Es ist nun gut eine Woche her, dass der proklamierte Google-Killer WolframAlpha an den Start ging. Damit ist für den Suchmaschinenprofessor Stephen Wolfram die Zeit gekommen, um ein erstes Fazit zu ziehen. In einem Blog-Post jubelt er über knapp 100 Millionen registrierte Suchanfragen, zudem seien Feedback-Mitteilungen von über 55.000 Nutzern eingegangen: „Unsere Statistiken belegen, dass rund 75 Prozent aller Eingaben in dieser Woche prompt und vollständig vom System interpretiert wurden – und die große Mehrheit dieser Interpretationen schien auch genau das zu treffen, was die Nutzer meinten.“ Damit habe man eine Antwort auf die Frage gefunden, ob eine freie Form der linguistischen Eingabe funktionieren würde. Dennoch, so Wolfram, müsse eingeräumt werden, dass noch einige Arbeit vor den Entwicklern läge. Das will man wohl meinen…
In den vergangenen paar Stunden machen einige beunruhigende Screenshots die Runde, die vor allem in der schwarzen Bevölkerung für wenig Begeisterung sorgen dürften. Zum Hintergrund: Wolfram|Alpha hatte sich von Beginn an als nerdiges Such-Tool einen Namen gemacht, wer ein wenig sucht, findet haufenweise sogenannter Easter Eggs, die im System versteckt wurden.
Fragt man: „What is your name?“ – so kommt folgende Antwort zurück: „My name is Wolfram|Alpha.“ Oder auch: „Why did the chicken cross the road?“ Antwort: „To get to the other side.“ Das ist unterhaltsam bis lustig. Doch bei einigen Suchanfragen dreht die KI ein wenig durch. Ich schätze mal, dass es sich in diesen Fällen um kein Easter Egg, sondern vielmehr um einen Datenbank-Schluckauf handelt: Wer beispielsweise nach dem Keyword „dumb“ sucht, wird mit einer Information versorgt, die auch „Schwarze“ unter dem Adjektiv subsumiert. Ähnlich äußert sich Wolfram bei der Frage, wer denn der Beste sei.
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Via: Gizmodo
(André Vatter)
Verstehe den letzten Satz „Ähnlich arisch äußert sich Wolfram bei der Frage, wer denn der Beste sei.“ nicht, WA wertet doch die Verteilung des Nachnames auf die Bevölkerung aus, oder nicht? Genauso wie „white“ als surname ausgewertet wird.
Das Ergebnis der „dumb“ Abfrage bleibt zweifellos zweifelhaft.
Ich schließe mich Naglub an: Hier geht es um die Verteilung des Nachnamens „Best“ in den USA: 1/7321 der Amerikaner heißt Best und 22,04% (also fast jeder vierte Best) sind dunkler Hautfarbe.
Der Blick ins Englisch-Wörterbuch verrät, daß „black“ auch „schmutzig“ oder „dreckig“ heißen kann. Wenn man kein Wasser hat, bleibt man schmutzig. Und das ist ziemlich dumm, wenn man gleich einen Termin hat… 😀
Sollte diese Suchmaschine tatsächlich reale Texte als Grundlage für die Synonymbildung benutzen, dann ist sie selbst doch nicht rassistisch, oder? Zumal die Synonyme für andere Wörter teils auch, nunja, fragwürdig sind.
Und die Fehlinterpretation von „who is the best?“ … ok.
Wenn man jemanden als „rassistisch“ bezeichnet, so ist das schon ein sehr schwerer Vorwurf. Nur „Kinderschänder“ dürfte noch schlimmer sein. Ihre leichtfertige Anschuldigung kann ich deshalb nur als sehr „tumb“ empfinden, Herr Vatter.
Außerdem ist diese Aussage in der Überschrift des Artikels für „WolframAlpha“ in hohem Maße beleidigend und geschäftsschädigend. Was würden Sie unternehmen, wenn sich andere Blogs so herabwürdigend über „Basic Thinking“ äußern würden? Immerhin wird so etwas stets für die Nachwelt in „Google“ festgehalten.
Sie sollten Ihre Überschrift korrigieren und den Artikel neu schreiben. Am besten wäre es, so einen Unsinn erst gar nicht zu veröffentlichen.
Also das mit „Who is best?“ finde ich auch kaum kritisierungswürdig. Es geht da wirklich nur um die Verteilung der Nachnamen. Gut, woher Wolfram die Verteilung der Adjektive hat weiß ich auch nicht, aber da kann man sich Gedanken drüber machen.
