Der Schuss ging nach hinten los. Seit Samstag ist es auf Facebook möglich, sich zusätzlich zur kryptischen ID-URL für Profile (in etwa facebook.com/profile.php?id=100000002343432) eine Klarname-Adresse im Stil von facebook.com/username zuzulegen. Ursprünglich hatte Facebook-Chef Zuckerberg wohl vorgehabt, diesen Service kostenpflichtig anzubieten und die Vanity-URLs entsprechend zu versteigern, doch dann wurde die Idee fallengelassen – warum, weiß niemand. Dabei hätte Zuckerberg zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Erstens wäre damit eine neue und dringend benötigte Einnahmequelle entdeckt worden, zum anderen wäre es niemals zum nun wild grassierenden „Facesquatting“ gekommen.
„Squat“ bedeutet soviel wie „besetzen“. Im Netz-Kontext ist von Squatting die Rede, wenn beispielsweise Domains registriert werden, die aus geschützten Markennamen bestehen. Landläufig kennen wir das ja unter dem Begriff „Domaingrabbing„. Und genau das passiert derzeit auch auf Facebook. Wer es verpennt hat, seine URL zu registrieren, darf nun dabei zusehen, wie andere unter dem eigenen Namen munter repräsentieren und posten.
Wenn er Glück hat, bekommt er eines Tages ein preisempfindliches Übernahmeangebot. Bislang finde ich bei Facebook jedenfalls noch keine FAQs für ein geregeltes Vorgehen in einem solchen Fall. Erste, stinksaure Reaktionen gibt es bereits, zum Beispiel die vom Software-Entwickler und Autor Obie Fernandez, der sich über einen gewissen Mike Pence aufregt. Als Hashtag hat „Facesquatting“ auf Twitter bereits hohe Wellen geschlagen, auch gibt es erste Versuche, den Begriff in den aktiven Wortschatz der Medien einzuführen.
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Dabei ist Squatting ein Phänomen, dass immer häufiger zu Tage tritt: Als Apple auf der WWDC das neue iPhone vorstellte, war in Windeseile die Domain iphone3gs.com vergeben und die dazugehörige Website mit Werbung versehen. Ähnlich schnell reagierte ein Twitter-Nutzer und sicherte sich twitter.com/iphone3gs. Und nun geschieht es auch auf Facebook. Doch während bei Twitter das Problem bereits erkannt wurde, und als Gegenmaßnahme nun Verified Accounts eingeführt werden (wer noch kein Konto mit Gütesiegel hat, kann übrigens hier eines beantragen), scheint bei Facebook noch etwas Orientierungslosigkeit zu herrschen. Deshalb kann bislang der Rat nur lauten: beeilt euch. Wer auf Facebook seine Zeit verbringt und noch keine Vanity-URL hat, sollte sich schnell eine sichern – sofern sie noch verfügbar ist. Hier geht es zur Registrierung.
Ach, ja: Wenn nun irgendein Schlaufuchs meint, aus dem keimenden Medienhype rund um den Identitätsdiebstahl im Web 2.0 Kapital zu schlagen – facesquatting.com ist natürlich bereits für das Domain-Parking vergeben. Aber .de wäre noch frei.
Via: Buzzfeed
(André Vatter)
Na hauptsache ein Bild vom iPhone ist dabei… zum kotzen.
Da muss sich Facebook was überlegen eine gescheite Regelung einzuführen. Sicherheitshalber hab ich mir meinen richtigen Namen reserviert, man weiß ja nie. Kann mir vorstellen, dass Facebook ähnlich wie Twitter Sicherheits- bzw. Glaubwürdigkeitsprüfungen à la „Account approved“ einführt. Mal sehen wo die Reise mit facesquatting hingeht. Die Namensgebung ist ja schon mal richtig cool, wie die meisten bösen Wörter: „Kollateralschaden“, „Black-Hat-SEO“, „URl-Highjacking“…
Die Domain facesquatting.de ist heute bei der DeNIC registriert worden. Da habt ihr wohl jemand auf dumme Gedanken gebracht 😉
Ich glaube, eine Domain „facesquatting.de“ bringt nicht viel.
Schließlich leben wir in einer Welt, wo für dumme Deutsche aus „Spongebob Squarepants“ extra „Spongebob Schwammkopf“ gemacht wurde. 🙂
[…] Basic thinking beschriebt heute einen aufkommenden Trend: Facesquatting. Dabei wird wie beim Domaingrabbing bekannt, ein prominenter Name oder ein Produktname genutzt, um eigene Sachen zu pushen. Beispielsweise http://www.facebook.com/apple könnte man über die von Facebook neu geschaffene Funktion http://www.facebook.com/username/ registrieren. Wer zukünftig auf facebook.com/apple surft wird aber nicht wie zu erwarten Infos über Apple sondern gezwitscher des Grabbers finden. […]
Höätten Sie diese service kostenpflichtig gemach, wurde das Image der Facebook verschlechtern
ist doch echt einer auf „facesquatting“ reingefallen? rofl
http://twitter.com/anildash/status/2131876193
Es war doch absehbar und zu erwarten, dass genau das passieren würde. Dass Facebook es versäumt hat da klare Richtlinien vorzustellen ist mal wieder ein echter Web2.0 Fehler. Allerdings hätte ich auch erwartet, dass seiten wie /porn oder /sex gleich registriert werden, hier hat Facebook aber wohl einen Riegel vorgeschoben.
