Gute Nachrichten für alle Gamer! Das von den Innenministern angestrebte Herstellungs- und Verbreitungsverbot von so genannten „Killerspielen“ wird demnächst Thema im Bundestag sein. Nach dem die Pläne der Länderpolitiker bekannt wurden, brach in der Community ein Sturm der Entrüstung los und fand sich ein paar Tage später in Form einer Online-Petition gegen ein Verbot der Action-Computerspiele wieder. In den frühen Morgenstunden hat der Antrag nun die entscheidende Hürde von 50.000 Unterzeichnern passiert und landet damit nach Ablauf der Unterzeichnungsfrist (am 19. August) vor dem Petitionsausschuss des Bundestages.
Warum geht es im Detail? Sowohl Initiator Peter Schleußer als auch die Unterstützer wünschen sich neben einem eindeutigen Votum gegen ein Verbot von Action-Computerspielen vor allem einen besseren Umgang mit diesem Thema. Eine Forderung der Unterzeichner ist den irreführenden und diskriminierenden Begriff „Killerspiele“ aus der politischen Diskussion zu nehmen. Weiter heißt es, man wolle das Vertrauen der Öffentlichkeit in die bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen zu stärken. Auch die Durchsetzung bestehender Gesetze soll verbessert und gewährleistet werden (Stichwort USK-Jugendfreigabe). Wichtig sei ebenfalls die Förderung der allgemeinen Medienkompetenz von Eltern und Pädagogen.
Ganz anders sehen dies natürlich die Kritiker von „Killerspielen“, die für ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot kämpfen. Allen voran der bayrische Innenminister Joachim Herrmann (CSU): Seiner Meinung nach sei wissenschaftlich klar erwiesen (mir ist allerdings keine solche Studie bekannt), dass der stetige Konsum derartiger Spiele die Gewaltbereitschaft fördert und die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden, verkümmern lasse. „Killerspiele“ seien eine der Ursachen für die erschreckende Jugendgewalt. Eine ähnliche Ansicht vertritt auch sein niedersächsischer Innenministerkollege Uwe Schünemann (CDU). Demnach haben sich Amokläufer vor ihren Taten immer wieder mit einschlägigen Spielen beschäftigt.
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Das Thema ist jedenfalls noch nicht vom Tisch und auf beiden Seiten muss sicherlich noch jede Menge Überzeugungsarbeit geleistet werden. Ich habe meine Entscheidung bereits gefällt. Ich bin gegen ein Verbot von „Killerspielen“ und kann mich den Forderungen von Peter Schleußer im Grunde nur anschließen. Meiner Meinung gibt es bereits eine ganze Reihe von Regulierungsinstrumenten, die den deutschen Behörden bereits zur Verfügung stehen und leider viel zu wenig genutzt werden. Bestehendes Recht sollte einfach konsequent angewandt und umgesetzt werden.
Eine originelle Art der Kritik an den Verbotsplänen gibt es seit ein paar Tagen für Spieler von CounterStrike Source. Wer den Taktik-Shooter schon einmal gespielt hat, wird sich vielleicht an die persönlichen Spray-Logos an den Hauswänden erinnern. Und genau diese Grafiken können Spieler jetzt durch ein spezielles Petitions-Logo (siehe Grafik oben) ersetzen, um auch andere Gamer im Spiel darauf aufmerksam zu machen.
(Michael Friedrichs)