Ich finde Wolfram Alpha einfach zu statistisch. Außer Zahlen und irgendwelche Definitionen und wenn man Glück hat mal ein Bild, kommt da nicht bei raus. In der jetzigen Form wird das Ding schnell wieder in der Versenkung verschwinden.
Vielleicht wirds ja noch, man sollte der Suchmaschine noch ein wenig Zeit lassen.
Greetz
Ich gebe #4 absolut Recht. Die Überschrift geht überhaupt nicht. Und aufgrund des Screenshots von Rassismus zu reden ist lächerlich bis böswillig. Der komplette Artikel ist sicherlich nicht für Basic Blog angemessen.
Die Frage lautet: Wer ist rassistisch?
Die Suchmaschine, die einfach nur die (für die SuMa) logischen Inhalte ausspuckt, oder derjenige, der darin rassitisches entdeckt (vermeintlich)?
Bei uns in Münster hat vor einiger Zeit ein Restaurant namens „Mongos“ aufgemacht. Schmeckt sehr lecker dort. Vor kurzem hat die Freundin eines Freundes sich wahnsinnig darüber aufgeregt, dass das Restaurant „Mongos“ heisst. Das wäre ja eine Beleidigung von Behinderten mit T-21.
Das war mir vorher nie in den Sinn gekommen. Warum? Weil es mich nicht interessiert? Denke ich nicht. Ich denke eher, das es daran liegt, dass ich keinen unterschied mache. Hautfarbe, Behinderung, dick oder dünn. Mir ist egal. Absolut egal.
Ist nun nicht die Person, die sich darüber aufregt, und den Gedanken hat, die rassistische person; und nicht die, die ihrem Laden einen (passenden [mongolisches Restaurant]) Namen gegeben haben?
So far, mr.easht
(PS. Kann man auch auf die sog. „Political Correctness“ erweitern, aber dann wäre der kommentar 50-mal so lang… :/)
Ich kann dem User Vatta auch nur raten, seinen Blog mit einem anderen Namen zu versehen oder den Schwachsinn, denn mehr als dieses ist der Beitrag nicht umgehend zu löschen.
Wer das Resultat einer Suchanfrage nicht richtig versteht (Bezug nehmend auf surname),sich aber trotzdem eine so falsche Meinung ausdenkt und diese sogar publiziert … ist dumb..
Dein Kommentar ist kein Easter egg(ich hoffe du bist mit der deutschen Übersetzung vertraut), sondern bullshit…. was du gerne bei Wolfram suchen darfst..
Die Suchmaschine nutzt und verknüpft doch nur die Infos, die sie im Inet findet. Und wenn das Wort „dumb” oft in Verbindung mit „black“ auftaucht, dann ist nicht die Suchmaschinen rassistisch, sondern die Fülle an Informationen. Oder hab ich da was falsch verstanden?
Da das ganze auf Algorithmen basiert, kann man doch nicht von rassistisch sprechen. Das ist normativ.
Auch wenn eine Suchmaschine solche Ergebnisse natürlich irgendwie vermeiden sollte, sie spiegelt doch nur etwas (u.a. unsere Gesellschaft) wieder!
Besten Dank für die Kritik: Das Thema wurde aufgegriffen, so wie Gizmodo Wolfram|Alpha damit konfrontiert hat (siehe: http://gizmodo.com/5267887/wolfram-alpha-a-bit-racist). In Deutschland hat sich in der Diskussion der Rassismusvorwurf gehalten ( http://www.shortnews.de/start.cfm?id=766438 ).
Dass es sich hierbei um kein Easter Egg, sondern vielmehr (wie erwähnt) um einen Datenbankschluckauf, sprich Algorithmus, handelt, habe ich im Posting erläutert. Eigentlich sollte nur aufgezeigt werden, dass es auch bei ambitionierten Projekten wie Wolfram zu Missverständnissen kommen kann. In dem einen Fall wurde eben nicht nach einem Nachnamen gesucht, sondern in dieser Fragestellung nach „dem Besten“. Wolfram müsste das differenzieren können. Bevor die Diskussion hier weiter in die falsche Richtung läuft, habe ich eine kleine Änderung in der Überschrift vorgenommen.