Mit meinem gerade erfolgten Test ein neues Konto anzulegen und Vanity Domain zu registrieren gibt es aber eine Reaktion von Facebook:
„Zu diesem Zeitpunkt können nur Nutzer, die sich vor dem 9. Juni 2009 bei Facebook registriert haben, einen Nutzernamen auswählen.“
[…] Der Identitätsdiebstahl in Social Netzworks boomt – https://www.basicthinking.de/blog/2009/06/15/facesquatting-der-identitaetsdiebstahl-boomt/ Social […]
Kennt man ja teilweise schon von Twitter – Bin mir nicht so sicher ob das so ein lukratives Geschäft ist.
Tjo … man kennt mich nun unter „very1337haxxor“ (1337haxxor war schon besetzt) … hab mich nicht getraut irgendwelche Marken zu besetzen, als die Funktion freigeschaltet wurde 😉
[…] Facesquatting: Der Identitätsdiebstahl boomt | Basic Thinking Blog. Tags: […]
Übrigens kann man sich bei Twitter noch nicht verifizieren lassen. Das ist bisher nur wenigen Auserwählten wie Promis etc. vorbehalten.
Gruß
Karl
ist das so schlau seinen eigenen namen da in der url zu haben? google dürfte es freuen…
@Kay
Genau deshalb hab ich mir gleich nen Facebook-Usernamen mit vollem Namen geholt. So werden meine Profile in Google besser gefunden.
schon klar. so man das denn will.
[…] Ach ja, Profilnamen werden teilweise schon von anderen Personen reserviert, welche sich gar nicht hinter dem Namen verbergen – Stichwort: Identitätsklau. Vor allem bei Multiplikatoren und Promis ist das der Fall. Dafür gibt es auch schon einen Fachbegriff “Facesquatting”. Einen weiteren Interessanten Artikel über die Thematik der Vanity-URL bei Facebook und Facesquatting findet ihr im basicthinkingblog. […]
@3: Hol mich der Teufel… 🙂
Niemand weiß, warum die Versteigerungsidee fallengelassen wurde? Nur weil ihr es nicht wisst, weiss es nicht gleich niemand.
In dem Video bei http://mashable.com/2009/06/12/facebook-team-celebrates-username-launch/ gehen sie u.a. auch darauf ein. Ein Grund: Es wäre zu aufwendig gewesen, für die Versteigerung eine ausreichend gute Plattform aufzusetzen.
Sicherlich hätte es auch viele Beschwerden gegeben, wenn man seinen eigenen Namen teuer kaufen muss. Und Beschwerden, wenn man für einen Namen Geld bezahlt hat und ihn wegen Markenstreitereien dann doch wieder abgeben muss.
[…] dieser speziellen URLs vielleicht ein gutes Geschäftsmodell für Facebook gewesen, zum anderen boomt der Identitätenklau, ähnlich dem Domain-Grabbing, auf Facebook. Das Phänomen wird inoffiziell […]
[…] Basicthinking und einer Debatten-Entwicklung zu Facebook-URL […]
Was erwartet ihr?
Indem hier Autor und manche Kommentare das Anmelden des eigenen Namens als Vanity, also Eitelkeit, abtun, leugnen sie selbst, dass es ein natürliches Recht auf den eigenen Namen im Internet gibt. Und solange dieses Recht nicht allgemein anerkannt wird, werden natürlich immer Leute daraus Kapital schlagen, dass es unanständig ist, dieses Recht einzufordern.
Wie oft hat sich schon jemand mit eurem Namen im Real Life ausgegeben?
bin ich nachweislich mit einem dauer-ID-nick unterwegs und sich irgendwann/irgendwo jemand mit diesem registriert um zu quatten, muss das portal [facebook etc.] unbedingt einen riegel vorschieben, promi oder nicht – es kann schließlich nur einen LOKALREPORTER geben..
@22 (Luzifer): Was soll den das „natürliche Recht auf den eigenen Namen im Internet“ sein?
Wie oft hat sich schon jemand mit meinem Namen im Real Life ausgegeben? Das passiert täglich. Frecherweise haben diese Leute sogar meinen Namen in ihrem Personalausweis stehen! Namen sind nichts eindeutiges. Wieso sollte ich irgendwo ein Vorrecht auf meinen Namen haben?
„Aber .de wäre noch frei“
Jetzt nicht mehr. Hättest mal nix gesagt! 😉