Während Apple sich mit seinem App Store (letzte Woche eine Milliarde Downloads) eine goldene Nase verdient, regt sich in zahlreichen Foren der Widerstand gegen die Mannschaft von Steve Jobs. Konkret geht es um ausstehende Zahlungen aus den App-Verkäufen an Entwickler. Demnach lässt sich Apple Wochen und Monate mit der Überweisung der offenen Posten Zeit – sehr zum Ärgernis der Programmierer natürlich, die auf das Geld größtenteils angewiesen sind. Zudem ignoriert Apple Anfragen der genervten Entwickler, die sich nach dem Verbleib der Zahlungen erkundigen wollen.
I’m with you. I am a 30 year old work-from-home Dad of 2 kids. I’m owed probably about $10k at this point ($2k from past months, $8k from the month with no payments or financial reports yet). This is a BIG deal for me and my family.
Over $10,000 here. Family, kids, mortgage etc. Mails unanswered etc. In dispair. No where to go. They don’t reply to emails and there is no number. Can’t do anything physically because I’m in the European Union.
Die Nerven einiger Entwickler liegen verständlicherweise blank und Unmut macht sich breit, zumal Apple die Auszahlung von Erlösen aus dem App Store innerhalb von 45 Tagen ab Monatsende vertraglich garantiert hat. Woran liegt es also, dass sich Apple durch solche Aktionen den Zorn der App-Entwickler auf sich zieht? Zu wenig Geld in der Portokasse kann sicherlich ausgeschlossen werden. Nichtsdestotrotz scheint Apple mit dem Ansturm von neuen Anwendungen und deren Abrechnung nicht klar zu kommen.
Auch einigen Apple-Mitarbeitern liegt der Ärger bereits schwer im Magen, wie diese E-Mail an einen Entwickler schließen lässt:
Neue Stellenangebote
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Manager Digital Marketing / Social Media B2B (m/w/d) BRITA SE in Taunusstein |
Hello
Please stop emailing us. Your 22 emails in the past two days is bordering harassment. We receive a thousand emails a day, and will respond as soon as we can.
Kind regards, Dxxx Mxxxx | iTunes Finance | Apple Inc
Einigen Programmierern reicht es jetzt jedenfalls. Sie wollen prüfen lassen, ob sie Apple wegen Vertragsbruch verklagen können, um endlich an ihr Geld zu kommen.
Via: Gizmodo
(Michael Friedrichs)
Was? Der Artikel wurde schon 125 mal gelesen und es gibt noch keinen Kommentar? Ich bin echt enttäuscht: Würde es um Microsoft gehen, wäre hier sofort das große Gekloppe angesagt.
Apple: FAIL!
Warum soll die Zahlungsmoral bei Apple besser sein, als bei Old-Economy-Konzernen und Verwaltungen?
Da kann ich auch was erzählen: Ich „vermittle“ iTunes Songs über meine Seite via Tradedoubler. Abgesehen davon, dass die Provision mit 4 % lächerlich gering ist (bei Amazon gibts 10 %!), erhalte ich erst viele Tage nach dem Sale Auskunft das etwas gekauft wurde – jedoch nicht was. Ein ordentliches Tracking ist somit unmöglich. Mir wurde versichert, dass es nicht an Tradedoubler hängt.
Es gab sogar eine Phase von 4-6 Wochen in diesem Jahr, dass überhaupt kein Sale vergütet wurde. Erst auf meine Auskunft wurde mir mitgeteilt, dass der iTunes Store gerade Probleme hat mit dem überspielen der Daten (jedoch hätte sich Tradedoubler hier auch mal melden können…).
Ich frage mich echt, während ich diese Zeilen tippe, wieso ich noch über iTunes verkaufe..
Das ist doch eine Unverschämtheit.
So kann man mit seine Partnern nicht umgehen.
Etas ähnliches hatte 2006 Nintendo mit seinen Entwicklungsteams gemacht.
So funktioniert unser kapitalistisches System nun mal. War es nicht immer so?
Ich habe mich sowieso gefragt was das besondere an diesem appstore sein soll. sowas gab es für pdas schon vor 10 jahren (handango etc). mit dem unterschied das es nicht mit umts speed gedownloaded wurde. in zeiten von payloadz, e-junkie und freien stores zum verkauf von digitalen gütern würde ich jedem entwickler raten, diese services als primären vertriebskanal zu nutzen. dort bekommt man alles schön und direkt auf sein paypal oder kreditkartenkonto überwiesen und die kümmern sich um die delivery.
