Pleo ist Geschichte, die Dinosaurier sind endgültig ausgestorben. Dem Hersteller Ugobe hat der 250 Euro teure Kuscheldino kein Glück gebracht, wie man hört, wurden die Büros geschlossen, die Mitarbeiter entlassen und Konkurs angemeldet. Wir selbst hatten uns den grünen Roboter mal eine Zeit lang als Redaktionskuscheltier gehalten, aber er fiel immer auf den Rücken und schrie ganz abscheulich, dass wir den Entschluss fassten, ihn in eine Kiste zu packen und an irgendeine Adresse mit achtstelliger Postleitzahl zurückzuschicken.
Doch es gibt wieder Grund zur Freude, denn nun ist Probo da! Die Freie Universität Brüssel hat mit Bedacht den Rüsselroboter (sein Name kommt von der Gattungsbezeichnung Proboscidea, aber das weiß man ja) zusammengeschustert. In erster Linie soll er Kindern im Krankenhaus die Zeit versüßen, auf der anderen Seite wollen die Wissenschaftler weiter in das Mysterium der Interaktion zwischen Mensch und Maschine einsteigen. Das Vorhaben ist unbestreitbar nobel – die Umsetzung… bizarr. Was wir hier haben, ist ein 90 Zentimeter großer elektronischer Waldschrat mit Riesenrüssel und Schlafzimmerblick. Wem er nachts über den Weg läuft, würde vor Schreck erstarren.
Dabei kann Probo – wirklich löblich! – so gut wie alle menschlichen Emotionen auf sein Pelzgesicht zaubern, so dass sogar 88 Prozent von ihnen auch von Kindern erkannt und richtig eingeordnet werden können. Sollte die Kommunikation dennoch fehlschlagen, können weitere Informationen über den im Bauch eingelassenen LCD-Bildschirm abgelesen werden. Derzeit ist Probo (Gottseidank) noch ein Prototyp, doch die Forscher spekulieren darauf, bald damit in Serie zu gehen.
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(André Vatter)