der eigentliche Blog-Skandal ist nicht, dass Blogs immer nur für Skandale herhalten müssen (aktuelles Beispiel), um eine öffentliche Daseinsberechtigung zugesprochen zu bekommen, sondern auf einem ganz anderen Gebiet glänzen;) Gestern hatte ich gefragt, was wohl Blogs bisher gebracht haben. Anbei die Kommentare, die ich zitieren möchte, die für sich, die Blogger und deren Blogs sprechen:
Jan: Aber warum kann man bloggen nicht einfach als netten Zeitvertreib betreiben? Warum immer alles professionalisieren? Warum kann der Mensch nicht zufrieden sein mit seinem kleinen Blog? Oder damit, dass er keinen hat? Und warum lamentieren nur intellektuelle Kleingeister am lautesten? Warum kann man nicht aus Spaß an der Freude machen was man will, sondern muss sich Geschimpfe, Gelächter oder Geheule anhören?
Lars: Blog“s machen Menschen, um sie selbst zu produzieren und die wissen wollen, wie andere darüber denken. Das ist doch völlig ok so. Manche Verdienen sogar was damit. Und für viele (Leser) ist es ein schöner Zeitvertreib. Also eine klassische Win-Win-Situation. Muss da denn noch mehr sein? Wer mehr schaffen will, muss die Informationen so aufbereiten, dass sie Tagesschau-reif sind. 5 Monate investigativ an einer heissen Sache arbeiten mit vielen Ortbesuchen, Videos und Statistiken und einem schockierenden Ergebnis. Sofort ins man deutschlandweit Gesprächsthema. Aber soviel Ausdauer hat ja kein Blogger. So hätte man „mehr“? geschafft. Und was die Nicht-Blogger-Schelte angeht: Ich seh das ja auf den Barcamps: Die Blogger sitzen da und hoffen, dass sie über etwas neues Berichten können. „¦und die anderen machen neues! Also das Argument, dass alle ausser den Bloggern nur „blabla“? können zieht nicht. Meist ist es ja genau umgekehrt. Ich ändere doch auch lieber 5min die Welt als die gleiche Zeit damit zu verbringen, in meinen Blog zu schreiben, wie man die Welt ändern müsste.
geby: Meine Motivation zu Bloggen ist der Spaß daran. Warum ich dran Spaß habe ist aber schwer zu sagen. Und die Kommentar/Backlink Geschichte, wäre selbst wenn es so wäre nicht so wild. Ein Blogger ist ja in der Regel auch gleich 100facher Leser.
Joaquin: Unterschätze nicht die Möglichkeit zu Informieren und zu Bilden. Das kannst du schlecht in so kürzer Zeit und einfach mit einem Blick ins Web messen.
Herr Olsen: Ich habe durch das bloggen eine ganze Menge außergewöhnliche Menschen kennengelernt, die ich sonst nicht kennengelernt hätte. Ich war an Orten, wo ich sonst nicht gewesen wäre und weiß jetzt Dinge, die ich sonst nicht gewusst hätte. Bloggen verändert vielleicht nicht die Menschheit – aber es verändert die Menschen.
Fatal: Also ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir die Fragen Wozu? Warum? Was möchte ich mit meinem Blog erreichen? noch nie so richtig intensiv gestellt habe“¦ Wie Jan das treflich formuliert mach ich das wohl auch einfach aus Spaß an der Freude. Spaß am teilen von Wissen, Spaß am „Auch mal öffentlich Frust ablassen“?, Spaß an den Diskussionen die die Artikel teilweise im RL nach sich ziehen, und und und“¦ Es ist einfach schön zu sehen, wenn es in der heutigen Gesellschaft hier in Deutschland noch Leute gibt die bereits sind etwas von sich zu teilen, einmal das freie Geben und nicht nur immer hamsterhaftes Nehmen zu beobachten.
Spamschlucker: Jungs (es sind ja wohl v.a. männliche Personen hier vertreten), ich finde, das Argument „Ich blogge, weil es mir Spaß macht.“? greift wesentlich zu kurz. Warum macht es Leuten Spaß, zu „bloggen“?? Weil sie eine potenzielle Öffentlichkeit erreichen (vgl. #16), weil sie hoffen, dass ihre Meinung rezipiert wird. Mal ehrlich: Würdest du nach der nuklearen Katastrophe, die du als einziger überlebt hast, weiter_bloggen_? Vielleicht ja – aber deine Motive wären andere, nämlich eine Aufzeichnung und Archivierung deiner Gedanken FÜR DICH SELBST. Versteht mich nicht falsch – diese Funktion hat wahrscheinlich jedes Blog mehr oder weniger. Aber (das behaupte ich mal) der SPASS kommt aus der potenziellen Öffentlichkeit. Damit MEINE THESE: Dem Robert macht das Bloggen wesentlich mehr Spaß als einem Dr. Namenlos mit 80 Lesern im Monat (von denen 60 Bots sind) – denn er hat massive Öffentlichkeit und entsprechendes Feedback.
