Die International School of Management hat sich wissenschaftlich mit Blogs befasst und wird im Sommer die Ergebnisse veröffentlichen. In der Computerwoche finden sich einige Vorab-Schmankerl wieder, wie zB das phänomenale Ergebnis, dass Blogger das Wort „Ich“ häufiger als Journalisten benutzen. Ihr merkt es schon, eine wissenschaftliche Blog-Forschung bedeutet Sozialforschung am Homo Sapiens, was Wissenschaftlern immer schon schwer gefallen ist, da man den Mensch nicht so recht in mathematische Modelle hineinprojizieren kann. Im Umkehrschluss heißt das ja nicht, dass man den Mensch nicht erforschen soll. Das will ich nicht sagen, denn unsere Neugier drängt uns sowieso fast schon pathologisch, anorganische und organische Objekte verstehen zu wollen. Wie dem auch sei, ich warte bis Sommer ab, was wir über die Hummeln erfahren werden.
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Chris Pirillo hat ja gestern schon einen tollen Beitrag dazu gepostet und Journalisten mit Bloggern verglichen: http://chris.pirillo.com/2008/04/23/are-bloggers-journalists-are-blogs-new-journalism/ 🙂
Solche Untersuchungen sollte man besser (Text)linguisten überlassen. Die Frequenz des ‚ich‘ aus Texten verschiedener Textsorten zu vergleichen – ganz tolle Idee… Kann man sicher gut als Diagramm auf ne PP-Folie kleben sowas, ja.
Das Blogger häufiger das Wort „Ich“ verwenden, hätte man auch ohne
die Vorschung sagen können.
Viel interessanter ist wohl eher die Vorgehenswese der unterschiedlichen Contenautoren.
Als journalist muss man alles belegen, und sich in kurzer Zeit in Sachverhalte reinarbeiten,
von denen man eigentlich nix versteht, oder an denen man nicht interessiert ist.
Da haben es die Blogger schon einfacher:
– Sie suchen sich selbst die Themen raus
– Müssen Ihre Auffassung nicht belegen
– Sind neutraler weil Sie für Ihre Arbeit nicht bezahlt werden.
Ich könnte mir gut vorstellen das Die Blogger irgenwann mal als ernstzunehmende
Konkurrenz zu den Journalisten werden.
No na verwende ich öfter ‚ich‘. Ganz bewusst sogar. Ich halte es nämlich schlicht für eine Unsitte, eigene Meinungen, Erfahrungen, Schlussfolgerungen über ‚man‘ und ähnliche rhetorische Passivierungen implizit für allgemeingültig zu erklären. Das überlasse ich lieber anderen.
(So 4 mehr für den Counter 😉
Meiner Meinung nach ist ein Weblog/Blog doch auch nichts anderes als ein Tagebuch. Und da wird nun mal viel mit persönlichen Meinungen und Ansichten gearbeitet. Wer bitte schreibt in seinem „Offline“-Tagebuch denn in indirekter Schreibweise?