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Spreadshirt: Die Bastelmeile wird zur Einkaufsmeile

Andreas Milles hat mich angemailt, dass Spreadshirt den Shop redesigned und relaunched hat. Im Fokus stand die Ausrichtung am einfachen Shoppen. Wo zuvor das Augenmerk darauf lag, dass der Kunde seine TShirts selbst gestalten konnte, steht nun das simple Surfen und Einkaufen viel prominenter im Vordergrund. Natürlich kann der Kunde noch beides: Eigenes Motiv zusammenbasteln oder aus vorgefertigten Motiven aussuchen. Wobei die Motive nach wie vor von den externen Designern stammen. Doch werden die Partner imho weitaus mehr von der neuen Seite profitieren, schätze ich mal. Auf Spreadshirt 1 haben User zu 95% eigene Motive erstellt, damit die Motive der Designer links liegen gelassen. Und ein Großteil der User haben möglicherweise nix gekauft, weil das Basteln zu aufwendig war und andererseits die vorgefertigten Motive gar nicht mal so einfach zu finden waren. Grundsätzliche Gedanken seitens Spreadshirt zu den Änderungen findet Ihr auf dem Blog: Bald kommt er: Der neue Marktplatz. Zitat:

daher sehen wir den neuen Marktplatz als einen zusätzlichen Verkaufs-Kanal für unerfahrenere Kunden. Die entscheidenden Neuerungen sind: Wir werden mehr Kategorien anbieten können als bisher, und zum Start die ersten Seiten auch etwas von Hand sortieren. Wer als Designer keine Produkte anlegen will, muss das nach wie vor nicht – aber es lohnt sich künftig sicher noch mehr als bislang

Ist doch ein klarer Wink mit dem Zaunpfahl an die Designer, nicht mehr „nur“ Produktmotive zu erstellen, sondern die Motive mit dem Produkt zu verbinden.

Geht man jetzt auf die Seite, findet man den Hinweis, eigene Motive basteln zu können, nach wie vor an erster Position. Doch unmittelbar darunter kommt man zu den 4 Abteilungen mit den von Designern zur Verfügung gestellten Produkten: Männer, Frauen, Kinder und Accessories.

Gehen wir zur Männerabteilung:
Spreadshirt
Hier kann man wie in anderen Abteilungen ebenso nach Produktkategorien und Themen wie auch nach Begriffen suchen. Ich für meinen Teil würde mir etwas mehr Einkaufserlebnisse wünschen, die dem Kunden weitere Möglichkeiten bieten, sich im Laden umzuschauen. Das hat zB Etsy.com mit seinen innovativen Navigationsideen recht gut gelöst.

Was mir persönlich nicht so gefällt? Dass der Kunde nach dem Kauf sein Bild mit exakt dem getragenen Shirt nicht hochladen kann, was dann beim Produkt angezeigt würde. Das finde ich etwas schade. Es würde ja nicht nur den Connect Kunde-Kunde/Kunde-Spreadshirt stärken, sondern auch den Connect zum Designer (wo sich die Kunden dann dessen Kunden anschauen können). Bei Etsy nutzt man „who hearts this seller/this product“. Hier bietet sich natürlich nicht das „wer herzt wen“ an, sondern ein visuelles Bezugsobjekt. Und sollte imho nicht unterschätzt werden, was die Kundenbeziehungen zu Spreadshirt angeht. Die eben nicht nur zum Brand Spreadshirt besteht, sondern und vaD aus der Zusammenarbeit mit Designern zur vollen Entfaltung käme. Wenn man dem Kunden die Möglichkeit dazu gäbe. Laut Andreas geht Spreadshirt einen etwas anderen Weg: Man möchte über eine engere Verzahnung zwischen Homepage und Blog die Beziehungen intensivieren. Die dem Kunden über Interviews mit den Designern und T-Shirt Stories ein anfassbares Markenbild vermitteln sollen. Da ich daran glaube, dass Kunden meistens faule Wesen sind, wird diese Maßnahme nur einen kleinen Teil der Kunden ansprechen. Bilder von Kunden für Kunden direkt am Produkt sind da imho wesentlich schlagkräftiger und auch bequemer von der Wahrnehmung her.