Reizzentrum: Ich wage die Behauptung aufzustellen, dass Blog massiver vernetzt sind, als Du es hier aufzeigst Robert, denn wie oft liest man auch bei die diese berühmten drei Buchstaben „via“? oder ein „dank an“?. .. Blogger vernetzen anders, nämlich über links zu anderen Blogs (Trackbacks), so dass sich der Leser – anders als im althergebrachten venetzten „Forum“? (ehemals Mailbox genannt) – über mehrere Server hinweg über ein Thema informiert. Wieviele externe Referrer stehen wievielen Stammusern/RSS-Lesern und Suchmaschinentreffer gegenüber? Nur funtioniert die Vernetzung heute anders als gegen 1990, als Padeluun forderte: Vernetzt die Hängematten.
Alper Iseri: Ich betreibe meine Seite nun schon seit 2001 und eines kann ich sagen: Ich habe aus ganz Deutschland und teilweise auch aus dem Ausland so tolle Kontakte geknüpft und persönliche Erfahrungen gemacht, die ich heute nicht missen möchte. Mein Blog ernährt mich noch nicht“¦aber das ist für mich auch nicht die Intention dahinter. Wenn es irgendwann einmal reicht – sehr gerne. Aber wenn nicht, dann halt nicht. Ich freue mich, dass die hundertausenden Blogger in Deutschland ihre Meinung veröffentlichen und mit dafür beitragen, dass bestimmte Themen eine Diskussionsplattform finden, auch wenn die normale Presse das Thema nicht oder kaum beachtet. Es gab mehr als nur einen Fall, wo gerade Blogger diejenigen waren, die ein bestimmtes Thema entscheidend beeinflusst haben. Schwierig ist auf jeden Fall die Vernetzung der Blogs untereinander – das stimmt allerdings. Aber auch da tut sich was. Die Offline-Veranstaltungen wie WordCamp oder BarCamp sind ideale Plattformen dafür (ich bin beim WordCamp in Jena im Februar dabei) und finden immer mehr Teilnehmer. Die Entwicklung schreitet meiner Ansicht nach gut und stetig voran.
Oliver: Ok, ich nehme mal mein persönliches Beispiel: Ich persönlich fühle mich schon in einem (wie du schreibst) Blognetzwerk zu Hause. Natürlich ist das thematisch eingeengt. Aber jeder einzelnen Blog, hat einzelne thematische Aussreißer, die diese Blogs bzw. Blogger wiederum besonders machen. Aus meiner Vernetzung mit anderen Bloggern ist mitlerweile ein Podcast entstanden. Man kann so gar behaupten, dass gute Bekanntschaften entstanden sind. Unsere Blogs werden nicht die Welt verbessern, das wollte wohl auch niemand. Wir wollten uns gegenseitig kennenleren. Jeden Tag, Stück für Stück. Und ich finde das gelingt uns sehr gut. Saug mal noch eine Schicht Nebel ab, dann entdeckst du das vielleicht.