Kommentar von mnit zum Gizmondo Artikel:
‚Dumb‘ is synonymous with ‚Dim‘
‚Dim‘ is synonymous with ‚Dark‘
‚Dark‘ is synonymous with ‚Black‘
‚Gizmodo‘ is synonymous with ‚Alarmist fuckers‘
Daran habe ich auch gedacht – die Wortherkunft von „Dumb“ im Bereich von „Dunkel“ anzusetzen. Dann hat „Black“ absolut Sinn. Black bezeichnet ja auch nicht einen Schwarzen sondern grundsätzlich erst einmal die Farbe Schwarz. Also mal wieder viel Lärm um nichts. Ich wette es gibt interessantere und eventuell auch grenzwertigere Dinge die WA ausspucken kann – ist schließlich auch nur ein Abbild dessen was im Internet zu finden ist. Wie war das noch mit Google-Bombs und George W. Bush?
Die kleine Korrektur macht doch alles noch schlimmer!
Dieser Artikel ist ein gutes Beispiel für den Herdentrieb im Internet. Da behauptet jemand etwas und alle plappern es nach. Aber niemand überprüft die ursprüngliche Quelle auf Stichhaltigkeit. Konfrontiert man dann einen Nach-Nach-Nach-Plapperer mit der Zweifelhaftigkeit seines Geplappers, redet er sich damit heraus, alle (gemeint ist viele) würden das ja auch schreiben.
Und die wirklichen Rassisten (egal welcher Hautfarbe) und sonstigen Menschenrechtsverachter lachen sich tot (nein, leider nicht, sondern schief).
Eigentlich sollte der Post nur den Unterschied zwischen einer herkömmlichen Suchmaschine und der neuen semantischen Suche aufzeigen. Google funktioniert so, dass Seiten, die für gut und relevant befunden wurden, häufiger verlinkt werden und demnach auch dynamisch höher im Ranking aufsteigen (lassen wir die ganzen SEO-Spielchen einmal außen vor). Menschen sind also am Werk. Wolfram ist ein System, das sich einzig und allein auf Datenbanken verlässt. Es kennt diese Hierarchie nicht, weshalb Missverständnisse vorprogrammiert sind. In den USA hat das oben genannte Problem aus offensichtlichen Gründen etwas höhere Wellen geschlagen als hier, weshalb Wolfram sich auch zwischenzeitlich zu einer Stellungnahme veranlasst sah und man einräumt, das Problem nicht so einfach lösen zu können („Yes, That’s Dumb… any suggestions?“ – http://blog.wolframalpha.com/2009/05/24/yes-thats-dumb-a-lexicographic-footnote ). Ein Thesaurus, also meinetwegen das Word-Synonymlexikon, wird redaktionell erstellt und kann durch den Nutzer später ergänzt werden. Wolfram hat diese manuelle Kontrollinstanz nicht. Darum ging es eigentlich bei dem Thema.
Wieder einmal ein wunderschönes Beispiel, wie Blogger auf den falschen Zug springen, ohne sich selbst Gedanken zu machen.
Und es ist kein MISSVERSTÄNDNIS, sondern einfach eine Schwäche etwas zu lesen, was auf dem Monitor dargestellt wird: „Best (Surname)“.
Wie sagt Hacko so schön: Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
[…] Auch die Kenntnis von Fremdsprachen mag sinnvoll sein, wenn man fremdsprachliche Texte und Programme bewerten möchte. Ein wunderschönes Beispiel dafür bietet uns das allseits beliebte Blog basicthinking mit dem Artikel “Wolfram|Alpha feiert erstes Jubiläum, bleibt aber weiter ein bißchen rassistisch“. […]
Wolfram ist halt auch nur eine Maschiene bzw. umgenau zu sein eine Suchmaschiene und das diese Fehler enthält ist doch klar, meint ihr google war am anfang perfekt? sicherlich nicht! Man wird halt noch einige Zeit brauchen um alle Fehler in der Datenbank vom Wolfram zu finden da sollte man sie nicht gleich als rassistisch oder ähnliches bezeichnen.
wie sie alle aus ihre löchern gekrochen kommen, die retter der welt, die alles-versteher.
in diesem beitrag wurde ein fehler gemacht, na und? sowas kann passieren (auch wenn es unschön ist). man kann darauf hinweisen, einmal, zweimal aber nicht fünfzehnmal.
mir fehlen hier in den kommentaren nur noch anschuldigunen gegen „vatter“ wie „rassist“, „antisemit“ oder „fascho“. ihr fragt nach dem sinn? der ist genauso gegeben wie der sinn vieler antworten hier.
erstmal an die eigene nase fassen leute.
