Gerade ging die Kaffeepause zu Ende – leider bin ich als Neu-Blogger aber noch nicht so schnell wie die Kollegen aus der Redaktion. Daher saß ich fast die gesamte Pause über am letzten Beitrag. Macht aber nichts, denn jetzt kommt der Vortrag „Steueroptimierte VC-Strukturen unter Berücksichtigung von IP (Intellectual Property) und Funktionsverlagerung“. Mal schauen, ob’s interessant wird, für das Blog hier sicher zu speziell – und somit für mich eine kurze nachgeholte Pause.
Interessanter fürs Blog ist sicher der Vortrag „Cloud Computing von Microsoft: Windows Azure!“. Sebastian Weber von Microsoft, im Titel hatte er – kein Verschreiber – etwas mit Evangelist stehen. Seine Kernthese ist: Die Zukunft wird nach Microsofts Meinung nicht SaaS (Software as a Service) sein, sondern Software-plus-Service. Lokal installierte Software in Verbindung mit zusätzlichem Service. Aus Sicht der Windows-Jungs nicht ganz unverständlich, dass gerade dieser Ansatz als Zukunft gesehen wird, ist man doch gerade im Bereich der installierte Software bei Betriebssystemen und Office-Programmen knapp die Nummer 1. Basis des ganzen ist als Betriebssytem für das Cloud Computing Windows Azure in Verbindung mit einem großen, wenn nicht sogar gigantischen Serverpark, den Microsoft in den letzten 12, 18 oder 24 Monaten (genauer Zeitraum ist absichtlich von Herrn Weber etwas ungenau gehalten worden) überall auf der Welt aufgebaut hat. Die weiteren Marketing-Infos aus Redmond lass ich an dieser Stelle mal aus und wir kommen wieder zu den Startups:
In den Ring zieht TeamDrive Systems, nach Make.tv das nächste Mal, das man das Buzzword SaaS hört. Ein Buzzword ist aber nicht genug, nein, TeamDrive System kommt aus der Ecke Cloud Computing und ist natürlich auch kapitalhungrig. 3 Millionen Euro sollen es bitte für die schnelle, globale Expansion (eine chinesische Version der Software soll bereits vorliegen) sein. Das Produkt soll vorhandene Probleme bei der Zusammenarbeit an Dokumenten lösen – durch Virtualisierung, Versionierung und automatische Synchronisation. In einfachem Deutsch ausgedrückt bedeutet das wohl, dass mehrere Personen besser miteinander an ein und dem selben Dokument, wie beispielsweise einer Präsentation, arbeiten können sollen und ebenfalls ein sicherer Austausch untereinander erfolgen soll.
Sofatutor is next. Hierbei handelt es sich um eine kostenpflichtige Videoplattform, die sich strikt auf Bildungsvideos konzentriert und damit eine Online-Alternative zu Nachhilfe und Lernhilfen schaffen will. Zielgruppe sind alle Lernenden, unter anderem auch „Last-Minute-Lerner“ – wie ich bei fast jeder Uni-Klausur einer war – die bis zum letzten Abend vor der Klausur evtl. noch Infos zu einem Themenbereich brauchen und eine Alternative zu Wikipedia oder veralteten Google-Ergebnissen suchen. Gelernt wird anhand von Videos, die die User selbst produziert haben und vor Veröffentlichung durch eine interne Qualitätskontrolle müssen. Jeder Video-Produzent wird von Sofatutor prozentual am Gewinn beteiligt. 1.500 Videos sollen schon online sein, so ist beispielsweise laut Gründer Stephan Bayer der Mathe-Stoff komplett von 7. bis 13. Klasse auf sofatutor bereits erklärt.
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Weiter geht’s mit einem weiteren „alten Internet-Hasen“, Thomas Promny und seinem Projekt Gimahhot.de. Bevor ich auf seine Präsentation eingehe, erst ein paar Infos aus dem Unternehmensprofil, die sicher einige interessieren werden. In 2008 hat die Gimahhot GmbH nach eigenen Angaben rund 6,3 Mio. Euro (Handels-)Umsatz (Faktor 5 bezogen auf den Handelsumsatz in 2007) gemacht, bei etwas über 700.000 Euro Verlust und rund 150.000 registrierten Kunden. Dieses Jahr soll der Umsatz bei einem Kapitalbedarf von rund 0,5 Mio. Euro auf rund 20 Mio. ansteigen – bei nur mehr rund 400.000 Euro Verlust. Gimahhot bietet eine Shoppingplattform an, die aus mehr als 1.000 Händlern den jeweils günstigsten Preis aus einem Sortiment von rund 140.000 Artikeln anbietet. Gekauft wird aber nicht, wie bei den meisten anderen Preisvergleichen bei einem der 1.000 Händler direkt, sondern immer bei Gimahhot. Man muss also nicht für 5 verschiedene Produkte, die man kaufen will, 5 Händlern seine (Kreditkarten)-Daten geben, sondern nur einem/Gimahhot. Aktuell werden auf der Plattform 5.000 Sales pro Monat realisiert, wobei ein Großteil davon von den Festpreiskäufen stammt. Nur ein kleiner Teil wird durch die Funktion von Gimahhot, mit der man ein Gebot an Online-Händler abgeben kann, was man zu zahlen bereit ist, realisiert. Die Gründer halten nach wie vor noch mehr als 60% der Anteile und wie Thomas gerade mit einem Schmunzeln erzählt, ist der angegebene Kapitalbedarf von 0,5 Mio bereits vor wenigen Tagen schon eingesammelt worden.
Als nächstes kommt ein Projekt, an dem auch der Spreadshirt Gründer Lukasz Gadowski beteiligt ist und als Co-Founder bezeichnet wird – Beko Käuferportal. Einer der Gründer ist WHU-Absolvent, was ich als Student der Kölner Uni zumindest für erwähnenswert halte. Doch was machen die Kollegen bei Käuferportal genau? Sie wollen als Dienstleistungsunternehmen KMUs (kleinen, mittelständischen Unternehmen) die Beschaffung erleichtern und Anbietern qualifizierte Neukunden vermitteln. Ab 1.000 Euro wird von den Berlinern vermittelt, u.a. Plotter oder Telefonanlagen als Sachgüter aber auch Dienstleistungen wie Videoproduktionen sollen über Käuferportal an den Mann gebracht werden. Voraussetzung ist ein „eher intransparenter Markt“, den Käuferportal transparenter machen will. Verdient wird durch Arbitrage-Geschäfte mit Hilfe von fixen Leadpreisen und Vermittlungsprovisionen von den Anbietern, die dann letzlich vom Käufer in Anspruch genommen werden. 500 registrierte Verkäufer hat Käuferportal bereits vorzuweisen, Rezzo Schlauch (ehemals, wenn ich mich recht erinnere, Aufsichtsrat bei Spreadshirt) steht über die Lukasz-Connection auch als Supporter/Partner dem Unternehmen zur Seite.
Orbster ist als zehntes Unternehmen an der Reihe und läuft unter dem Oberbegriff „location based services“. Die Folien sind zum ersten Mal heute auf Englisch – eine Lokalisierung hielten die Karlsruher anscheinend nicht für nötig… Egal, hätte ja ohnehin fast Leistungskurs Englisch gewählt. Angeboten wird die Gaming-Plattform „GPS Mission„, eine Plattform für usergenerierte (GPS-)Spiele, die ohne Programmierkenntnisse erstellt werden können und laut Georg Broxtermann schon in 58 Ländern gespielt werden. Mitmachen kann man mit Handys, die auf Windows Mobile laufen oder auch dem iPhone.
(Christoph Berger)