Roland: Hallo! Eintrag 1 und 3 sagen alles. Es ist ein netter Zeitvertreib. Ich teile mich gerne mit und wenn jemand meine Interessen mit mir teilt und meinen Feed bezieht, freue ich mich (das kann man doch messen oder?). Ich vernetzte mich, bzw. kommentiere nur selten, da mir auch schon der Vorwurf gemacht wurde, ich würde das nur tun, um einen Link zu meiner Seite zu haben. Wenn dem so ist, warum also soll ich mich in anderen Blog äußern? Und dann sind da noch diese ungeschriebenen Regeln des Bloggen. Selbst als Neuling wird man da schon mal schroff von der Seite angemacht, wenn man eine, vielleicht noch unbekannte, übertritt. In einigen Blogs ist mir auch der raue Umgangston aufgefallen, wenn man eine andere Meinung hat und diese von sich gibt. Ehrlich gesagt will ich mit solchen unfreundlichen Menschen mich gar nicht vernetzen. Ach ja, die letzten Worte gelten nicht für dieses Blog. Ich schreibe nur nicht, weil es so viel zum Schreiben gäbe 😉
Nico: Was sollte Bloggen denn an Veränderung bringen? Deutschland ist ja nun nicht unbedingt ein Land in dem den Menschen Hunger und Folter Droht im Falle das man mal deutlich seine Meinung sagt. Interssanter fände ich schon ob das Bloggen in totalitären Systemen was bringt, wo einige Menschen relativ viel riskieren
Alice Hive: Mit „Zeitvertreiben“? kann ich persönlich wenig anfangen: Ich will meine Zeit nutzen und sie nicht vertreiben. Ich muss mich da #18 von Spamschlucker anschließen: Natürlich macht es Spaß, aber die Frage ist doch: warum? Warum wählt man ausgerechnet das Hobby „Blog“?, wenn es doch so viele andere Dinge gibt, die man stattdessen tun könnte? Warum bringt das Bloggen uns wirklich „Spaß“?? Und zu der Frage, ob man sich nicht mit dem kleinen Spaßfaktor, den man dabei hat, zufriedenstellen kann: Warum sollte man? Blogs haben die Möglichkeit, von einer riesigen Masse von Menschen erreicht werden: Ich denke, dass ein Blog viel mehr kann, als nur für den Spaß des Bloggers zu sorgen. Tatsächlich gibt es dort draußen einen Blog, von dem ich behaupten muss, dass er mein Leben verändert hat. Natürlich muss man sich kein hohes Ziel stecken, wenn ma bloggt, aber es spricht auch nichts dagegen. Ich persönlich möchte mit meinem Blog mehr als einen Zeitvertreib für mich und die Welt herstellen. Schon deswegen, weil ich selbst nichts mit unfokussierter Unterhaltung anfangen kann. Ich will mehr. Und nur weil man mehr möchte, heißt das ja nicht, dass man damit unzufrieden ist, wie es jetzt ist. Etwas zu wollen ist doch genauso in Ordnung, wie etwas nicht zu wollen, oder nicht? Das heißt aber auch nicht, dass ich es missbillige, wenn jemand nur für sich und seine 25 Stammleser bloggt, wenn jemand seinen Blog nutzt, um schlichtweg über seinen Alltag zu berichten, oder wenn jemand mit seinem Blog vorrangig das Ziel hat, zu unterhalten. Gerade die Vielfalt macht das Internet interessant und eröffnet sowohl den Bloggern, als auch den Usern mehr Möglichkeiten.
toss: Bloggen ist Masturbation. Nein, da gibt es nichts zu editieren. Obwohl „¦ Goog nach!
cdv: „Was haben Blogs bisher gebracht?“? Robert, Du stellst vielleicht Fragen. Es hat dazu geführt, dass ich jetzt auch ein Blog habe, da schreibe, das gut finde, Spass habe, die anderen Blogs zu lesen; wie oben schon geschrieben, ich Leute kennengelernt habe, die ich sonst nie kennengelernt hätte, an Orten war, an denen ich sonst nicht gewesen wäre. Es ist so spannend. Immer noch. Robert, das kann nur eine Zwischenfrage gewesen sein. Warten wir nur noch ein paar Jahre, dann hat sich das Fragen erledigt. Sohnemann, sieben Jahre alt, vor wenigen Wochen: Wann, denkst Du, kann ich mein Blog schreiben? Bald.
Frank Hamm: Mein Blog hat mich neu erfunden. Und selbst, wenn es erst ein paar Hundert sind, denen das passiert ist – niemand kann das ungeschehen machen. Also warum groß drüber grübeln und verzeifeln? Carpe Blogum.
