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Krise? Chance! Ja aber wo denn?

Eine Chance für die CeBIT?

Eine Chance für die CeBIT?

Ich bin ja Telekommunikationsfreak, das wissen eigentlich alle, die mich kennen. Und genau deswegen halte ich mich auf der CeBIT in Hannover insbesondere gerne dort auf, wo es etwas zu Telefon, Internet und Co zu sehen gibt. Zum Beispiel beim Stand der Deutschen Telekom. Dort ist auch richtig was los: Menschenmassen, Vorträge mit (mal mehr mal weniger) prominenten Referenten und viele Showcases. Keine Frage: hier wird deutlich, dass die Krise, über die überall geredet wird, zumindest auf den ersten Blick nicht bei Telekom zu suchen ist.

Ganz anders sieht es aber in anderen Hallen aus. Richtig erschreckend sogar. Gähnende Leere auf den Gängen zwischen den einzelnen Ständen, zum Teil sogar halbleere Hallen oder notdürftig gefüllte Aktionsflächen. Ganz ehrlich: wenn ich mir anschaue, wie wenig hier in Hannover teilweise in den Messehallen los ist, bekomme ich Angst um die CeBIT in Deutschland. Und da kann ich auch nicht wirklich eine „Chance“ erkennen, die laut eines großen Plakats an einem der Messe-Parkhäuser auf die Besucher und Aussteller warten soll.

Sieht so die Zukunft der CeBIT aus?

Sieht so die Zukunft der CeBIT aus?

Ich bin schon jetzt gespannt, mit welchem Fazit die Messeleitung die CeBIT 2009 beurteilen wird. So richtig positiv dürfte die Stimmung eigentlich bei den wenigsten sein. Für mich persönlich war der Mobile World Congress in Barcelona jedenfalls um Welten interessanter. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass ich mich seit Montag mit einer fiesen Grippe über das Messegelände schleppe und in diesem Zusammenhang meine Stimme verloren habe. Wer sie findet, darf sie gerne zu mir zurückschicken.

(Hayo Lücke)

Über den Autor

Hayo Lücke

Hayo Lücke hat von 2009 bis 2014 insgesamt fünf Jahre lang für BASIC thinking geschrieben und dabei über 300 Artikel beigesteuert.

17 Kommentare

  • Puh hab zwar schon gehört das da nur noch die hälfte an Ausstellern ist aber das da so wenig los ist wie auf dem Bild und wie beschrieben im Artikel finde ich Erschreckend…. Da merkt man wieder das die Wirtschaft doch nicht so ganz rund läuft!

  • Der Niedergang der CeBIT ist kein neues Pänomen. Und es hat – entgegen dem, was uns die Deutsche Messe AG weißmachen will – auch nicht ausschließlich mit der derzeitigen Wirtschaftsflaute zu tun, denn die Anzahl an Anmeldungen der Unternhemen waren bereits vor der Flaute deutlich rückgängig.

    Ich war seit dem Start auf fast jeder CeBIT, zuerst als Schüler und Studierender, später dann 14 Jahre als Journalist. Bereits 2002/2003 wurde spürbar, dass das Wachstum nicht unendlich weitergehen konnte. Unternehmen erreichen auf solchen Riesenmessen, die thematisch sehr gestreut sind, nicht genügend relevante Kunden. Entsprechend wird jetzt auf Spezialmessen ausgewichen oder größere Unternehmen veranstalten eigene Hausmessen. Letztere kann man auch an die eigenen Produktzyklen anpassen und muss nicht zu einem bestimmten Messetermin ein fertig vorzeigbares Produkt präsentieren, das eigentlich mit der heißen Nadel gestrickt ist. Außerdem müssen sich Unternehmen auf eigenen Messen nicht die Aufmerksamkeit mit Konkurrenten und deren Produkten teilen. Es ist also nur konsequent, als Aussteller der (teuren) CeBIT fernzubleiben und auf andere Methoden der Kundenpflege und des Marketings zurückzugreifen.

    Wer in diesem Jahr über die Messe schlendert, wird auch wenig Neuigkeiten sehen, denn fast alles ist bereits vorher über (digitale Medien publiziert worden. Die CeBIT scheint sich in dieser Form überlebt zu haben. Eine Erholung, selbst in besseren wirtschaftlichen Zeiten, wird es wohl nicht mehr geben.

  • Chance: Von der aufgeblähten Entertainment-Games-Telcom-Triple-Play-Krimskrams-Messe zurück zu einer auf handfeste IT konzentrierten Computermesse.

    Vielleicht wird in ein paar Jahren jemand, der sich nicht nur an Zahlen aufgeilt, feststellen, dass das sooooo dumm gar nicht war.

  • Niemand kann sich ein Fehlen der Cebit in DE vorstellen, aber hey, warum schauen wir auch nur auf die Cebit? Die Gameskonvention beispielsweise hatte massenweise Zulauf und auch die kommenden Messen in FFM, wie Ambiente oder die kommende Chemie/Biologie-Ausstellung werden ordentliche Zahlen zu verbuchen haben. Keine Angst, auch eine Krise kann man überstehen, wäre ja nicht das erste Mal..

