Eigentlich wollte Martin Dufort gar nicht für großen Wirbel sorgen: Der Chef der kanadischen Entwicklerfirma Wherecloud hatte vor wenigen Tagen über die neu eingerichtete Website Twitpocalypse vor dem baldigen Untergang der 140-Zeichen-Welt gewarnt. Grund sei die 32-Bit-Umgebung, in der die meisten Clients operierten. Diese ließen nur Berechnungen bis zur Zahl 2.147.483.647 zu. Da nun jeder Tweet eine eindeutige ID-Nummer zugeordnet bekommt und man sich auf diese Weise in rasender Geschwindigkeit der magischen Zahl nähern würde, seien weltweite Abstürze vorprogrammiert.
Das war vor dem Wochenende. Mittlerweile wurden ID-Nummern jenseits von 2.147.483.647 erreicht und wir haben es alle überlebt. Der große Twitter-Blackout blieb aus, dennoch ist die Kommunikation in manchen Fällen weiter gestört. Den ersten Ausfall bemerkte ich am Samstagabend bei der Bezahl-iPhone-App Twitterriffic (siehe Screenshot). Nichts ging mehr – auch wenn ich später merkwürdigerweise vereinzelt Tweets von mir im Profil wiederfand. Andere berichteten von Ausfällen bei Twitter-Anwendungen für Facebook. Es wäre ja nicht Twitter, wenn wir nicht eine ständig aktualisierte Liste von betroffenen Programmen per Hash-Tag aufspüren könnten.
Also war zumindest doch etwas Wahres an der Sache dran: Dufort sagte der „Los Angeles Times“, dass ihn der Fehler in seiner eigenen App auf die Idee zur nahenden Twitpocalypse gebracht hatte: „Wir hatten keine Ahnung, ob es auch Anwendungen von Drittanbietern betreffen würde.“ Sein Unternehmen hat durch die kurzzeitige Hysterie profitiert – sowohl die Twitpocalypse-Website als auch die Firmenpräsenz würden ordentlich Traffic verzeichnen.
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Die Anbieter funktionsgestörter Clients haben dagegen noch mit Problemen zu kämpfen. Erst vor wenigen Stunden konnte Twitterrific-Entwickler Iconfactory einen Teil der Nutzer beruhigen:
The free version of Twitterrific 2.0.2 has been approved and is now propagating through the App Store. It will take some time before all time zones see the update, but it has been released.
Noch wartet Iconfactory auf die Freischaltung der Bezahlvariante durch Apple. Premium-Nutzer sollen bis dahin auf die Lite-Version ausweichen. Wer von euch kann noch von Ausfällen berichten?
(André Vatter)
Das Twitter-Werbenetzwerk „Magpie“ (www.be-a-magpie.com) hat am Freitag abend „Masse4nwerbung“ publiziert (gleiche Werbung mit gleichem User mehrmals). Und das deutsche Twitter-Themen-Portal Dwitter (www.dwitter.com) hat am Freitag und Samstag Tweets mehrfach eingelesen. Bei beiden Applikationen sind die Fehler aber gemäss meinen Beobachtungen mittlerweiel behoben.
Wie kann das denn passieren? Die Entwickler müssen wissen, dass ihr Datenformat nur bis 2.147.483.647 reicht. Natürlich kann das mal passieren. Aber doch nicht bei einem Programm, für das man auch noch bezahlen muss … Und es wurde ja auch genug davor „gewarnt“. Ich glaube, Twitpocalypse war sogar unter den Trending Topics!
Naja, die nächste Twitpocalypse könnte schon in weniger als 300 Tagen kommen, dann wird nämlich die 4.294.967.294 erreicht und man muss auf 64-Bit umsteigen.
@Marco das hast du glaub ich das mit den binärzahlen nicht verstanden ^^ von 32 auf 64 bit heißt nicht, dass die zahl doppelt so groß wird, sondern dass die zahl doppelt so viele binärstellen hat 😉
die größte zahl dürfte dann 18.446.744.073.709.551.615 sein. da musst du dich anstrengen, wenn du das in 300 tagen schaffen willst 😉
Edit: Ich seh grad, hab falsch gelesen, was anderes hast du auch gar nicht gesagt. Na gut. Adium ist übrigens bereits auf 64 bit umgestiegen. Alles wird gut ^^
Twitter im Pidgin – Ach, das war es!…
Ich habe ja meinen Pidgin als Twitter Client eingerichtet – hier nachzulesen. Nur ging leider seit dem Wochenende nix mehr richtig damit und das war ziemlich schlecht, denn erstens habe ich an das Twitter Hintergrundrauschen gewöhnt und zweitens hat…
Tweetie for Mac hatte ein Problem mit den Saved Searches. Die gingen nicht mehr. Über Nacht (also der in der die Twitpocalypse stattfand) wurde das aber gefixt und mit weiteren kleinen Updates wieder rausgeschoben. v1.2.2
Hmm.. Twitter ist mir immer noch ein Mysterium. Hin und wieder schaue ich dort rein, doch bis auf aktuelle Anlässe, ist das scheinbar der reiste Zeitfresser.
Bei der Europawahl war es jedoch super. Im Sekundentakt bekam man Tweets zu lesen mit Zwischen- und Endergebnissen.
http://www.heise.de/newsticker/Gesetz-zu-Web-Sperren-in-trockenen-Tuechern–/meldung/140461
Ver…dammt.
Das wachstum von Twitter ist zumindest stark zurück gegangen in den USA. Deutschland wird das also auch in 10-12 Monaten erleben. Ob es nun eine Apokalypse oder nur eine Verlangsamung im Wachstum geben wird ist noch fraglich. Der Dienst ist so einfach und auch im Business zu nutzen, dass es schwer ist, Parallelen zu SL zu finden.
[…] für Android und iPhone 3GS • Gesetz für Websperren kann jetzt durchgesetzt werden • Twitpocalypse ist eingetreten • Linux kann nun auch Multitouch • Microsoft Office wird Online von Dell verkauft • IPhone […]
naja da haben die Entwickler wohl zuspät dran gedacht das 32Bit schon ein erreichbares Ende haben kann. Und der Umstieg auf 64Bit ist ja nun auch nicht in 5min gemacht. Aber ist ja wohl eher die einzige Lösung oder man stellt die eindeutige ID ab. Twitter Beiträge von vor über einem Jahr brauch doch sicherlich sowieso niemand mehr…
@10 Das ist aber ein Problem der Clients. Und die meisten Clients haben recht schnell Updates für das Problem gebracht. Und an den eindeutigen IDs können die Client Entwickler nichts ändern.
Letztlich hat aber die eindeutige ID auch nichts mit alten Einträgen zu tun, sondern mit Einträgen überhaupt die eindeutig Adressiert sein müssen (weil im Internet auf sie verlinkt wird oder auch nur in Twitter durch Replies).
Was du vorschlägst klingt mehr nach einem Löschen der alten Beiträge und neu Vergabe der IDs. Allerdings ist das erst recht nicht in 5 Minuten getan, würde mehr Probleme schaffen als lösen und in einem Jahr gänge der Spaß von vorn los.
Da ist es schon einfacher, wenn die Client Entwickler ihre Anwendungen einmal auf 64 bit umstellen. Haben ja auch genügend schon hinbekommen. Danach ist nämlich Ruhe mit dem Problem.
[…] Kurzzeitige Verunsicherung: Ist die Twitpocalypse vorüber? […]
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