was Schmap.com (ein Reiseinfoportal) anbietet, gefällt mir gut: Mit einem iPhone/ipod Touch kann man die Webseite in listenartiger Form durchnavigieren. Kleine Infobuttons repräsentieren hierbei die verschiedenen Kategorien (Attractions, Tours, Bars, Hotels, … siehe Bild 2, unten). Dreht man das Gerät in die horizontale Lage, werden stattdessen die Points of Interest in Kartenform dargestellt. Eine Seite, zwei Darstellungsformen. Man kann sich streiten, ob das nun der Hammer ist oder nicht, jedoch sollte man seine Kreativität prinzipiell walten lassen, was sich denn über eine unterschiedliche horizontale und vertikale Darstellungsform besser arrangieren ließe. Über kurz oder lang werden sämtliche Mobilfunkanbieter solche Geräte mit eingebauter Neigungssensorik anbieten.
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Ja, mag ja sein, dass Apple sowieso schon die Musikfunktion von Haus aus anbietet, aber noch habe ich kaum Webseiten gesehen, die diese Idee der unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten auch aufgegriffen hätten.
Wie sieht es mit den anderen aus (über iPod Touch ausprobiert)?
– Qype.com bietet anscheinend keine automatische Erkennung an, wenn ein User mit dem iphone/ipod draufsurft. Konnte auch keinen Punkt finden, zumal der Seitenaufbau sehr träge ist. Update: Erkennt das ipod Touch nicht, aber es gibt ne spezielle Seite unter i.qype.com
– Xing bietet zwar eine angepasste Ansicht an, jedoch null Effekte beim Kippen
– Sevenload bietet keine automatische Erkennung an, damit fallen Kippeffekte eh flach (Videos sind zwar eh ein Problem, aber für Photos wäre es ein ideales Anwendungsgebiet)
– Flickr.com bietet keine automatische Erkennung an, unter m.flickr.com gibts aber eine mobile Seite zu sehen, die eh keine Kippeffekte kennt und zudem sehr bescheiden aussieht
Ok, ok, ich kann schon die Controller schnaufen hören: Wozu Seiten fürs mobile Web und vaD diesen Kippgimmick von iphone/ipod optimieren, wenn doch nur ein Bruchteil mobil surfen und mit iPhones noch weniger? Vielleicht deswegen, weil der Mobilfunkmarkt sich bewegt und man nicht warten möchte, um seine Erfahrungen zu sammeln und weil man gemeinsam Märkte besser machen kann denn alleine? Wer glaubt denn bittschön, dass wir in Zukunft nur noch von zu Hause oder im Büro vor diesen riesigen, archaisch anmutenden Kisten hocken werden? Ein Medium bedingt andere Seherfahrungen und Interaktionsmöglichkeiten. Und ein Anbieter, der vielleicht bis dato im Web nix zu melden hatte, kommt möglicherweise auf die kriegsentscheidende Idee, mit dem bisherigen Kippmechanismus nach vorne zu kommen? Oder redet mit einem Handyanbieter, der eh schon über weitere sensorische Mechanismen nachdenkt (Nintendo und Apple sind mächtige Mover, die andere Ingenieure mitziehen)? Ja, ich weiß, Seconde Life und virtuelle Welten sind weiter weg und man muss nicht unbedingt darüber nachdenken, wenn man schon gerne nur kurzfristig denkt und in einem etablierten Wettbewerbsumfeld eben um die kümmerlichen Prozentpunkte schachert, die im Spiel um Markanteile freigesetzt werden können. Der mobile Markt dürfte jedoch weitaus näher sein als Second Life. Warum Bewegungsspielräume verschenken? Warum nicht jetzt experimentieren? Warum anderen das Schlachtfeld überlassen? Lernt man jetzt, ist man schlauer für später. Und kann zudem nicht so viel kaputtmachen, bevor es später weitaus mehr User sind, die mobil browsen. Es ist wie beim Fußball: Wer nur verteidigt, kann keine Tore schießen. Dazu gehörte es schon immer, über Neues nachzudenken.
Kommen wir aber zurück zum Thema: Wenn wir oben von Webseiten sprechen, so besteht im Grunde genommen kaum eine Notwendigkeit eine Webseite umbauen zu müssen. Es sei denn, es fällt ökonomischer aus als die Erstellung einer eigenen Applikation. Nicht klar? Last.fm ist eine Musikentdeckungsseite. Bisserl socializing und dergleichen. Nun könnte man Last.fm wie gehabt extra auf kleinen Screens angepasst umbauen. Oder iPhones Safari-Browser wie bei Qype, Flickr und Sevenload sein Werk tun lassen. Oder? Mobile Scrobbler anbieten!