Günter: Die eigentliche Frage war ja, was haben Blogs bisher gebracht? Ich muss dazu sagen, dass ich mich nur zufällig auf die Seite „verirrt“? habe. Und obwohl ich mich seit ewigen Zeiten, in meinem Fall sind das so 15 Jahre, im Internet bewege, waren Blogs für mein persönliches Empfinden bis vor kurzem eher eine Randerscheinung: Jeder schreibt, was ihm gerade einfällt und durch den Kopf geht. Von Schnuffel dem Goldhamster bis hin zur eigenen Meinung zur großen Weltpolitik. Ich als Nutzer aber muss mir Informationen zu einem Thema aus duzenden Blogbeiträgen und noch mehr Kommentaren mühsam zusammensuchen. Die Blogerszene – kann man das so sagen? – ist für mich als Aussenstehenden eine eingeschworene Gemeinschaft und hat ihre eigene kleine, aber schnell wachsende Welt im Internet. In meinem Bekanntenkreis (ok, ich bin mit 44 Jahren ja vielleicht schon ziemlich alt) ist für die meisten der Ausdruck „bloggen“? ein absolutes Fremdwort. Und Blogs sind nicht von Interesse. Erst in letzter Zeit habe ich einige wenige Blogs zu schätzen gelernt und schaue auch regelmäßig vorbei. Langsam macht es mir persönlich Spass und langsam sehe ich auch die Chancen und die Entwicklungsmöglichkeiten. Die Frage ist für mich also (noch) offen. Es bleibt aber auf jeden Fall spannend, die Entwicklung weiterzuverfolgen.
Overberg: Ich blogge, weil ich mitreden möchte, nicht zu den Themen die die Medien vorgeben, sondern zu den Themen die mich beschäftigen.
Schnutinger: Hi Robert, finde es gut und richtig, dass du die Fragen aufgeworfen hast. Finde die Kommentare auch gut und richtig. Ob nun jemand aus dem l“art pour l“art Gedanken bloggt, oder aber, weil er die Welt verändern möchte, sei jedem selbst überlassen. Ich sehe manches in der Blogosphäre kritisch (vieles langweilt mich in der ständigen Wiederholung und Selbstumkreiselung leider auch sehr), aber es gibt einige ganz wunderbare Sachen, die dort enstehen, denen man einfach mal mehr Zeit lassen muss, damit sie sich entwickeln können. Rome wasn“t built in a day 🙂 Geben wir uns also Zeit, vernetzen wir uns, probieren wir aus, seien wir Kreativ, meckern wir ruhig hin und wieder, seien wir hin und wieder auch frustriert (so lange es dem Ansporn dient), seien wir kritisch miteinander (im Ton aber freundlich), seien wir insgesamt tolerant miteinander, freuen uns auf Neues, haben Spaß und ja, denken wir ruhig auch mal öfter kritisch über die Effizienz, den Erfolg und den Anspruch unserer Blogs nach und versuchen wir, professioneller zu werden, Themen und Nischen zu besetzen, um eine echte Alternative zu den etablierten Medien darzustellen. O je, ich werde pathetisch. 🙂 Weiterhin frohes Schaffen, äh, Bloggen miteinander!… Achso Antwort auf die Frage (ganz vergessen): Es gibt zumindest eine wachsende Schar an Leuten in Deutschland, die extrem gut vernetzt und informiert sind und medial mehr und mehr in Erscheinung treten. (Wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich finde uns Blogger und Twitterer wahnsinnig innovativ, jetzt mal ehrlich, das ist doch schon ein für Deutschland recht ungewöhnlicher Lebensstil, den wir pflegen: Sehr vernetzt, kosmopolitisch, interessiert, quirlig, kommunikativ, offen, tolerant. Das hat es bewirkt, dass diese gleichgesinnten Leute endlich mal eine Plattform erhalten und sich gegenseitig mitteilen können.
Hape: Hi Robert, wie du sicher gehört hast, gibt es inzwischen einige Urteile gegen die Rundfunkgebühr auf Computer. Ohne die Vernetzungsmöglichkeiten des Internets wäre das kaum möglich gewesen. Jeder hätte alleine da gestanden gegen ein Riesenapparat anzukämpfen. Dabei ist es ziemlich egal, ob man die Sache mit Blogs, Foren oder Info-Websites organisiert, man nehme das, was am besten passt.
Die Sache ist bisher noch in der ersten Instanz, also noch ein weiter Weg zu gehen, aber im Sinne von „Sein Umfeld gemeinsam so zu gestalten, dass es sich besser anfühlt und darin lebt“? passiert hier was, denn es geht hier nicht nur um fünf Euro im Monat, sondern um die Freiheit das Internet so zu nutzen, wie man es möchte.
