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Mozilla und die Daten

Es gibt ein Sprichwort, das „Gelegenheit macht Diebe“ lautet. Wenn man wie Mozilla eine Software anbietet, die weit über 150 Millionen von Menschen weltweit nutzen, kann man schon mal auf dumme Idee im Elfenbeinturm kommen. So Mitchell Baker (Chefin von Mozilla) passiert, die darüber sinniert, wie geil es doch wäre, wenn man wüsste, wo der Firefox-User überall so herumsurft. Warum sie nicht einfach an ein Datensammel-Plugin denkt, das sich der User freiwillig antut, ist mir schleierhaft. Eine solche Funktion im eigentlichen Softwarekern theoretisch verankern zu wollen, deutet auf eine merkwürdige Art von Denke hin.

This is part of our effort to make the Internet accessible. At the same time, Mozilla will continue to be at the forefront in protecting individuals’ security and privacy.

via Stefan Waidele

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

11 Kommentare

  • Schade – petzende Browser sind nunmal nichts für eine immer stärker sich vernetzende Öffentlichkeit.
    Gespeicherte Daten, egal wie banal sie sind, wecken immer Begehrlichkeiten.

    Nur – was machen wir – Chrome? Ich glaube der petzt auch.
    IE? – weis nicht – schon aus Prinzip nicht (obwohl ich glaube, der petzt nicht)

    Opera? – ja wie sieht es da aus?

    Wie lange wird es dauern bis sich eine neue Open Source Bewegung findet und einen Browser entwickelt, der die Privatsphäre seiner User schützt, statt sie auszuspionieren?
    War nicht mal der Firefox in dieser Absicht angetreten? Leichter sollte er sein, sicherer …. nicht so ressourcenhungrig…, schon gar nicht neugierig, aber was ist davon eigentlich übrig geblieben?

    Sven

  • da fällt mir ein… der sitz der mozilla hauptzentrale war doch gleich neben google?!

    google zahlt nicht umsonst unsummen an mozilla… naja jeder möge sich seinen teil dazu denken.

  • Finde ich eine echte frechheit, ich dachte früher immer Mozilla wär der einzig wahre Browser doch jetzt spioniert er schon genauso wie seine Konkurrenten das ist echt unfassbar. Weiß meint ihr seit welcher Version der Firefox Daten sammelt? Opera wär wohl die lezte Variante die ich ausprobieren kann… traurig ist das….

  • @Robert: Psst, das ist ein A zwischen dem W und dem I 🙂

    @G30RG: Sind bislang wohl nur Pläne. Das ist das Gute daran, dass der Quellcode offen ist, und doch von einigen unter beobachtung steht. Auch wenn die meisten wohl damit überfordert sind, sich auf die Schnelle da reinzulesen.

  • Die Toolbar vom FF sammelt doch schon eine Weile oder? Hat doch sowieso sogut wie jeder Unwissende drauf?!
    Ansonsten ist es schon schwer, wenn man Macht hat diese nicht zu missbrauchen.

  • Komischerweise ist das bei sehr vielen Projekten und Unternehmen so – sobald sie eine gewisse Größe erreichen, werden Dinge angesprochen und Ideen diskutiert, die früher undenkbar gewesen wären. Stellt euch mal vor, Mozilla hätte das vor 5 Jahren gesagt? Was wäre Firefox heute? Nichts…

  • Erstmal danke an Robert (bzw. Stefan). Als ich die Meldung vor zwei Tagen bei Heise gelesen habe, hatte ich mich schon gewundert: Während Google zerrissen wurde, hörte man über Mozillas Pläne fast nirgendwo etwas. Bestätigt aber immerhin wieder meine persönliche Theorie, dass die Einstufung der „Bösartigkeit von Unternehmen“ durch User abhängig von deren Erfolg ist (früher: Microsoft böse, Google gut – heute: Google auch böse).

    Aber auch hier muss man wieder differenzieren: So geht es ihr nicht (oder weniger?) um das Surfverhalten, sondern Statistiken wie Bandbreite, Traffic und Download-Zahlen von Websites. Sprich: Zahlen, die zumindest die Websites selbst meist schon erheben. Nur das Mrs Baker diese Daten nun anonymisiert für die Allgemeinheit erheben will (genauer: dies andenkt).

    Ob das nötig ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Mir sind meine eigenen Trafficwerte wichtiger als die von anderen Webseiten. Und über das „Benchmark“ von Google Analytics habe ich zumindest ein paar grobe, anonyme Vergleichswerte zur „Konkurrenz“.

  • ich verstehe im Grunde genommen zero, wozu Mitchell sowas überhaupt andenkt. Ihre Argumentation ist mir einfach nicht schlüssig.

    @Stefan, ja, sorry, weiß ich zwar, aber es war spät gestern:)