Eigentlich können wir auf der Blogger-Seite der Redaktion jegliche Arten von Pressemitteilungen getrost an uns vorbeirauschen lassen – interessiert ja keinen! Aber kürzlich hat Kollege Friedrichs eine Meldung abgefangen, die es doch wert ist, hier erwähnt zu werden. Sie stammt vom Marktforscher Nielsen Online, der sich in diesem Jahr dem politischen Treiben der Deutschen widmet. Dazu wurden von Januar bis April rund 80.000 Nachrichten in über 2.000 Blogs und Foren unter die Lupe genommen. Dabei lässt sich schon einmal sagen, dass die Foren von spiegel.de (über 16.000 Beiträge), politik.de (rund 11.000 Nachrichten) und politikforen.net (rund 5.500 Beiträge) zu den drei Top-Plattformen gehören, wenn es um die politische Diskussion im Netz geht (wohlgemerkt: „Diskussion“ – nicht zwingend „Information“).
Nach einer vorläufigen Auswertung der Ergebnisse lässt sich sagen, dass die beiden ehemaligen Volksparteien CDU und SPD nicht wirklich gut davon kommen. Im April meckerten 37 Prozent der Nutzer über die SPD. Lediglich zehn Prozent von ihnen verfassten „positive Beträge“ zur Partei und knapp der Hälfte der Beteiligten war sie so ziemlich egal. Ähnlich sieht es bei der CDU aus: Der Christliche Demokratische Union löst bei 38 Prozent der interessierten Nutzer Blitzherpes aus, immerhin elf Prozent können der Kanzlerinpartei etwas Gutes abgewinnen, während 50 Prozent gar keine Meinung dazu hatten.
Nielsen hat angekündigt, noch bis Ende September die Wählerstimmung im Web 2.0 zu sondieren und hin und wieder Ergebnisse auf der Presseportal-Wahlseite zu veröffentlichen. Zum Einsatz kommt dabei (ganz will ich euch das PR-Sprech nicht ersparen) „BuzzMetrics“, ein „Analyseprogramm für CGM (Consumer Generated Media)“. Seeeeexeeeey.
(André Vatter / Bild: Photocase)