@Xephir
Gerade Medien (auch Blogs!!) die sich aufgrund der PIs für „wichtig“ halten, sollten gewissenhaft recherchieren und nicht andere Meldungen ungeprüft „nachplappern“.
Herr Vatter,
ich finde es unmöglich, wie sie hier den Herrn Wolfram diffamieren. Wie schon oft geschrieben, ist die automatisierte Ausgabe einer faktischen prozentualen Verteilung eines Nachnamen auf Bevölkerungsschichten wohl kaum ein Beleg für den „Schwarzenhass“, den Sie dem Erschaffer der Suchmaschine vorwerfen, und auch die Verbindung des Adjektives dumb mit black ist wohl eher ein Ergebnis eines allgemeinen Algorithmus, ob nun falsch oder nicht, als der persönlichen Niederträchtigkeit ihres „Opfers“.
Ihr Verhalten ist geschäftsschädigend und beleidigend und daher absolut inakzeptabel. In meinen Augen erfordert es eine Entschuldigung.
Ihrer Verantwortung als Autor für ein Blog, das tausende von Menschen erreicht sind sie hier alles andere als gerecht geworden: Ihre Überschrift ist reißerisch und falsch, das Niveau dieses Artikels ist sogar unter dem Niveau der üblichen falschen/mutwillig schlecht recherchierten Artikel der BILD.
PS: Sie verteidigen sich damit, dass Sie darauf hinweisen wollten, dass es „zu Missverständnissen kommen kann“, aber die Überschrift ändern Sie trotzdem nicht. Die Suchmaschine ist nicht „ein bisschen rassistisch“. Und ich kann auch nicht verstehen was sie mit „Bevor die Diskussion hier weiter in die falsche Richtung läuft, habe ich eine kleine Änderung in der Überschrift vorgenommen.“ meinen. Was stand da vorher? „Wolfram|Alpha fordert zur Diskriminierung Schwarzer auf“?
@xephir: Dieser Fehler ist wohl kaum so unbedeutend, als dass er ignoriert werden sollte. Natürlich hat Herr Vatter offensichtlich etwas geschrieben, was er so nicht schreiben wollte, trotzdem wäre eine Korrektur des Fehlers ja wohl angemessen?
Außerdem sind Kritiken hier wohl erwünscht, was ja auch nicht schlecht ist.
@21 darum schrieb ich ja, auf fehler aufmerksam machen okay. fehler korrigieren ebenfalls. aber drauf und drauf und drauf, dass ist übertrieben. meine meinung.
der lerneffekt wird dafür vorhanden sein. 😉
[…] Wolfram|Alpha feiert erstes Jubiläum, bleibt aber weiter ein bißchen rassistisch | Basic Thinking …. Basic Thinking […]
Wieviel Lebensfrust man mit sich herumtragen muss, um sich über diesen eigentlich ganz netten Artikel derart zu ereifern.
Der Artikel im Gesamtkontext zeigt doch ganz klar, dass hier nicht ernsthaft Rassimus unterstellt wird.
Die Reaktionen zeigen jedoch etwas anderes sehr schön auf:
Am Anfang stand ein Faktum, eine eindeutige Buchstaben / Wortfolge. Interessant, wie vielfältig diese verstanden/interpretiert wird. In einigen Fällen zulässig differenziert. In anderen Fällen auch definitiv falsch – in keinster Weise aus dem Artikel herleitbar.
Diese Schwäche, sowohl der Sprache wie auch des gemeinen Sprachanwenders wird es diesen Maschinen schwer machen.
Der Mensch ist nicht geschaffen logisch zu denken und zu handeln.
Es agiert situativ, interaktionsorientiert, iterativ.
Ich bin so frei zu behaupten, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht in der Lage ist, eine Frage eindeutig, also nicht interpretierbar zu artikulieren.
Es fehlt hierfür einfach an Übung, das sich dies im Alltag als ineffizient herausgestellt hat.
Die Alltagskommunikation unterstellt bereits einen situativen Kontext, um den die Fragestellung aus Effizienzgründen reduziert wird.
Kleines Beispiel: „Kommst du heute abend auch mit?“ Wann, Wohin, Warum, Wie lange, Mit wem …
Aber Mensch in Lage sein auch, gegen Beachtung Regeln grammatische zu auszudrücken sich.
Fragen Sie mal Support-Mitarbeiter über die Qualität in der „Sprachanwendung“.