Wumms! Wir verkaufen nicht, basta! Nach den Gerüchten der letzten Tage redet Twitter-Gründer Biz Stone beim FAZ-Netzökonom Klartext. „Unser Ziel ist ein starkes, unabhängiges Unternehmen um das Twitter-Konzept herum zu bauen“, heißt es da. Angeblich hatte Facebook bereits eine halbe Milliarde Dollar auf den Tisch gelegt, wovon Twitter aber wenig angetan war und den Deal platzen ließ. Google hingegen habe kein Interesse an einer Übernahme – heißt es zumindest.
Und jetzt? Fest steht, dass Twitter bislang alles richtig gemacht hat: Die Nutzerzahlen steigen (in Deutschland wohl bereits 50.000 / sechs Millionen weltweit) und die kommunikative Dynamik ist da (nicht länger: „Gerade aufgestanden.“ – sondern: „Wer hat noch Lust, mitzukommen?“). Mit der wachsenden Tweet-Lawine steigen aber auch die Kosten für das Unternehmen – eine gute Infrastruktur kostet Geld. Twitter hat zwar gerade wieder eine Finanzspritze in Höhe von 35 Millionen Dollar bekommen, doch lange dürfte die nicht reichen.
Damit Twitter künftig auf eigenen Beinen stehen kann, muss ein Geschäftsmodell her – ein gescheites. Der viel diskutierte Vorschlag, kostenpflichtige Premiumangebote für Unternehmen einzuführen, wurde von Stone vorläufig bestätigt: „Erste Ideen, um Umsatz zu erzielen, sind Mehrwertdienste, zum Beispiel für Unternehmen, die Twitter für ihre Zwecke nutzen.“ Gleichzeitig will er jedoch das bisherige Angebot sowohl für private als auch gewerbliche Nutzer kostenlos halten. Also ein Bezahlmodell à la Xing? Das hieße, dass in kurzer Zeit neue, exklusive Dienste auf Twitter auftauchen müssten: Die integrierte Suche und Facebook Connect sind definitiv geplant – wann es aber soweit ist, wer davon profitieren wird und was noch erwartet werden kann, wurde im Interview nicht verraten.
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Das harsche „Nö!“ von Stone ist ein vorläufiges Dementi, das nicht zwangsläufig verbindlich ist. Sollte es Twitter tatsächlich schaffen, mit 140 Zeichen rund um den Erdball Kasse zu machen, gilt es eine weitere Hürde zu nehmen, sofern weiter in Unabhängigkeit gezwitschert werden soll. Denn Internetgigant Google wird – auch wenn sie jetzt noch cool-lässiges Desinteresse heraushängen lassen – nicht tatenlos zusehen, wie ein kleines Startup einen neuen und früher oder später lukrativen Netzboom auslöst. Bei YouTube war es nicht anders. Wir erinnern uns: Die Clip-Schleuder arbeitete seinerzeit (wie heute auch noch) defizitär – und hatte die ersten Google-Übernahmeangebote allesamt abgelehnt.
(André Vatter)