Später als erwartet, aber immerhin: YouTube hat die Verfolgungsjagd aufgenommen. Hulu.com ist seit einem Jahr am Start und füttert die US-amerikanische Bevölkerung mit Gratisfilmen und -serien, während YouTube als Plattform für grieselige Hobby-Clips nur neidische Blicke vom Stapel ließ. Heute soll sich das ändern. Wie im offiziellen Blog angekündigt wird, wurden die zwei neuen Bereiche /movies und /shows implementiert. Richtig gehört, YouTube streamt ab sofort Streifen in Spielfilmlänge.
Ein Blick auf die Partnerliste zeigt allerdings, dass mit Crackle, CBS, MGM, Lionsgate und Starz wohl noch nicht die absoluten Knallerstudios und Content-Lieferanten für das Projekt gewonnen werden konnten; zudem besteht das anfängliche Angebot größtenteils aus älteren Produktionen wie T.J. Hooker (1982), Al Bundy (1994) oder Carrie (1976) und Cliffhanger (1993). Für einen besseren Suchkomfort lassen sich die Filme als auch die Serien alphabetisch als auch nach Studio/Sender und Beliebtheit sortieren.
Natürlich hat die Sache einen Haken: Wie hulu.com es praktiziert, verzichtet auch YouTube bei diesem Angebot nicht darauf, ausländische IP-Adressen offiziell auszusperren („Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar.“) – zumindest bei der überwiegenden Mehrheit der Clips ist dies der Fall. Ich habe aber eben beim Durchstöbern das ein oder andere Video gefunden, das sich anstandslos abspielen lässt (bin dabei sogar auf Über-18-Content gestoßen). YouTube gelobt Besserung:
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While shows and movies are currently limited to users in the U.S., we look forward to expanding to other regions as soon as possible, and we’re pleased to inform you that the „Subscriptions“ tab will be available worldwide in the next few weeks.
Vielleicht kommen dann sogar deutschsprachige Angebote hinzu. Wer nicht warten will, kann auf den ein oder anderen Trick zurückgreifen, wie er auch bei Hulu.com funktioniert. Die Gründe für die Blockade werden nicht genannt, jedoch kann getrost davon ausgegangen werden, dass das Lizenzrecht oder aber die Angst vor Streuverlust bei der Werbeschaltung ausschlaggebend waren, was uns zum nächsten Thema bringt: Werbung. Wie es scheint, kam die bislang erprobte Form der Auslieferung beim einfachen Hobbyclip-Publikum nicht an (vor allem in Anbetracht der Diskrepanz zwischen Clip- und Reklamedauer), weshalb YouTube die unüberspringbaren 30-Sekunden-Werbefilmchen nun in die längeren Produktionen einstreut („Not unlike what you might see when viewing this type of content on TV“).
(André Vatter)