Zugegeben, ich war lange Zeit kein Fan von Apple – nein, anders: ich war Apple-Hasser. Einen Rechner zu haben, der sich nur durch einen Spatel öffnen lässt und so schick ist, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, war nichts für mich. Bis zu dem Tag, an dem ich über Win32.Gpcode.ak berichtete, ein Computervirus, dass die eigenen Dateien mit einem 1024 Bit starken Kodierungssystem verschlüsselt und einem dann die Rechnung präsentiert. Damals wurde viel gelacht, „blinde Panikmache“ war der schmeichelndste Leserkommentar. Abends, zuhause, entdeckte ich dann, dass Gpcode bei mir zugeschlagen hatte: Wenn ich meine Dateien wiederhaben wollte, müsste ich schon eine saftige Dollar-Überweisung veranlassen. Ich hatte die Schnauze voll, schob die PC-Kiste in die Ecke und ging am nächsten Tag zu einem Apple-Händler.
Das war vor gut einem dreiviertel Jahr und ich habe den Schritt zum iMac nicht bereut. Umso interessanter ist es aber immer wieder, die Grabenkämpfe zwischen Apple- und PC-Anhängern zu verfolgen. Das kann im kleinen privaten Rahmen, auf öffentlicher Bühne oder direkt zwischen den Vorstandsetagen geschehen. So auch kürzlich auf einer Konferenz in New York, auf der Steve Ballmer, seines Zeichens Microsoft-Chef und Tanzbär, ungeniert über Apple ablästerte:
Apple hat etwa einen Prozentpunkt dazu gewonnen, aber ich denke jetzt, dass die Flut zur Ebbe wird. Die Wirtschaft hilft dabei: In diesen Zeiten 500 US-Dollar mehr zu bezahlen – für dieselbe Hardware. 500 Dollar nur für das Logo darauf? Ich schätze, das von den Käufern zu verlangen, dürfte schwieriger werden als jemals zuvor.
Dieselbe Hardware? Okay, wenn von den Intel-CPUs ausgeht, die mittlerweile sowohl bei Apple- als auch bei Windows-Rechnern verbaut werden. Doch das war es auch schon. Ich schätze den Mac, weil die Software für diesen Rechner gemacht wurde, die Cupertino-Entwickler kennen jedes Schräubchen ihrer Geräte und können daraufhin konfigurieren. Windows muss auf einem Netbook in Island genauso laufen wie auf einer Desktop-Möhre in Wladiwostok. Performance, Stabilität, Sicherheit – das alles leidet darunter. Ich habe mir erst vor wenigen Tagen den Luxus gegönnt und habe mir hier einen Virenscanner angeschafft.
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Antipoden sind wichtig für das Geschäft. Das zeigt Apples „Get a Mac„-Kampagne genauso wie Redmonds 300 Millionen Dollar schwere Werbeantwort darauf. Dass es aber mittlerweile derart kindische Züge annehmen muss… zugegeben, der Unterhaltungswert ist erstklassig. Angesprochen auf die Frage, ob Ballmer nicht doch irgendwo ein Apple-Produkt nutzen würde, vielleicht einen kleinen iPod, gab dieser zur Antwort:
Nein, keinen. Ich habe keinen, meine Söhne haben keinen, meine Frau hat keinen. Ihr redet hier mit einem hartgesottenen Typen, dessen Vater für Ford gearbeitet hat. Als Ford damit anfing, Land Rover und Jaguar zu verkaufen, haben wir wiederum diese Autos verkauft, damit wir uns wieder Fords zulegen konnten. Sie können mich also als komischen Sonderfall betrachten.
(André Vatter)