Die Screens sprechen für sich:
Das Tool ist eine völlig eigenständige Applikation, die sich zwischen das iPhone/ipod Touch und Last.fm dazwischenhängt. Spielt man einen Song ab (eines der Stärken von iPod/iPhone), schickt das System die passenden Abspielinformationen an den eigenen Last.fm-Account und nutzt damit die Last.fm-Entdeckungsmechanismen. Ähnlich wie auf dem PC/Mac. Während der Song spielt, kann ich weitere Infos zum Künstler abrufen und wenn vorhanden sogar den Songtext aufrufen (über Lyric Wiki geladen). Mobile Scrobbler nutzt dabei geschickt die Eigenheiten des iPhones/ipods aus und strippt nebenbei die zahlreichen Last.fm-Funktionen aufs Wesentliche herunter. Ohne Mobile Scrobbler hätte ich wenig Lust gehabt, mir Last.fm anzutun. Eine ideale Kombo: Musik hört man von unterwegs, nicht nur am PC zu Hause. Also bietet man einen Zusatzservice an.
Ich denke, dass man anhand dieses Beispiels erkennen kann, wie wichtig es ist, sich in die Begebenheiten und Nutzunsgegwohnheiten des Users reinzudenken. Da man das Handy meistens mit dabei hat, bieten sich ideale Verknüpfungsmöglichkeiten zu bestehenden Webangeboten im Rahmen eines mobiles Anwendungsszenarios an. Hab ja nicht umsonst Sevenload, Flickr, Xing und Qype genannt. Wo schießt man Bilder, wann braucht man Lokationsinfos, wie oft ist ein Geschäftsmann unterwegs? Da Computer immer kleiner und leistungsfähiger werden und geworden sind, ist der Rubikon längst überschritten, wozu Apple ein entscheidendes Puzzlestückchen beigetragen hat. Man kann davon ausgehen, dass nicht nur Nokia, Samsung, LG, Sony und Motorola vergleichbare Geräte auf den Markt bringen werden, sondern auch die Mobilfunkprovider allmählich mitziehen, ebenso kommen weitere Signale aus Richtung der UMPC- und Mobile-Internet-Devices Anbieter, die seitens Intel, Microsoft und AMD verstärkt unterstützt werden, nicht zu vergessen die Anbieter mobiler Navigationsgeräte. Auch Google drängelt als Marketmaker. Ebenso Nokia, nicht als Handyhersteller, sondern demnächst auch vermehrt als Serviceanbieter, was der Telekom hierzulande mal gar nicht schmeckt. Nicht nur, dass die Geräte bedien- und mitnahmefreundlicher werden, auch wird die Sensorik beim jetzigen Kippmechanismus nicht halt machen. Es würde mich wundern, wenn in den USA und Europa das stationäre Surfen weiterhin so dominant bleibt. Schaut man sich die Applikation fürs iPhone und das ipod Touch an, wird man nach einer gewissen Nutzungszeit schnell feststellen, dass mobiles Surfen & Arbeiten nicht mal so ätzend wie bisher ist. Ich erwische mich zudem immer öfter, dass ich statt dem Asus EEE, meinem fetten Notebook und meiner noch fetteren PC-Kiste gar von zu Hause lieber das ipod Touch in die Hand nehme, um Mails zu checken, mit dem Web verbundene Applikationen nutze und weitere Dinge tue, die bisher den in 50 Jahren museumsreifen Riesengeräten vorbehalten waren. Und ich bin nicht mal so ein Geek.
Es ging und geht immer nur um Physik: Je einfacher und kleiner und handlicher und bequemer ein Gerät ist, desto eher nutzt man es. Its commodity! Webanbieter werden sich in ihrer Denke umstellen müssen. Es wird nicht mehr nur der klassische Grafikdesigner und Produktmanager gefragt sein, man wird mehr Verständnis für kleine, mobile Nutzungsmuster entwickeln müssen.
Da ich leider keine Daten auf die Schnell zur Entwicklung der mobilen Internetnutzung finde konnte, muss ich auf die Statistiken des Werbelieferanten AdMob zurückgreifen. Es werden die Zugriffe auf mobil ausgelieferte Banner gemeldet. Schwer zu sagen, was auf Kundenakquise und was auf natürliches Wachstum zurückzuführen ist, also Obacht:
via GigaOM
via Mobile Crunch