Wenn es da draußen noch immer experimentierunfreudige Traditionalisten Leute gibt, die sich Twitter verweigern: heute wäre ein guter Tag, doch damit anzufangen. Der Grund ist das kleine Programm TweetMyPC, auf das ich gerade bei Digg gestoßen bin.
Aber fangen wir von vorne an: Angenommen, ihr seid in der Schule / in der Uni / auf der Arbeit und stellt mit Schrecken fest, dass ihr vergessen habt, den Rechner auszuschalten und die Mutti / der Mitbewohner / die Frau könnte die Gunst der Stunde nutzen, um mal einen Blick in den „PRIVAT“-Ordner auf dem Desktop zu werfen. Oder ihr seid schon auf der Arbeit, habt aber vergessen, den Download eines neuen Service-Packs zu veranlassen und wollt nicht, dass das Nachholen euch nun den Feierabend vermiest. Oder ihr seid unterwegs und braucht dringend eine Datei von eurem Rechner? Na, was dann?
Genau für solche Fälle wurde TweetMyPC entwickelt. Dabei handelt es sich um einen Client, der einen zuvor definierten Twitter-Stream auf Kommandos hin absucht und diese dann auch zeitnah umsetzt. Es empfiehlt sich dabei, zunächst einen neuen Account bei Twitter anzulegen und ihn auf „Private Updates“ zu stellen – es sei denn, ihr möchtet, dass die Follower die Kommunikation zwischen euch und dem Remote-Rechner mitbekommen.
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Außerdem könnten Passwortdiebe durch diese Form der Öffentlichkeit angelockt werden. Wenn ihr ein Google-Mail-Konto habt, umso besser: damit lassen sich dann weitere Features nutzen. Sobald TweetMyPC fertig eingerichtet wurde (es dauert etwa zehn Sekunden), setzt es sich als kleines Icon in die Startleiste und klopft jede Minute einmal bei Twitter an, um sich neue Befehle abzuholen.
Hier nun eine Übersicht der wichtigsten Kommandos:
ShutDown
Fährt den Rechner herunter.
LogOff
Melden den aktuellen Benutzer ab.
Reboot
Startet den Rechner neu.
Lock
Sperrt den Rechner.
Standby
Versetzt den Rechner in den Standby-Modus.
Hibernate
Versetzt den Rechner in den Ruhezustand.
…und ab jetzt wird es wirklich cool:
Download URL
Nach dem Download-Befehl kann die URL einer beliebigen Datei eingegeben werden, die dann auf den Rechner heruntergeladen wird. Download http://bit.ly/18pYtr würde also des PDF des deutschen Grundgesetzes herunterladen. Übrigens: Die Short-URL via bit.ly ist hierfür Vorrausetzung, also nicht vergessen.
Getfile Pfad
Wer dringend eine Datei von der Festplatte des Remote-Rechners benötigt, kann sie sich mit diesem Befehl zuschicken lassen. Ach, du kennst den Pfad nicht? Dann schick einfach den Befehl Getfilelist Laufwerksbuchstabe ein. Die Dateiliste kommt dann umgehend per E-Mail.
Screenshot
Dieser einfache Befehl macht ein aktuelles Bildschirmfoto und twittert das Ganze unter dem angegebenen Twitter-Namen. Ja! Richtig vermutet: Es wird damit zum TwitPic (so sieht das dann aus, schaltet bei Twitter-Search die Sprache auf „Any Language“ – und nehmt es gleichzeitig auch als mahnendes Beispiel: Das sind keine Private Accounts!).
GetProcessList
Spuckt auf Twitter eine Liste aller derzeit laufenden Prozesse des Remote-Rechners aus. Ist da etwas aktiv, das nicht aktiv sein sollte? Beendet die Anwendung, indem ihr kill Prozess-ID eingebt.
Wasauchimmer
In der neuen Version 2.0 erlaubt TweetMyPC auch individuelle Befehle: Dafür werden im Client auszuführende Programme zuvor definiert und dann mit einem Keyword versehen. Auch das klappte im Test einwandfrei.
Eine komplette Liste sämtlicher Befehle findet ihr übrigens bei den Codegeeks. Denkt daran, dass euer Twitter-Account auch über andere Kanäle gefüttert werden kann, etwa per E-Mail, SMS oder Instant Messaging. Wenn man in Betracht zieht, wie spartanisch die erste Version von TweetMyPC noch gewesen war (die Befehle waren auf das Ein- und Ausschalten beschränkt und wurden noch case-sensitive interpretiert), und wie ambitioniert das Upgrade nun daherkommt, kann man sich schon jetzt auf die kommenden Ideen des Entwicklers freuen. Hoffentlich zählt dazu auch eine Version für den Mac…
Via: Digg
(André Vatter)