Xiong Shui: Völlig außer Acht bleibt bei dieser Betrachtung, daß eine Vernetzung nicht immer offensichtlich ist. So findet zum Beispiel sehr viel Vernetzung, Small- Talk, Verabredungen (auch zu gemeinsamen Blogthemen) über Twitter statt. Meine RL- Kontakte haben sich durch das Bloggen deutlich erhöht. Aber auch Gastartikel, gemeinsame Artikel und getrackerte Kommentare sind nicht unüblich. Ich halte Deine, hier geschilderte Sicht für zu eng. Eins stimmt: Bloggen ist ein mühsames Geschäft und wer nicht dauernd dran bleibt, dem laufen die Leser weg (habe ich gerade wieder, zu meinem Bedauern, bei einem guten Cartoonisten erlebt). Es gibt auch funktionierende Beispiele von Teamarbeit (eins wäre: Blogboys.de). Diese, in manchen Blogs betriebene Dauernabelschau ist der Sache jedenfalls weniger förderlich, als das was der eine oder andere Freelancer beharrlich ins Netz setzt, ohne sich um andere zu kümmern.
Tilla Pe: Bloggen hilft, die eigenen Gedanken zu ordnen.
Bloggen macht Spaß, wenn man gerne schreibt.
Bloggen schafft wunderbare Kontakte im echten Leben.
Blogs beantworten Fragen, die man vorher nie gestellt hat.
Blogs machen, dass man sich besser fühlt, schließlich schreibt man über wirklich wichtige Themen und nicht über Strickmuster 😉
Blogs ermöglichen den Blick über den Tellerrand.
Vernetzungen sind nicht immer sichtbar – aber vorhanden. wäre es nicht so, würde ich nicht quer durch Deutschland reisend in so vielen Städten ein Bett und ein Frühstück angeboten bekommen.
Bloggen macht, dass man Waschmaschinen zugeschickt bekommt 😉Auf gesamtgesellschaftlicher Ebene kann ich nicht mitreden, ich bin zu sehr in meinem eigenen Universum verhaftet. Dieses Universum hat sich aber durch das Bloggen auf viele Menschen und viele Themen ausgedehnt und ich denke, wenn es anderen Bloggern ähnlich geht, dann ist das doch schon so ein bisschen gesamtgesellschaftlich, oder nicht?
Reicht das als Statements;) Es mag sich esoterisch anhören, aber Bloggen bedeutet auch, dass man bewusster lebt, indem man sich bewusst mit dem auseinandersetzen musst, was man schreibt.
Hi Robert,
ich habe mal in folgendem Beitrag auf meiner Website geschrieben, warum ich blogge:
KW 27/08: Warum eigentlich wöchentliche News?
Das werden wir immer mal wieder gefragt, da der damit verbundene Aufwand nicht unerheblich ist und auch Michael van Laar stellte sich in der letzten Woche beim http://www.marketingblogger.de die Frage: „Was bringen Marketing-Blogs?“ …mehr unter http://www.adthink.de/news/kw2708_warum_eigentlich_wochentliche_news
Wir sind in Deutschland (noch lange?) nicht an dem Punkt, wo sich Medien daran werfen. Wo der Otto-Normal-Verbraucher dies und das in einem Blog gelsen hat. Die Vernetzung der Blogger war und ist immer noch eine Vernetzung zwischen den Bloggern. Die ist ausgeprägt, wenn auch teilweise unfair.
Das Blogs nur mit irgendwelchen Skandälchen auf sich aufmerksam machen, ist der Deut der Unterdrückung dieses Mediums. Auf der anderen Seite kann man niemandem einen Vorwurf machen, Nachrichten lieber in renommierten Internetseiten lesen zu wollen. Wenn ein Blog von Spiegel Online zitiert wird, dann ist das auch keine Änderung. Dann gucken sich das vielleicht hundert Leute an, aber wer liest alle Quellen bis auf den Blogger, den Interessierten und den kleinen Bruchteil „der Anderen“?
Ich blogge aus vielen Gründen. Erstmal aus Spaß, Zeitvertreib, als Experiment mit einigen Freunden. Sicher strebe ich dannach mal eine Menge Leser zu haben. Ich will keine Bescheidenheit heucheln, wenn ich morgen die TopStory hätte, würde ich versuchen sie geschickt zu vermarkten. Wenn mein Blog riesengroß werden würde, wäre ich der letzte der im Weg steht. Aber das sind Fassaden, mit denen keiner rechnet, die in Deutschland noch nie eingetroffen sind und die nie das Hauptziel eines Blogs sind.
