Jetzt möchte ich aber von allen ein warmes „Herzlich willkommen in der Blogger-Community, Herr Bundesdatenschutzbeauftragter!“ hören. Richtig: Der Mann, der sich bei den Netzsperren gegen die Vereinnahmung durch die Politik gewehrt hat („Das hat nichts mit meinen Aufgaben zur Sicherung der Informationsfreiheit und des Datenschutzes zu tun.“), rückt nun noch näher an das Internetpublikum heran.
Da die entsprechende Seite mit der Ankündigung in seinem Datenschutzforum derzeit nicht aufrufbar ist (das kann aber auch an unseren heutigen Netzwerkproblemen liegen), muss ich mich auf die Infos verlassen, die Heise und Netzpolitik.org bereitstellen. Auf ein „richtiges“ Blog wird es also wohl in der Anfangszeit nicht hinauslaufen, zunächst wird sich Schaar damit begnügen, einen eigenen Thread im genannten Datenschutzforum zu belegen. Den Startschuss dazu begleitet er mit folgenden Worten:
Mein Anspruch ist es dabei, jeweils zu einem Thema meine persönliche Sichtweise beizusteuern und damit die Orientierung im Umgang mit einer Vielzahl täglicher Datenschutzmeldungen zu erleichtern. Dabei geht es mir nicht darum, den Inhalt von Pressemitteilungen oder sonstigen offiziellen Statements zu doppeln, sondern Hintergründe aufzuzeigen und Fragen zu erläutern, die in der regulären Pressearbeit häufig zu kurz kommen. Natürlich soll über den Inhalt des Blogs diskutiert werden – das Datenschutzforum ist dafür der beste Ort. Sie sind herzlich eingeladen mitzumachen. Anregungen und Kritik sind jederzeit willkommen.
Die Einrichtung des Blogs halte ich für den besten Schritt, den irgendeine deutsche Behörde in den vergangenen Monaten im Internet gemacht hat. Der Schwerpunkt des Datenschutzes hat sich mit der Zeit verändert, heute geht es weniger um vergessene Kreuzchen auf Gewinnspielpostkarten als um gefährliche Datenlecks, Identitätsdiebstahl oder eben die Seitensperren im Internet. Gut, dass Schaar in dieser Hinsicht nun näher an die Bürger heranrückt und dort für ein wenig Transparenz und Aufklärung sorgen will, wo wohl heutzutage die meisten Verstöße passieren.
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