Die Präsentation des neuen Vodafone-Markenauftritts war aus Unternehmenssicht ein voller Erfolg. Während die Kollegen bei den Tageszeitungen das Thema relativ nüchtern betrachtet haben, ging es im Internet hoch her. Via Twitter und in zahlreichen Blogs hagelte es ordentlich Kritik – über den Ablauf des hochstilisierten Medien-Events, über die Marketing-Tiraden der Vortragenden und über Sascha Lobo, der als Markenbotschafter künftig die Generation Upload bei Laune (sprich unter Vertrag) halten soll. Da bekanntlich auch weniger gute PR eine Form von PR ist, ging das Konzept von Vodafone auf. Nach anfänglichem Kopfschütteln schleicht sich bei mir mittlerweile das Gefühl ein, dass der ganze Protest aus den Reihen der Blogger mit einkalkuliert gewesen ist.
Warum ich das denke? Gestern Abend erschien im Blog des Mobilfunkanbieters ein neuer Beitrag zu diesem Thema. Vodafone sei schlichtweg überwältigt von den vielen Reaktionen auf die Pressekonferenz. Daraus (aus den Fehlern, aus der Kritik?) habe das Unternehmen eine Menge gelernt. Demnach wolle man künftig den Anteil des Dialogs höher ansetzen beziehungsweise den Dialog richtig entwickeln. Schließlich habe man während der Live-PK leider nur wenige Fragen von Kommentatoren direkt beantworten können.
Und jetzt kommt es: Herkömmliche Pressekonferenzen sind bei Vodafone künftig passé. Stattdessen setzt das Unternehmen bei den nächsten Veranstaltungen auf öffentliche Konferenzen. Wie sie sich den Ablauf vorstellen, verraten die Marketing-Leute allerdings nicht. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf den nächsten öffentlichen Medien-Event. Und weiter im Text: Die rund 2.100 Kommentare während der Live-PK seien gesichtet worden, heißt es. Nun seien Mitarbeiter dabei, diese nacheinander zu beantworten. Da viele Fragen nach Taten verlangten, habe man sich dazu entschlossen, ganz spontan ein paar Forderungen umzusetzen. Demnach arbeite Vodafone bereits an einfacheren Tarifen, insbesondere an fairen „richtigen“ Datentarifen – was wiederum impliziert, dass die bisherigen Tarife weder einfach noch fair waren.
Neue Stellenangebote
Content Creator Social Media (m/w/d) Erlebnisbauernhof Gertrudenhof GmbH in Hürth |
||
Studentisches Praktikum – Video- & Social-Media-Marketing im Bankwesen (m/w/d) Taunus Sparkasse in Bad Homburg vor der Höhe |
||
Social Media Manager (m/w/d) NordwestLotto Schleswig-Holstein GmbH & Co. KG in Kiel |
Wenn wir wirklich der Partner der Generation Upload werden wollen, wie am Mittwoch angekündigt, müssen wir auch entsprechende Werkzeuge in Form von Tarifen und Hardware zur Verfügung stellen. Daran müssen wir uns messen lassen.
Da erzähl mir noch einer, dass diese Reaktionen nicht von langer PR-Hand geplant worden sind. Besonders schön finde ich, dass erst eine Generation Upload erfunden werden muss, um endlich in den Genuss von fairen Tarifen zu kommen. Zwei Dinge stören mich allerdings immer noch: zu meiner Definition der Generation Upload gehört ganz klar das iPhone. Daran ändert auch nichts, dass es mittlerweile über nicht ganz offizielle Umwege möglich ist, ein Apple-Handy mit einem Vodafone-Vertrag zu bekommen. Nun zu meinem zweiten Kritikpunkt: als ernstzunehmender Partner der Generation Upload schickt es sich nicht, gleichzeitig als großer Unterstützer von Internetsperren aufzutreten. Auch Sascha Lobo zu verpflichten, der einerseits gegen das Zensursula-Gesetzt wettert und andererseits für Vodafone von Werbeplakaten lächelt, passt meiner Meinung nach nicht zu zusammen.
(Michael Friedrichs)