@zorro: aber niemand kauft bei Handago. Das Problem der alternativen Vertriebswege ist, dass man sie als Entwickler noch so toll benutzen kann, aber so lange der Benutzer nur einen Schritt mehr als bei einer anderen Lösung mehr tun muss, nutzt einem das halt nichts …
Da kommt also zu überteuerter Hardware noch Abzocke der Entwickler. So langsam wird mit Apple richtig unsymphatisch. Doch wieder zurück zu MS? Aber die Wahl zwischen Pest und Cholera hatte man ja schon immer.
Aber an den Entwicklervergütungen zu knapsen, das ist echt arm, wo die doch zum Erfolg einen großen Teil beitragen… Und solange man als User (mit legalem iPhone/iTouch) nur über den AppStore kaufen kann, warum sollte Apple was ändern?
@9
Wenns es Microsoft statt Apple wäre würde wenigstens das EU Kartellamt alles wegüberderegulieren – außerdem würds an jeder Ecke im Internet stehen, Microsoftbashing ist leider immer noch aus der Mode.
[…] via basicthinking […]
[…] Die Antwort kam im übrigen erst nach einigen Emails. Bleibt zu hoffen, dass man bei Apple die Probleme in den Griff bekommt und die Entwickler bald ihr noch ausstehendes Geld bekommen. via basicthinking […]
Eigentlich schon eine Frechheit. Aber Apple hat in Sachen App Store für das iPhone ja keine Konkurrenz, deswegen, denken sie, können sie es sich leisten. Wäre fast schon froh wenn die Apple verklagen könnten 🙂
Würde sowas in nem Affiliate-Netzwerk passieren würde es wohl den Bach runter gehen…
[…] Die Antwort kam im übrigen erst nach einigen Emails. Bleibt zu hoffen, dass man bei Apple die Probleme in den Griff bekommt und die Entwickler bald ihr noch ausstehendes Geld bekommen. via basicthinking […]
hat da jemand die büchse der pandora geöffnet?
oder geister gerufen, die er nicht mehr los wird.
apple ist aber auch ein monopolist in der app-welt. und so verhalten sie sich auch. ein wunderschöner beweis, der uralten bwl aus dem frühen 20. jahrhundert. so verhielten sich monopolisten vor 100 jahren, so verhalten sie sich jetzt – und ich glaube: so verhalten sie sich auch noch in 100 jahren.
die krux ist die hilflosigkeit der entwickler gegenüber apple, woraus wut entsteht.
kann apple mit der negativen publicity umgehen?
wir werden sehen. ..
So etwas kann Kreise ziehen und das Image verschlechtern! Eine Schande, dass ein Konzern, welcher so in der Öffentlichkeit steht, derart mies mit Partnern umgeht. Und hier geht es ja um diejenigen, welche für den Erfolg des Apps-Systems grundlegend sind!
Echt mies! Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass sich diese Situation lange hält… wie gesagt, das zieht doch Kreise… weltweit! Kann ja nicht angehen… für downgeloadete Apps wird umgehend kassiert, aber die Lieferanten dürfen warten? tststs…
Leider ist es so. Große Konzerne haben eine schlechte Zahlungsmoral.
Oft ist die Hauptausrede, das die Bürokratie bzw. der Weg der Buchhaltung viel zu lang ist. Aus diesem Grund kommt es schon mal zu 3-6 Monaten Verzögerung.
[…] Einer der fleißigsten App-Entwickler ist übrigens ein Unternehmen namens Iceberg Reader. Die Firma vertreibt über die Apple-Plattform 1.206 Apps (fast ausschließlich eBooks) mit einem Gesamtwert von 16.427,94 Dollar. Es geht aber auch anders. Lextech Labs hat lediglich drei Apps (zur Videoüberwachung) zum Preis von insgesamt 1.400,97 Dollar im Angebot. […]
[…] Entwickler, deren Programme nicht für den Verkauf auf dem Marketplace akzeptiert werden, statt einem kurzen “Nein, Danke” eine ausführliche Begründung zur Ablehnung sowie Tipps zur Mängelbeseitigung […]
sehr dreist von apple, wenn man bedängt das ein großteil des erfolgs vom iphone von den apps abhängt und dadurch auch die vielseitigkeit des iphones durch die fleißigen entwickler entstanden ist