Blogoscoop hat irgendwann die letzten Tage eine Mail an die Alphatester rumgeschickt, dass wir nun drüber öffentlich schreiben können, wenn wir wollen, was ich hiermit gerne in Anspruch nehme:) Blogoscoop ist, ja, was, ein Blogvermessungstool. Es misst zunächst den Traffic über eine gleitende Zeitspanne von 30 Tagen. Und darauf aufbauend kann man nicht nur die Blogs untereinander vergleichen, sondern auf Basis von Tags eigene Rankings erstellen.
Wobei es nicht um Rankings der Rankings wegen geht, sondern um das Auffinden von Blogs, die zu einem Thema beliebt sind. Auch Technorati bietet sowas an, indem man sein Blog selber tagged. Das auch zugleich der Nachteil ist. Bei Technorati wird der Linkcount als Sortiermechanismus zu Grunde gelegt. Wenn ich demnach heute das Tag „Sex“ zu meinem Blog wähle, bin ich im Handumdrehen in kürzester Zeit eines der verlinktesten Sex-Blogs der Welt und morgen mache ich das dann für Game-Blogs usw. Halte ich für keine gute Lösung. Nicht weil die Blogger alle gerne manipulieren, sondern weil das eigene Taggen bei Blogoscoop nur sehr grobschlächtig fürs Filtering imho wirkt. Zumal man nicht mehr als 3 Tags eingeben kann. Denn, ich kenne wahnsinnig viele Mischblogs, die über alles schreiben, aber recht wenige Blogs, die sich auf ein Thema stürzen. Selbst wenn, was ist schon ein Blog, das sich mit Marketing tagged? Seit wann ist Marketing ein so kleines Gebiet? Außerdem, diese Art von Rankings zum Auffinden von Blogs nutzen mW sehr wenig User auf Technorati. Und wenn das dort schon nicht so recht klappt, warum dann auf Blogoscopp, die über sehr viel eingeschränktere Ressourcen verfügen, daraus einen Buzz zu erzeugen und darauf aufmerksam machen?
Nein, die Chance von Blogoscoop sehe ich nicht darin, das Finden-Suchen-Problem wie auch immer zu lösen (das ist Googles Domäne und Google macht hier alle platt). Wenn Blogoscoop in diese Richtung läuft, ist das imho eine Totgeburt. Auch wenn man in einem frischen Blogposting betont, dass man sich mit Marktforschung finanzieren möchte. Zunächst einleuchtend, aber strategisch gesehen ist das Pferd von hinten aufgezäunt worden. In dieser Domäne tummelt sich Technorati und der Elefant Nielsen. Nix dagegen, dass man trotz etablierter Konkurrenz sein Glück versuchen möchte, aber so oder so muss man dazu genug Buzz erzeugen, um genug Datenmaterial zu haben. Solange aber Blogoscoop als Ranker und Sucher-Finder gebrandet wird, wird das imho nix. Nur mein Gefühl, nix was in meiner Kristallkugel geschrieben steht.
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Strategisch würde ich auf etwas anderes viel mehr Wert legen: Blogger sind Menschen. Blogger reden miteinander. Leser reden mit Lesern und den Bloggern. Nicht das Blog steht im Fokus, sondern der Mensch. Da sich Menschen über Gemeinsamkeiten zusammenfinden, wäre es nicht da überlegenswert, eine wesentlich stärkere Gewichtung auf ein Social Networking artiges Gefüge zu legen? Blogoscoop kann hier die Klammerfunktion anbieten, Blogs und Menschen zu verbinden. Ranking und Suchen ist da lediglich ein wichtiges Beiwerk, aber eben nur ein sekundäre Funktion. Noch haben wir kein derartiges Social Network, auch wenn man MyBlogLog als solches bezeichnen könnte, die aber nicht so gesehen werden. Eine Lücke? Ein prächtige Lücke, obwohl Social Networking als Anwendungsklasse ausgelutscht sein mag. Mir egal, darauf kommt es nicht, ob avantgardistische Poweruser das Thema tausend Male durchgekaut haben und es nicht mehr hören können. SN verbinden Menschen, Blogs auch, das passt ideal zusammen.