Dies ist eine Artikelserie von Oliver Gassner. Nähere Infos zum SBKSommerblogkurs.
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Kleine Vorrede:
Wir werden uns in der nächsten Zeit damit beschäftigen, wie Weblogs in einem relativ komplexen Kommunikationszusammenhang funktionieren. Damit wir verstehen, wie und warum sie funktionieren, sollten wir uns ansehen, aus welchen Komponenten sie bestehen. – denn erst im Zusammenwirken verschiedenster Elemente von Blogs entstehen die Effekte, die wir in der ersten Lektion angedeutet hatten.
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Das wird jetzt etwas trocken, technisch und akademisch, aber wie jeder Mediziner durch die Anatomie muss, so bliebt uns diese kleine Hürde nicht erspart. ich versuch es so schmerzfrei wie möglich zu machen.
Wir beginne in er ‚Anatomie I‘ mit dem Blogeintrag.
Anatomie des Blogeintrags:
Nun, die wesentlichen Teile eines Blogeintrags sind nicht überraschend.
Wir haben eine
* Überschrift
In manchen Blogsystemen wird der Text der Überschrift benutzt, um die URL, also die Internetadresse des Beitrags zu „bauen“. Beispiel:
Die Webadresse des Beitrags „Das Blog-Sommer-Camp 2007“ lautet „http://blog.oliver-gassner.de/archives/2126-Das-Blog-Sommer-Camp-2007.html“. Und ruft man den Beitrag allein in einem Fenster auf, so steht sein Titel auch oben in dem „blauen Balken“ (bei Macs sieht das anders aus) des Browsers.
Da Suchmaschinen als ‚Titel‘ ausgezeichnete Textpassagen gelegentlich ’schwerer‘ gewichten, ist es ein Unterschied ob man einen Weblogbeitrag „Dingsbums“ oder „Ich verkaufe mein Auto“ benennt. Der zweitere würde bei Suchen nach „Auto“ wohl eher auftauchen, auch wenn in den beiden Texten gleich oft von Autos die Rede ist.
Auf die Überschrift folgt der
* Text
Der kann nun
* Bilder
* Filmdateien
* Audiodateien
und
* Links
enthalten.
Mit den ersten drei beschäftigen wir uns eventuell später einmal.
Links dienen im Weblog-Beitrag in der Regel zwei Zwecken
a) Linken sie an, worüber man redet, so man eine andere Quelle kommentiert.
b) Geben sie an, woher man die Information hat.
Also z.B.
Google hat neue Logos – via Google Blog.
Man gibt an, wo man selbst zuerst davon gelesen hat
via-Links sind üblich und höflich, denn, wir erinnern uns: Je mehr Link auf ein Blog zeigen, desto mehr ist es Google ‚wert‘ und desto mehr Besucher erhält es. Wenn uns ein Blog einen Info geliefert hat und wir sie bloggen, bedanken wir uns mit einem Link auf dieses Blog.
Solche Links sind für die Kommunikation zwischen Blogs ganz unabhängig von Google und anderen Suchmaschinen essentiell. Warum, sehen wir später im Kapitel ‚Blogosphäre‘.
Der Blogeintrag selbst hat noch ein
*(Perma)Link
Das ist eine ‚permanente (= dauerhafte) Adresse‘ unter der man den Eintrag auch später wiederfinden kann. So ist jeder einzelne Eintrag auch einzeln verlinkbar und ich kann sehr klar auf die einzelne ‚Microcontent‘-Einheit verweisen.
Bei verschiedenen Blogtypen versteckt sich das Permalink auf verschiedene Weise. Manchmal hinter einer Art ’spiegelbildlichem P‘ (dem Absatzzeichen von Word), manchmal hinter dem Wörtchen perma(link) und manchmal hinter dem
* Datum/Uhrzeit-Link
Das gibt es auch noch und es dokumentiert i.d.R. für jeden Eintrag sein genaues Postingdatum. Manche schalten das aus, damit man nicht ZU deutlich sieht wann sie (während der Arbeitszeit 😉 ) bloggen.
