Wer sich im Laufe seines Lebens mit dem Klassiker Schach beschäftigt hat, dürfte früher oder später auch mal gegen einen Schachcomputer gespielt haben. Während die ganz frühen Geräte noch relativ begrenzt in ihrer Rechen- und Speicherkapazität waren (ich erinnere mich an meinen ersten Schachcomputer im Jahre 1985), hat sich deren Leistung in den vergangenen Jahren doch massiv erhöht. Prominentestes Beispiel ist sicher der Rechner Deep Blue, mit dem IBM im Jahre 1996 den amtierenden Schachweltmeister Garri Kasparow geschlagen hat.
Die Idee hinter einem Schachcomputer entspricht dem Vorgehen des Menschen: Bei jedem Zug wird analysiert, welche Möglichkeiten es gibt und was für Auswirkungen ein jeweiliger Zug mit sich bringen könnte. So wird ein möglicher Zug bis zu mehreren Runden im voraus geplant. Man weiß also, welchen Zug der Gegner höchstwahrscheinlich machen wird, um Schaden von sich abzuwenden. Je erfolgreicher diese Berechnungen sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, das Spiel am Ende für sich zu entscheiden.
In dem Online-Schachspiel Thinking Machine 4 kann man sich nicht nur mit dem Computer messen. Zusätzlich enthält das Schachprogramm eine Besonderheit: Im Gegensatz zu anderen Programmen wird hier der Denkprozess des Computers auf dem Bildschirm visualisiert. Man sieht also, welche Möglichkeiten der Computer berechnet, während er nach dem besten Zug sucht, den menschlichen Spieler zu besiegen. Dieser Denkprozess zeigt dem Spieler anhand farbiger Linien, welche Züge den größten Erfolg versprechen. Diese werden breiter und greller dargestellt als die anderen Linien. Entwickelt wurde das Programm in seiner mittlerweile vierten Generation von Martin Wattenberg, Forscher bei IBM und Marek Walczak, Künstler und Architekt.
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Ich persönlich bin jetzt nicht so der große Schachmeister. Hier und da spiele ich mal eine Runde. Vielleicht liegt es daran, dass mich der Computer vernichtend geschlagen hat? Ich weiß es nicht, aber ich werde mir später mal eine Revanche gönnen. (via streitenberger.net)
(Alper Iseri)