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Noch einmal YouTube: jetzt aber in Lettland und illegal

Wo wir heute schon beim Thema waren: Die „Copyright-Agency“ AKKA-LAA in Lettland bittet (sofern man den Infos trauen kann, denn eigentlich ist es unglaublich) Blogger, die YouTube-Musikvideos embedden, zur Kasse. Eine Sprecherin des Ladens begründet den Schritt folgendermaßen:

We’re in talks with YouTube to come to an agreement, that their operations in Latvia are licensed. There is no licensing agreement yet, so, as I already mentioned, we think that all of YouTube material is illegal in the territory of Latvia. But, we’ve started correspondence, and hope that an agreement will be signed as soon as possible, and YouTube will be available legally to all residents of Latvia. (Link zum Interview)

In anderen Worten: YouTube gilt in Lettland als ungesetzlich. Rund 500 Blogger (Link: Google Translate) sollen bereits eine Rechnung bekommen haben, und zwar jeweils über 5,5 Prozent der Einnahmen, die pro Monat über die jeweilige Seite erzielt werden – jedoch nicht weniger als umgerechnet 15 Euro. Das gilt für maximal hundert eingebettete YouTube-Musikclips, was darüber hinaus geht, wird erneut berechnet. Sollte der Aufforderung zur Zahlung nicht Folge geleistet werden, droht die Schließung des Blogs. Wenn einer von euch mehr Infos zu dem Thema hat, immer her damit.

(André Vatter)

Über den Autor

André Vatter

André Vatter ist Journalist, Blogger und Social Median aus Hamburg. Er hat von 2009 bis 2010 über 1.000 Artikel für BASIC thinking geschrieben.

22 Kommentare

  • Sauerrei!

    Wenn sie jemanden verklagen, sollten sie bei YouTube anfangen. Denn da wird das Zeug ja schließlich gehoste.

    Trotzdem finde ich es lächerlich…

    Simon

  • Auch bei uns ist die Rechtslage nicht eindeutig, oder? Warum kann dies denn nicht endlich mal eindeutig geklärt werden?
    So ein Zustand lädt doch wieder nur zu Rechtsmissbrauch ein.

  • Das Urheberrecht hat halt vor und Nachteile, aber im Grunde genommen ist es schon echt krass, das dafür dann noch kräftig in die Tasche gelangt wird…

  • Also ich finde die, die die Urheberrechte besitzen können sich ja beschweren, aber so kollektiv ist das nicht ok. Ich bion mal gespannt wann ausländische Blogs, die Videos AUS Lettland eingebettet haben, verklagt werden.

  • Also ich hab noch nie ein fremdes Video oder Foto auf auf einer meiner Seiten online gestellt ohne den Urheber um Erlaubnis zu bitten.
    Sowas kommt mir einfach nicht in den Sinn. Es ist für mich einfach selbstverständlich zu fragen. Und ausversehn kann sowas nun schonmal garnicht passieren.
    Wenn dann auf einem Blog auch noch mit Werbung Geld verdient wird.
    Also bitte!
    Das ist kein Mundraub oder kostloses-mp3-nur-anhören, nein das ist Diebstahl.

  • Vollkommen legitim das vorgehen.

    Wenn ich urheberrechtliche geschützt Inhalte bei mir einbinde, werden sie ja nicht dadurch legal oder ungeschützt, das sie jemand vorher auf irgendeine Seite hochgeladen hat. Im Gegenteil.

    Was wäre denn wenn ich alle BasicThinking-Inhale bei ScribD oder anderen hochlade, und alle Inhalte von meinem Blog aus direkt einblende? Da wäre das geschrei sicher groß, handelt es sich um eine YouTube-Einblendung soll das plötzlich besser/legal sein? Ich denke nicht!

    Was wenn ich die komplette Süddeutsche Zeitung hochlade, und sie irgendein Blog einblendet? Auch illegal, egal ob direkt dort hochgeladen, oder von woanders eingeblendet.

  • Dann frage ich mich, warum Du überhaupt den Twitterbericht gelesen hast… Oder hast Du ihn etwa nicht gelesen und einfach mal so etwas hier hingekleckst, damit Deine Tastatur mal wieder bemüht wurde???

  • weil ich auf die Bezeichnung “interessanter Bericht” reingefallen bin.
    Er (der Bericht) war wirklich völlig uninteressant, sorry.

  • Muss ich mir jetzt als Deutscher, der aus Lettland auf einem in Dänemark stehenden Server gebloggt und dabei YouTube Videos eingebunden hat Sorgen um eine mögliche Abmahnung machen? Ich glaube nicht.

    Außerdem ist das ist doch lächerlich. Da sucht doch nur jemand in der Krise im wirtschaftlich am Boden liegenden Lettland eine neue Einkommensquelle.

  • Echt hammer … da werden doch echt Bloger zur kasse gebeten die einfach nur auf youtube videos verlinken die von anderen usern hochgeladen wurden und dort jederzeit anschaubar sind…. ohman es sollte wirklich langsam mal entschieden werden was legal ist und was nicht in der sache, da sieht doch keiner mehr durch!

  • Echt hammer … da werden doch echt Bloger zur kasse gebeten die einfach nur auf youtube videos verlinken die von anderen usern hochgeladen wurden und dort jederzeit anschaubar sind…“

    Das heißt du fändest es legal eine raubkopierte MusikCD auf einem Markt zu kaufen (ist ja dort auch allen zugänglich). Oder die kopierte Inhalte von Basicthinking dein eigen zu nennen, wenn sie jemand vorher für Dich kopiert hat.

    Du malst ein Bild. Ich klaue es, lade es hoch, und der dann vom hochgeladenen ne Kopie zieht macht dann was legales?

    Jemand steht am Kopierer und kopiert 1000x den Brockhaus. Du stehst daneben und nimmst dir ne Kopie. Also auch legal, weil du ja nicht selbst kopiert hast?

  • zu deutsch:

    ich darf deinen badratgeber.de bei wilileaks oder scribd.de hochladen. ist es dort dann einmal, darf es jeder auf seiner seite komplett einlinken und blenden. ist doch eh frei verfügbar.

    Deine Position dazu?

  • Ich werde natürlich Konsequenzen daraus ziehen und niemals nach Lettland ziehen und dort eine Webseite eröffnen, auf der ich YouTube Videos einbinde.
    Den Post-It hierfür habe ich mir gerade an den Monitor geklebt.

    Aber der Vergleich mit der Musik CD hinkt etwas: YouTube zahlt meines Wissens nach -zumindest in Deutschland- GEMA Gebühren, sodaß zumindest alle deutschen Youtube-User den GEMA-Bestand ohne Bedenken nutzen dürfen.
    Und Musik dürfte ja einen grossen Teil der „Urheberrechtsverstösse“ ausmachen, nicht wie vorhin schon angesprochen Zeitungsberichte, Ratgeber oder Blogbeiträge. Alles andere wird recht schnell gelöscht.

    Ich weiß, das bringt den Letten momentan auch nix, aber vermutlich wird auch dort eine Lösung auf dieser Ebene gefunden werden.