Dann gibt es manchmal noch ein
* ‚Linksphären-Link‘
Klickt man das an, sieht man, welche anderen Weblogeinträge anderswo auf diesen Eintrag verlinken und ihn kommentieren. bei manchen sehr großen Blogs, bei denen eine Kommentarmoderation nicht mehr möglich ist, ersetzt dieses Link die Kommentare komplett. vgl.: z.B. http://googleblog.blogspot.com/2008/06/one-fish-two-fish-red-fish-blue-fish.html
Der entsprechende Abschnitt heißt hier ‚Links to this post‘.
Womit wir bei den
* Kommentare(n)
wären.
Die sind eines der zentralen Kennzeichen von Blogs (mit der oben erwähnten Ausnahme). Jeder Beitrag sieht in der Regel vor, dass man ihn kommentieren kann. Manche Weblogs erfordern die Eingabe eines Namens und einer E-Mailadresse (die normalerweise nicht angezeigt wird und so in der Regel keine Spam-Problematik hervorruft). gelegentlich wird angeboten
– dass man von nachfolgenden Kommentaren per Mail informiert wird
– dass sich das Formular die eingegebenen Daten merkt (Cookie)
Beides erleichtert etwas das Kommentarmanagement, da man ja ggf. wissen will, wie der eigene Kommentar aufgenommen wird bzw. ob eine Frage beantwortet wird.
Um Kommentar-Spam durch Roboter zu vermeiden erfordern manche Weblogs entweder die ‚Lösung‘ einer kleinen Aufgabe (sogen. „CAPTACHA“), die im Lesen seltsam verfremdeter Buchstaben oder im ösen einfacher Aatheaufgaen bestehen kann oder eine Registrierung.
Auf die Kommentar-Netiquette und Probleme im Umgang mit Kommentaren (Moderation, Spam) kommen wir eventuell mal zurück.
Was Einträge auch noch oft haben sind: Tags (kleine Stichwort-Etiketten), eine Kategorieangabe, RSS-Feeds um den Kommentaren zu folgen (RSS kriegen wir später 😉 ) und
* Trackback-URLs
Die Trackback-URL ist etwas, was uns dann zum übernächsten Kapitel bringt: „Blogosphere“.
Aber als kleine Vorschau (und an sich ist das eher was für Fortgeschrittene):
Ein ‚Trackback‘ ist eine Nachricht, die von einem Blog zum anderen geschickt wird und besagt:
„Lieber Blogeintrag, ich habe einen Kommentar zu dir geschrieben, aber nicht bei dir in den Kommentaren sondern in meinem Blog. Bitte vermerke das doch, damit deine Leser auch mal vorbeischauen, was ich zu deinem Inhalt zu sagen hatte.“
Diese Nachrichtenfunktion wird ‚angestoßen‘ in dem ‚mein‘ Blog an die ‚TrackbackURL‘ des Anderen einen ‚Ping‘ schickt, d.h. ein paar Parameter übergibt (URL meines Eintrags, Kurzzitat meines Beitrags). Praktisch muss man nichts anderes tun, als die TrackbackURL beim Schreiben meines Beitrags in ein bestimmtes Feld in meinem ‚Blog-Redaktionssystem‘ einzufügen.
So, das war das Wesentliche, was typische Elemente von Einträgen angeht.
Als kleine Übung könnt ihr ja mal Blogs ansehen und versuchen, diese Elemente beim ‚Sezieren‘ zu identifizieren. Vielleicht hab ich ja auch was vergessen, und trage es auf Nachfrage dann gern nach ;-).
Demnächst folgt im Kapitel „Anatomie II“ der Blick auf die „Anatomie einer BlogSeite“.
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Ein Einstieg in den SommerBlogkurs, der bis Anfang September dauern soll, ist auch während des Kurses noch möglich. Nähere Infos zur Anmeldung unter SBK.