Insgesamt finde ich die Änderungen klasse. Macht es dem Normalkunden endlich einfacher, zu surfen und einzukaufen. Und Spreadshirt kann damit seine Markenbeschleunigung auf die Straße bringen. Und die Designer müssten sich ob der steigenden Umsatzbeteiligungen freuen. Ob die Rechnung aufgeht, werden wir nächstes Quartal erfahren. Im Forum melden sich viele, zweifelnde Designer zu Wort. Die Kunden würden weniger fertige Produkte (Klamotten + Motiv) kaufen, sondern sich ein Motiv schnappen und das anpassen. Wie gesagt, Kunden sind faul. Man sprach imho viel zu wenig die vielen Kunden da draußen an, die es bequem haben wollen. Lets see.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

15 Kommentare

  • Ich wollte da derletzt auch was basteln. Meine mit Illustrator CS3 erstellte Vektorgrafik wurde aber abgelehnt:

    „sorry, aber die von Dir hochgeladene Grafik „(NAME)“ (Motiv ID: (NUMMER)) können wir leider aus folgendem Grund noch nicht freigeben:

    Die von Dir hochgeladene Datei ist höchstwahrscheinlich fehlerhaft und kann leider nicht geöffnet werden. Eine mögliche Ursache kann z.B. sein, dass die Grafik am Mac erstellt wurde.“

    Damit bin ich auf der Suche nach einem anderen Shop. Falls jemand einen tauglichen weiß, bin ich für Informationen dankbar.

    Grüße
    stephan@spamschlucker.org

  • Steht da nicht irgendwo recht groß das wir nur Dateien bis CS2 annehmen? Einfach als älteres Format abspeichern, dann geht das auch.

  • @stephan: jep, das ist natürlich nicht optimal. (auch die begründung – ich bin selbst mac-user). allerdings wird beim upload explizit darauf hingewiesen, dass aktuell nur dateien verarbeitet werden können, die mit maximal illustrator cs2 erstellt wurden. sag also nicht, man hätte dich nicht gewarnt 😉

    alex war schneller..

  • PPTs nehmen wir nicht, zumindest normalerweise noch nicht 😉
    – wenn es um digitaldruck geht nehmen wir neben PPT die anderen gängigen formate (gif, png, jpeg)
    – für den besseren plottdruck sind allerdings vektoren notwendig.

    fotos gibts schon, sind allerdings noch nicht direkt auf der „kaufen“ seite eingebaut, sondern in einem bereich bei „über uns“ – da sammeln wir erstmal, bis eine kritische masse erreicht ist.

  • also bei uns können die käufer auch ohne eine kritische masse erreicht zu haben bilder von sich mit ihren gekauften shirts und anderen artikeln hochladen 🙂

  • @robert: wenn ich statt der url die ich immer bei „Website“ eintrage, eine andere einfüge (wollte direkt auf unseren shop verlinken), kommt die „fehlermeldung“, dass ich deine kleine spamm-abwehr-rechen-aufgabe nicht korrekt ausgerechnet hätte (habe es mehrfach ausprobiert und als stolzer ehemaliger mathe-lk-schüler sollte ich eine einfach addition noch hinbekommen…)

  • im mathe-lk konnte man ohne taschenrechner doch gar nix mehr rechnen 😛

    ich fänd es schick wenn man bei spreadshirt so userbilder einstellen könnte. das wär auch mal was anderes als t-shirts nur in 2d oder an irgendwelchen models zu sehen.

    ich mag den dienst jedenfalls, kostet zwar n bischen wenn man nur 1 t-shirt kauft aber dafür spart man sich jede menge stress mit irgend welchen copyshops. tolle idee haben reicht so eben, rest macht man vom rechner.

  • Finde das Wort RELAUNCH mehr als übertrieben. Ein paar Grafiken wurden ausgetauscht und die Grundfarben geändert, technisch steht Spreadshirt schlechter da denn je. Auch Andreas Milles trägt seinen Teil an der Schuld des Absturzes dieses ehemals florierenden Ladens.

    Nunja, auch ein StartUP wird nun mal irgenwann ein BRUCHLANDUNGdown…

  • 🙂 Laß uns doch einfach gemeinsam auf die aktuellen Zahlen warten welche Spreadshirt veröffentlichen wird. Für 2007 gabs schon ein dickes fettes MINUS, welches 2008 wohl kaum kombensiert worden sein wird.

    Okay, ein bisserl haßt Du auch recht, traurig wäre ich sicher nicht wenns denn ganz so arg ausgehen würde für Shirtdrucker aus Dunkeldeutschland 😉

  • >>> Und ein Großteil der User haben möglicherweise nix gekauft, weil das Basteln zu aufwendig war und andererseits die vorgefertigten Motive gar nicht mal so einfach zu finden waren. <<<

    Vielleicht lag (und liegt) es auch nur am Preis?