Mich würde einmal interessieren, wie viele von euch Photoshop Express regelmäßig oder überhaupt noch nutzen. Im vergangenen Jahr ging ja der abgespeckte Online-Bildeditor an den Start, wenn ich mich recht erinnere kassierte Adobe zunächst allseitige Begeisterung, dann kollektive Schelte, weil laut AGB sämtliche Rechte an den hochgeladenen Bildern dem Betreiber zufallen. Adobe hat nachkorrigiert und wagt es nun, gut ein Jahr später, zumindest testweise einen weiteren Dienst ins Netz zu schieben: Presentations. Der Name ist Programm, schauen wir uns das Ding also an.
Zunächst einmal: Wie der Vorgänger sieht auch Presentations ziemlich nach Web 2.0 aus. Ich konnte mir den (bei Adobe ziemlich lange dauernden) Registrierungsprozess sparen, weil die Zugangsdaten aus den Photoshop Express-Zeiten noch funktionierten. Presentations bietet auf dem ersten Blick alles, was auch herkömmliche Präsentationsdienste bieten. Für den bequemen Einstieg werden elf Theme-Vorgaben mit anpassbaren Farbkombinationen angeboten („Neon“ sieht recht funky aus), dazu eine Reihe von Layouts, über die der Text arrangiert werden kann. Auf der linken Seite erscheinen alle bisher erstellten Folien, auf der gegenüberliegenden Seite sind die Werkzeuge aufgelistet, mit denen Linien, Pfeile, Figuren, Textfelder oder Bilder und FLV-Videos (und das klappt auch) auf die Bearbeitungsfläche gezogen werden können. Ton oder embedded YouTube-Videos mag Adobe nicht. Später lassen sich mit der oberen Bearbeitungsleiste die Eigenschaften wie Farben, Schatten usw. noch nach Belieben anpassen. Manko: Für den Text stehen hier lediglich sechs Schriftarten zur Auswahl.
Potenter Sharing-Button
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Adobe selbst betrachtet das alles als eine Selbstverständlichkeit, wirklich stolz ist man hingegen auf die Sharing-Funktion! Mehrere Nutzer haben nach Absprache Zugang zu dem Dokument, können sogar gleichzeitig daran arbeiten, ohne dass der andere ausgesperrt wird. Dafür wird am unteren Seitenrand in Echtzeit angezeigt, wer gerade alles aktiv an den Folien rumfummelt oder sie sich nur ansieht.
Kommen wir zum nächsten Schritt, der Ausgabe. Ich bin mir fast sicher, dass es an diesem Rechner liegt, an dem ich arbeite, aber ein Klick auf „Play“ ließ zunächst gefühlte fünf Minuten (inklusive rotierender Sanduhr) verstreichen, ehe die Präsentation startete. Flash 10 ist Pflicht, denkt daran, bevor ihr es ausprobiert. Die Folien erscheinen zunächst im Browser, per Klick auf Vollbild können aber auch alle Fenster von der Präsentation überdeckt werden. Übrigens: Ein Adobe-Branding (außer bei der Demo-Präsentation) konnte ich nicht entdecken.
„Joah.“
Mein Fazit? Joah, kann man machen. Da ich selbst noch nicht in die Bredouille gekommen bin, unter Zeitdruck mit anderen Nutzern simultan eine Präsentation auf die Beine stellen zu müssen, reizt mich der Sharing-Button weniger. Die Features sind nett (wenn auch aufgrund von Vollbild-Flash ein wenig ruckelig) und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zumindest, wenn ein wie auch immer gearteter Zugang zum Internet zur Verfügung steht. Aber auch an den Offline-Fall hat Adobe gedacht und bietet für alle Präsentationen einen kostenlosen PDF-Export an.
(André Vatter)