Kennt ihr noch „Hot or Not„? Oder „Spickmich„? Oder noch aktueller: Rottenneighbor (derzeit nicht erreichbar)? Im Grunde alles Plattformen, über die sich alles und jeder bewerten lassen kann – mit oder gegen seinen Willen. In denn Vereinigten Staaten treibt dieser zweifelhafte Trend zurzeit wieder neue Blüten. Personratings.com ruft Millionen von Amerikanern zum fröhlichen Denunzieren auf. Völlig Anonym, versteht sich.
Sofern sich das Opfer in der Datenbank findet, kann es gemäß der (offensichtlich zufällig festgelegten) charakterlichen Schlüsselqualitäten wie klug, freundlich, lustig und vor allem sexy bewertet werden. Auch Kommentare sind zugelassen, wie man sie etwa auch auf der Profilseite des Gründers Jeremy Stamper (s.o.) direkt findet. Dort ist unter anderem zu lesen:
I SAW YOUR PSYCHO BLOG VIDEO. ITS CREEPY. I GOT GOOSEBUMPS – THINKING THIS ACTUALLY COULD BE SATAN HIMSELF IN TUMWATER, WA. WHO KNEW? GET A JOB JEREMY – GROW UP – WORK FOR YOUR MONEY LIKE THE REST OF THE GOOD AMERICANS.
Der Urheber dieser Zeilen ist übrigens „Stamper’s Non-Fan“. Gruselig. Noch etwas: Sollte der eigene Nachbar (Lehrer, Arbeitskollege, gehasste Ex-Partner) noch nicht auf Personratings.com zu finden sein, ist das Hinzufügen ein Kinderspiel. Ohne seine Zustimmung können Fremde für jeden anderen öffentliche Profile erstellen und mit der Hetze der objektiven Charakterstudie beginnen.
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Na, dann: am 9. April ist Stichtag und Personratings.com wird offiziell gelauncht. Bis dahin kann ja noch viel passieren. Hoffentlich passiert das Richtige.
Via: Metafilter
(André Vatter)