  • mal schauen ob die messeveranstalter daraus lernen und die preise senken. und nicht nur die messeveranstalter sondern auch das umfeld, wie hotels und restaurants. ich glaube, wenn jeder etwas zurücksteckt, könnte es noch etwas werden, besser in ein sanftes tal zu fahren, als in ein tiefes loch zu fallen.

  • Ich bin selbständig und war den letzten Jahre immer auf der CEBIT. Dieses Jahr fahre ich zum ersten Mal nicht mehr. Wenn man alles aus eigener Tasche zahlen muss, hinterfragt man den Nutzen der Fahrt dorthin inzwischen sehr kritisch. Hinzu kommt die Abzocke im Gastgewerbe Hannovers, die ich einfach nicht mehr mitmachen möchte.

  • Die CeBit findet aber auch in einer wirtschaftlich ungünstigen Jahreszeit statt. Weihnachten ist noch nicht so lange her und die Leute haben alles Geld für Geschenke und Winterurlaub ausgegeben. Da spart man dann natürlich. Vielleicht wäre eine Verschiebung inden Spätherbst sinnvoller.

  • Auch ich war erschrocken, wie dünn die Ausstellerflächen besetzt sind und wie klein die „Messeschwerpunkte“ sind. Abgesehen davon: Gähnende Leere auf den Parkplätzen, in den Messehallen usw. Ich bin CeBIT-Gänger seit Mitte der 90er. So etwas habe ich dort noch nie erlebt.

  • Die „Messeschwerpunkte“ sind lächerlich. Ein paar Dutzend Stühle auf einer abgetrennten Fläche, auf der langweilige, weil vielfachgehörte Aussagen auf abwechselnden Podien wiederholt werden.

    „Webciety“ ist ein dunkles Loch, wo nur Lobo mit seinem Alarm-Haarschopf und dem schlecht sitzenden Anzug heraussticht.

    In den Hallen, in denen sich Aussteller aus Asien aneinanderreihen, ist Totentanz angesagt. Gelangweilte junge Asiatinnen surfen auf den Ständen im Internet.

    In einigen Hallen stehen soviele Stehtische als Flächenfüller, dass man meint, jeder Besucher kann mittags seinen eigenen belegen.

    … und die armen Schweine bei Plusserver sitzen einsam auf ihrem Stand und ziehen sich Karnevallsmusik rein. Vielleicht sogar das beste, was man bei dieser Depri-Messe machen kann.

  • Die Messe hat sich in das Internet verlagert.
    Habe ein netbook gesucht!
    Von E-Discounter bis Hersteller im Internet durchgesurft. Und!
    Bei einem rötlichen Discounter sein Austellungsstück erworben.
    Ja was brauch ich mit meinen Plattfüssen die CEBIT oder die Systems.
    Wehe Füsse und hast nix.
    Die Messen waren das Produkt der Industriellen Revolution.
    IM zeitalter der postindustrielle Revolution findet das Event im Internet statt.

  • Naja war doch zu erwarten das es so kommen wird, in den lezten jahren war noch immer sehr viel los auf der cebit aber jetzt geht es wohl so langsam berg ab und das nicht ohne grund. Bin wirklich mal gespannt auf die auswertung am ende der cebit 😉

  • Noch was: An vielen Ständen bekommt man nur dürftige Infos und darf seine E-Mail-Adresse in einen PC tippen, um mehr zu erhalten. Selbst bei Microsoft war der Ansprechpartner nicht in der Lage, detaillierte Infromationen zu geben (zu einem neuen Businessprodukt) und liess mich meine E-Mail-Adresse eingeben.

    Was die Auswertung angeht: Das kann man doch schon jetzt sehen, bsp. im Artikel in der FAZ: „Computermesse wird zum Treff für Firmenkunden“. CeBIT war klasse. Viele Firmenkunden. Business-Orientierung war ein Erfolg. … aber dann der Riesenstand von Asus. Echte Produkte für den Unternehmenseinsatz… Microsoft hat die Standfläche um 10% erweitert – Erfolg! Warum? Weil die die Fläche wahrscheinlich geschenkt bekommen haben. Immer noch preiswerter, als weitere Stehtische aufzubauen.

    Mich würde mal interessieren, wie die Eigentümer von „Basicthinking“ die Messe bewerten.

  • wer brauch noch eine cebit. die modernen messen heissen techcrunch und engadget. klar, anfassen und so….
    ich hab auf der cebit immer nur gemerkt, dass ich an den ganzen highlights aus dem messefernsehen vorbeigelaufen bin. und das war schon immer so. sollte man mal auf ein highlight stoßen, so ist man oft nicht alleine und darf sich dran vorbeiquetschen.
    Ich bin jahrelang zu cebit gepilgert, heute würde dort nicht mehr hinfahren. wirtschaft hin oder her.
    heute glaube ich mich im netz besser informieren zu können.