Das ehemalige Odeo-Projekt von Stone, Williams und Co. stellt sich aufs Geldmachen ein: Twitter wird erwachsen. In der jüngsten Vergangenheit haben wir erste Spielereien mit Werbeschaltungen beobachten können, zum Ende des Jahres wird eine neue Stufe der Monetarisierung erwartet: Unternehmen bekommen dann über kostenpflichtige Premium-Accounts zusätzliche Services rund um die Plattform zur Verfügung gestellt.
Twitter bereitet derzeit alles vor, um den offiziellen Sprung von der gratis Hobby-Site zum ernstzunehmenden (und bezahlwürdigen) Microblogging-Dienst so reibungslos wie möglich über die Bühne bringen. Um auf dem Weg dahin mögliche juristische Streitigkeiten für sich zu entscheiden, wurde nun der stellvertretende Chefsyndikus von Google Alexander Macgillivray abgeworben. Der Promi-Anwalt hatte bis zuletzt im Namen der Suchmaschine gegen die Buchverlage gekämpft, die sich nun – sofern das U.S. Justice Department zustimmt – auf einen 125 Millionen Dollar-Vergleich einigen konnten. Der Mann hat also einiges auf dem Kasten.
Twitter kann diese Hilfe auch gebrauchen: In letzter Zeit musste der Dienst einige rechtliche Rückschläge einstecken, darunter auch die Klage von Baseball-Manager Tony La Russ, dem der Twitter-Identitätsdienstahl mächtig auf den Zeiger ging. Auf der anderen Seite versteht es das Unternehmen aber auch, bei unliebsamen Gelegenheiten selbst anwaltlich auszuteilen. Beim letzten Gang in eine Kanzlei kam die Führungsriege mit der geschützten Wortmarke „Tweet“ zurück, um den Missbrauch im Fahrwasser des Plattformerfolges weiter einzudämmen.
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Stellt sich die Frage, warum Google all dies zulässt: Mit Macgillivray verlässt schon der zweite Top-Mann das Unternehmen, erst Ende-März hat Chef-Designer Douglas Bowman bei der Suchmaschine den Hut genommen, um künftig Twitter-Profilseiten minimalistisch aufzumotzen. Google scheint aber nicht im Geringsten verstimmt zu sein, im Gegenteil: im jüngsten Blogeintrag wird munter eine Liste all der Twitter-Accounts präsentiert, über die Google 140-Zeichen-News loslässt.
(André Vatter)