was haben beide miteinander zu schaffen? Oh, sehr viel. Craigslist ist wohl die bekannteste und erfolgreichste Kleinanzeigenplattform in den USA. Die nicht selten Lokalzeitungen förmlich ank…., da Craigslist ihnen das Anzeigengeschäft abgräbt. Und wenn man so will, ist eBay eine Kleinanzeigenseite mit einem angeschlossenen Auktionssystem, also durchaus mit Craigslist vergleichbar. Und selbstverständlich hatte Meg Whitman (die damalige eBay-Chefin) mit Sorgenfalten auf der Stirn den zunehmenden Erfolg von Craigslist beobachtet. Man musste was tun.
So oder so war eBay vor einigen Jahren ziemlich scharf auf diesen Webservice, doch der Inhaber – Craig Newmark – wollte partout keine Anteile verkaufen. Also hat man über einen Umweg einen 25%-Anteil von einem ehemaligen Mitarbeiter erstanden, um mehr Einblick ins Geschäft zu bekommen. Das war 2004. Denn kurz danach hat man wohl nicht zufällig zu Beginn 2005 selbst eine eigene Plattform namens „KiJiJi“ gestartet, die exakt den gleichen Ansatz wie Craigslist verfolgt. Das aber wiederum hatte Newmark nie sonderlich geschmeckt, wie sich eBay reingeschummelt hat. Und ZDNet berichtet nun darüber, dass eBay nun mehr Einfluss/Einblick ins Business verlangt (SFGate wartet mit weiteren Infos auf):)
Kurze Story am Rande: OpusForum war in D ein haargenauer Abklatsch von Craigslist und auch sogar ziemlich erfolgreich unterwegs (einige Jobportale hatten gejammert, nachdem es Opusforum gelang, mit dem Arbeitsamt einen Deal auszuhandeln, um alle Stellenanzeigen in Opusforum anzuzeigen). Doch 2005 wurde OpusForum von KiJiJi aufgekauft (Preis unbekannt, dürfte wohl aber mit Sicherheit mind. sechstellig gewesen sein) und ein Jahr später wurde die Plattform komplett in KiJiJi „aufgelöst“.
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Soweit ich mich entsinne, habe ich hier und da einige Ableger von Craigslist gesehen, die den gleichen Ansatz verfolgen und auch das Layout wie auch die Funktionen kopieren. Leider komme ich auf die Namen nicht mehr. Was das Bestechende von Craigslist ist? Es ist brutal simpel. Nicht mehr und nicht weniger, um mit Hilfe dieser keep it stupid simple Strategie alle möglichen Bereiche abzudecken, die man über die Form einer Kleinanzeige abbilden kann (Jobs, Events, Gesucht, Bieten, Immobilien, Autos, es werden gar Diskussionsgruppen zu allen erdenklichen Themen mit ein und demselben System angeboten). Der Kunstgriff? All business is local… man regionalisiert die gesamte Angebotspalette an Themenbereichen;) Schauts einfach auf Craigslist, ihr werdet es sofort verstehen, was ich meine.
So sieht die Übersichtsseite für die SF Bay Area aus:
So eine Job-Seite für den Bereich Customer Service
So sieht eine einzelne Jobanzeige aus:
Und hier sehen wir ein Forum (Help):
Warum ich das so ausführlich zeige? Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Simplizität und einfaches Design ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind. Was ungemein einfacher umzusetzen ist als komplexe Dienste, die schwer zu handhaben sind, man auch nie so genau weiß, was User davon kapieren und nutzen werden. Das schont die Nerven und das Budget der Macher, ebenso wie es die Nerven und die Geduld der User schont. Grob gesagt. Was kein Grundgesetz ist, da Craigslist aus einer regional sehr treuen Community heraus in die breite USA hinausgewachsen ist, also einen eigenen Weg gegangen war, wenn man es von Seiten des Vertriebs und Marketings betrachtet. Aber das ist ein anderer Schuh, auf den ich nicht eingehen will.