Marketing Sonstiges

Unternehmen wollen aus Bloggern und Twitterern Markensprecher machen

Laut einer neuen Studie der Aberdeen Group ist 2009 das Jahr, in dem sich die Werbeabteilungen vieler Best-in-Class-Unternehmen erstmals wirklich an soziale Netzwerke wagen. 63 Prozent aller befragten Firmen aus Nordamerika, Europa und Asien (ja, Zentral- und Südamerika waren auch dabei) wollen in Blogs, Wikis, Communities und Twitter (mehr dazu) Teile ihrer Budgets stecken. 21 Prozent planen zudem, die Ausgaben in diesem Bereich um mehr als ein Viertel aufstocken.

Spannend ist die Herangehensweise. Jeff Zabin von Aberdeen dazu:

Firmen haben verschiedene Ansätze, um Einzelne ausfindig zu machen, die einen großen Einfluss innerhalb eines bestimmten Themenkreises ausüben. Zudem werden Fluktuationen dieses Einflusses auch über längere Zeit unter die Lupe genommen. Best-in-Class-Unternehmen rekrutieren diese Leute dann als große Markensprecher und beobachten, wie ihre Worte und Handlungen dafür sorgen, dass sich das Investment auch wirklich lohnt.

eMarketer, wo die Studie veröffentlicht wurde, geht davon aus, dass Social-Media-Advertising in diesem Jahr weltweit einen Umfang von 2,35 Milliarden US-Dollar einnehmen wird – zwei Milliarden waren es 2008. Der Euphorie (der Werber) zum Trotz muss aber auch gesagt werden, dass immerhin 39 Prozent der Unternehmen das Experiment „Soziale Netzwerke“ als „schwer“, 20 Prozent sogar als „sehr schwer“ bezeichnen.


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(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

17 Kommentare

  • Klingt vielversprechend. Hört sich für mich auch danach an, als würde mehr in Internetwerbung investiert in den nächsten Jahren.

  • Grundsätzlich ist es richtig, in sozialen Netzwerken aktiv zu werden. Falsch hingegen dürfte der Ansatz sein, einflussreiche Personen innerhalb verschiedener Themenkreise als Markenbotschafter zu gewinnen. Warum? Weil diese Personen dann Ihre Glaubwürdigkeit und ihren Einfluss verlieren würden.

  • @4: Dürfte aber bei Offline-Werbung ähnlich sein: McFit, Milchschnitte, Krombacher… – hier werden seit langem (zumindest bei den Fans) einflussreiche Promis und Meinungsmacher eingesetzt. Das wird von der Basis auch offenbar akzeptiert. Die Gefahr im Netz sehe ich eher darin, dass gekaufte Alpha-Blogger und -Twitterer – die ja immer noch kleine Fische sind – ihre neue Markenperspektive nicht offen und transparent vertreten möchten. Sie werden wohl auch ihren Seiten kein offizielles Branding (à la Sponsoring) verpassen. Ist natürlich raffiniert von den Unternehmen… zweifelsohne.

  • @5: Das gekaufte Blogger und Twitterer Ihre Credability verlieren sehe ich genauso. Ich denke, Alphablogger und Twitter mit Geld zu Markenbotschaftern zu machen ist der falsche Ansatz. Mal abgesehen davon das Blogger, die etwas auf sich halten, eh machen, was sie wollen, und es sich mit Sicherheit eher negativ auswirkt, wenn auf einem AlphaBlog zu lesen ist: „VW ist bei mir vorbeigekommen und zahlt mir XXX Euro, damit ich positiven Content produziere“.

    Die wahre Kunst ist eher, endlich den Dialog mit den Konsumenten zu suchen und diese somit ganz automatisch zu Markenbotschaftern zu konvertieren. Ich denke dabei ist die „Vermenschlichung“ von Marken durch twitternde Mitarbeiter und CEOs ziemlich hilfreich.

  • Also als Markenbotschafter wird sich sicherlich ein „seriöser“ Blogger nicht outen, aber dennoch gibt es Produkte, über die ich gerne berichte wie z.B. „grüner Strom“ oder ähnliches. Dies wäre ein Ansatz, um eine Marke „bekannter“ zu machen.