Ich sehe Blogs auch nicht so groß wie es viele Blogger tun. Es wäre schon das zu sein, aber das ist man doch garnicht. Ich meine die meisten Blogleser, soweit ich das jetzt beurteilen kann, sind doch meist Blogger. Das spricht für die Vernetzung. Wenn Blogs mal „wichtig“ und „groß“ sind, stelle ich mir vor, dass auch mein Nachbar darauf surft. Aber das wird so wohl nicht geschehen und generell muss es das auch nicht.
Ich finde es schön, so wie es ist. Bisher zumindest.
Aber irgendwie habe ich den Faden verloren.
Dein esoterisches Statement gefällt mir! 😉 Ich kanns nur unterschreiben.
@p. minz:
„Aber das wird so wohl nicht geschehen und generell muss es das auch nicht.“ Wieso? Kann doch noch kommen, oder? Nur weil die Geeks damit angefangen haben, muss es ja nicht bei denen bleiben. Massen setzten sich naturgemäß langsamer in Bewegung. 😉
Natürlich, wenn man Spiegel Online Konkurrenz machen möchte, tut man sich schwer, Nicht-Blogger-Besucher zu gewinnen. Aber nicht jeder Blog dreht sich um Nachrichten oder deckt Sparten ab, die von der Tagespresse schon hinreichend abgedeckt wären.
@alice: Ich bezweifle es irgendwie. Es mag sein, dass sich ein paar Blogs auf den Horizont zu bewegen für die breite Masse eine Bedeutung zu gewinnen. Aber das wird dauern und wenn es jemals soweit sein sollte, sind das Ausnahemfälle.
Wenn man sich die USA ansieht, stimmt das was du sagst natürlich schon eher, auch wenn die Ausmaße noch nicht weit so sind, wie ich mir das vorstellen würde. Aber vielleicht muss man den Ansatz anders erfragen: Wer will sich informieren? Wer will „kommunizieren“? Wo geschieht beides? Passt der Blog in diese Verbindung bzw. ist er eine Verbindung für jedermann?
Naja, du prognostizierst jetzt irgendetwas, was man nicht prognostizieren kann, oder?
Versteh mich nicht falsch: Ich behaupte nicht, dass Blogs für die Masse noch eine ganz große Bedeutung gewinnen werden. Ich kann über sowas wirklich überhaupt keine Aussage fällen – aber: Ich kann es auch nicht ausschließen und das möchte ich auch nicht.
Deine „Grundsatzfragen“ finde ich sehr interessant, wenn, meiner Meinung nach, aber eher relevant für den einzelnen Blogger als für die gesamte Blogszene. Also in etwa: „Passt das Medium Blog zu meiner Message?“
Für jedermann ist wahrscheinlich sowieso kein Blog. 😉
Ich gebe dir recht, denn generell sollte nicht pauschalisiert werden, vor allem weil nicht jeder Blogger in diese „Bloggerfamilie“ einmaschieren will, von der so viele insgeheim schwärmen. Insofern – ja, man sollte sich diese Fragen alleine stellen im Hinblick auf das Ziel, das man hat, wenn man denn eins hat. Aber das geht weiter hinaus und verbindet die eigene Persönlichkeit noch viel eher, weil es mitunter auch Niveau, Ideologie und vor allem die Themenwahl mitbezieht. Zwischen Blog x der auch schreiben kann, was er gefrühstückt hat und Blog y, der solche Themen für völlig inkorrekt hält. Diese Unterschiede beleben das Medium, auch wenn mich diese gezwungene Gemeinschaft stört.
Natürlich ist eine Prognose nichts weiter als ein Vermutung, man kann auch soweit gehen und sagen, dass all das Wissen auf der Welt nichts weiter als Glauben ist. Insofern kann ich nicht in die Zukunft blicken, denke mir aber, dass es wohl relativ unwarscheinlich ist, dass wir in Deutschland eine solche Blogkultur haben werden. Bisher habe ich Bloggen mehr als den Dialog zwischen Bloggern gesehen.
Kann dir da nur recht geben, auch wenn meine Prognose wahrscheinlich etwas „optimistischer“ ausfallen würde. 😉
Ich bin der Hinsicht nicht mal pessimistisch, nur denke ich nicht, dass Blogs so viel ausmachen werden. Aber wir sind ja auch auf dem Mond gelandet.
Hatte nicht erwartet, dass Du persönlich nachgoogst, Basic, aber die Botschaft scheint tatsächlich angekommen zu sein. Warum Du sie ins Esoterische ziehst, leuchtet mir allerdings nicht ein. Naja, bist eben doch sehr mit Deinem Tagebuch verwachsen … (noch)