Das Online-Kaufhaus Amazon hat heute Morgen pünktlich um neun Uhr eine interessante Vorbestellaktion gestartet. Zum Schnäppchenpreis von 49,97 Euro inklusive Versandkosten konnten Kunden das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 7 in der Home Premium-Version vorbestellen. Der Normalpreis des Vista-Nachfolgers: 119,99 Euro. Kein Wunder, dass der Ansturm auf die Bestellseite dementsprechend groß war.
Was dann allerdings folgte, ist meiner Meinung nach ein Lehrstück, wie es ein normalerweise nicht laufen sollte. Innerhalb von fünf Minuten nach Verfügbarkeit des Angebotes war der Windows 7-Vorverkauf auch schon wieder vorbei. Ausverkauft! Kunden, die das Betriebssystem bereits im Warenkorb liegen hatten, mussten gegen nicht funktionierende Kassen-Server („Http/1.1 Service Unavailable„) kämpfen, um dann plötzlich festzustellen, dass der Artikel gar nicht mehr im Warenkorb lag und nicht mehr bestellt werden kann.
Das war leider kein Einzelfall. Auf Twitter und auf der Amazon-Seite häufen sich seit dem die Beschwerden von Kunden, die ihrer Enttäuschung auf diesem Weg Luft machen wollen. Sogar von Beschiss und unerlaubtem Lockangebot ist vielfach die Rede.
Leider fühle ich mich total veräppelt. Man sitzt seit halb neun vor dem Rechner, will ein Schnäppchen ergattern und auf einmal streikt alles. Warenkorb geht nicht, man kann nicht „zur Kasse“ gehen weil Server nicht erreichbar sein sollen und jetzt ist alles ausverkauft??? Irgendwie kann ich nicht glauben was hier gerade passiert… Sehr enttäuschend!
Da hat sich Amazon nicht mit Ruhm bekleckert. Als hätte man das nicht vorhersehen können! Auf diese Art verliert Amazon einige verärgerte Kunden.
Liebe Verantwortliche von Amazon, was soll das? Sie können mir doch nicht erzählen, dass innerhalb von 5 Minuten bei der Abgabe von handelsüblichen Mengen Ihr ganzes Kontingent ausverkauft ist. Ganz besonders unverschämt ist die Tatsache, dass der Artikel bereits im Warenkorb war. Theoretisch gesehen war ich also schnell genug. Es ist unglaublich skandalös, dass der Artikel dann wieder aus dem Warenkorb entfernt wird. Amazon, das war ganz und gar nix.
Verständlich, dass Amazon mit diesen Kommentaren nicht einverstanden ist. Weniger verständlich ist hingegen die Tatsache, dass der Online-Händler bereits fleißig begonnen hat, die negativen Bewertungen aus dem System zu löschen. Ich habe sogar ein paar Zahlen für euch: Um 9.35 Uhr gab es noch 134 Kritiken (ein Stern), eine halbe Stunde später waren es bereits 85 negative Kommentare, aktuell (10.45 Uhr) sind es nur noch 37 schlechte Bewertungen. Tendenz weiter abnehmend.
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Unter Service und Kundenfreundlichkeit verstehe ich jedenfalls etwas anderes. Amazon wird zwar argumentieren, dass Windows 7 nur in begrenzter Stückzahl vorhanden war, dass man nicht mit so einem Ansturm gerechnet habe und dass es ihnen leid tue. Was nach der ganzen Aktion allerdings zurückbleibt, ist ein fader Beigeschmack.
Eben habe ich zu diesem Thema auch eine E-Mail bekommen. Leider nicht von der Amazon-Pressestelle (trotz mehrfacher Anrufe und Versprechen um Rückruf), sondern von einem Blog-Leser: So einen Beschiss habe er noch nicht erlebt. Er sei pünktlich um neun Uhr online gewesen und habe das Produkt auch im Warenkorb gehabt. Serverprobleme hatte er bei der Bestellung nicht. Zehn Minuten später sei ihm allerdings eine Mail von Amazon ins Haus geflattert, in der ihm der Versender mitteilte, dass die Ware leider vergriffen sei und er deshalb auf die Warteliste gesetzt werde. Zudem werde er benachrichtigt, wenn Windows 7 wieder vorrätig sei. Den Preis von 49,97 Euro könne man allerdings nicht mehr halten.
(Michael Friedrichs)