1982 hatte Tommy Tutone mit „867-5309/Jenny“ (Video) einen Knallerhit geschaffen, der es seinerzeit in die Top-10 brachte. Im Song geht es um einen Kerl mit gehemmten Stalker-Allüren, der Jennys Namen samt Nummer auf einer (Klo-)Wand entdeckt hatte und sich nun nicht traut, den Hörer in die Hand zu nehmen. Wie auch immer: Der 80er-Hit veranlasste zig andere kaputte Typen dazu, genau dies zu tun und 867-5309-Anschlussinhaber in ganz Amerika telefonisch zu belästigen („Some ask for Jenny, some play the Tommy Tutone song on the girls‘ answering machine, and some males even leave their phone numbers in hopes of finding a date.“ – Quelle).
Spencer Potter, der Glückspilz, hat die VoIP-Nummer (201) 867-5309 vor fünf Jahren für sein DJ-Geschäft kostenlos bekommen. Wie der 28-Jährige selbst behauptet, erhält er im Jahr rund 8.000 bis 10.000 verstörende Anrufe über die Leitung: „In dem Moment, in dem wir das Telefon anschlossen, schellte es“, sagte er CNN. Grund genug, die Nummer jetzt über eBay zu verticken: Laut Auktionsbeschreibung handelt es sich bei seinem Angebot um die letzte, verbliebene Jenny-Nummer. Sein kleiner DJ-Laden kommt dabei gleich mit unter den Hammer, da nur so der Telefonanbieter bei dem Nummerverkauf keine Zicken machen würde. 40.000 US-Dollar für einen schönen Urlaub in der Karibik wollte er ursprünglich mindestens erzielen – doch schon jetzt stehen die Gebote bei 365.000 Dollar.
Das dürfte die Nummer auch wert sein: Abgesehen von ihrer Eigenschaft als Aufmerksamkeits-Booster für die Geschäftswelt hat die Jenny-Hotline (zumindest für Potter) auch noch einen nostalgisch-sentimentalen Touch. Er selbst lernte darüber seine Freundin kennen. Lange Zeit lang hatte sie bei Club-Besuchen die Bagger-Versuche aufdringlicher Männer mit der Song-Nummer abgewehrt. Irgendwann wollte sie wissen, wem sie denn da eigentlich regelmäßig die Meute auf den Hals hetzte und rief bei 867-5309 an. „I figured if she was having to give out a bum number that often then she was probably pretty cute“, sagte Potter bei CNN. „We ended up meeting for drinks. We dated for awhile and it was actually a great friendship.“
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(André Vatter / Bildquelle: pbase.com)