Sonstiges

Smava: 1,7 Mio vs 170.000 Mio :Deutsche Bank

aus der Pressemitteilung von Smava, einem Social Lending Startup:

Vor gut einem Jahr klang die Idee von Alexander Artopé und Jörg Rheinboldt für viele Ohren noch ungewohnt. Mit smava haben die innovativen Gründer Ende März 2007 einen Marktplatz im Internet gestartet, auf dem Menschen sich gegenseitig mit Krediten unterstützen – wie ein eBay für Geld. Damit haben die smava-Gründer eine Revolution für Konsumentenkredite im deutschen Markt Wirklichkeit werden lassen. Von Anfang an war der erste deutsche Kreditmarktplatz ein Erfolg. Seit dem Start wurden auf www.smava.de rund 400 Kreditprojekte von Mensch zu Mensch finanziert. Das Gesamtvolumen liegt zur Zeit bei 1,7 Millionen Euro, Tendenz stark steigend. Aktuell hat smava 28.000 registrierte Nutzer.

„Mit smava haben wir es geschafft, eine in Deutschland längst überfällige Alternative zur Hausbank erfolgreich zu etablieren“, sagt smava-Mitgründer und Geschäftsführer Alexander Artopé

1. Social Lending ist was?

Person-to-person lending or peer-to-peer lending is, in its broadest sense, the name given to a certain breed of financial transaction (primarily lending & borrowing, though other more complicated transactions can be facilitated) which occurs directly between individuals („peers“) without the intermediation/participation of a traditional financial institution.

Bekannteste Anbieter sind Prosper (USA) und Zopa (UK). Wobei sich die Konzepte leicht unterscheiden. Zopa poolt die Kreditgebergelder, Prosper agiert über Direktbeziehungen. Und Smava? Agiert eher wie Zopa, wobei eine waschechte Bank dazwischengeschaltet ist, die die Kreditanträge bearbeitet und dann in Smavas Antragspool weiterleitet. Das Zwischenschalten einer Bank ist btw nicht nur dem Riskhandling geschuldet, was die Bank von Haus aus angeblich besser kann, es ist auch gewissen gesetzlichen Vorgaben geschuldet, um Smava nicht in Not zu bringen, eine Banklizenz beantragen zu müssen, die recht teuer ist.


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2. Das besungene Kreditvergabevolumen iHv 1,7 Mio Euro ist gegenüber dem Kreditvergabevolumen der Deutschen Bank -dem inländischen Marktführer – anno 2006 verschwindend gering. Die Dt.Bk. hatte vorletztes Jahr fast 170 Mrd Euro an Krediten verbucht (Ausland/Inland). Davon gingen rund 45 Mrd an Privatpersonen. Smavas Business macht also 0,001% vom Kreditvergabevolumen der Deutschen Bank aus. Wenn man dass gesamte Kreditvergabevolumen über alle Banken hinweg betrachtet, wird es noch augenscheinlicher: 2,2 Billionen Euro wurden an inländische Personen und Unternehmen an Krediten vergeben. „Etabliert“ ist also für mich etwas anderes. Smava kann höchstens sagen, dass es anscheinend Interesse an dem Geschäftsmodell gibt, nicht aber, dass es etabliert ist. Das würde ich noch nicht einmal bei einem Marktanteil von 1% sagen (und das wären dann schon 22 Mrd Euro). Oder anders gesagt: Smava müsste um den Faktor 13.000 zulegen, um 1% zu erreichen, ausgehend vom Stand 2006.

3. Aber dennoch, das Modell hat seinen Reiz, wenn man von den Lehren des disruptiven Internets ausgeht. „Irgendwie“ ändert das Netz doch die Basis einiger Geschäftsmodelle. Irgendwie ist gut. Bei der Musik war es der kostengünstige Vertrieb digitaler Güter, die man also recht einfach sichten, einpacken und verschicken kann. In der Tourismusbranche werden Informationen über Zielgebiete und Fortbewegungsmittel gehandelt. Was das Netz oW ebenso handhaben kann, unter Umgehung der Reisebüros. Nicht aber der Tourismuskonzerne, die Reisepakete bündeln (selbst das steht in Frage). Überall dort, wo man auf stationäre Vertriebsstellen und digitalisierbare Güter (entweder das Gut selbst oder aber die Information zum Gut) trifft, kann das Internet ökonomisch gesehen einen alternativen Vertriebsweg bieten. Was ist aber nun mit dem Finanzsektor, genauer gesagt dem Kredithandel?

Ein Kredit ist letztlich nichts anderes als Geld, das eingebettet in einem Rechtsvertrag von A nach B gegen ein Zinsentgelt wandert. Man braucht dazu lediglich einen Kreditnehmer, der Geld benötigt und einen Kreditgeber, der Geld über hat. Der Preis für die Geldübergabe bestimmt sich aus der Risikosituation des Kreditnehmers und der vorherrschenden Geldmarksituation. Vernachlässigen wir mal kurz den Kapitalmarkt. Und betrachten nur den Kreditnehmer. Einem gibt man Geld, einem anderen nicht. Tja, shit happens. Was kann das Netz an dieser Stelle tun, um darüber zu entscheiden? Welche Informationen benötige ich? Klar, ich muss wissen, ob der Kerle kreditwürdig ist, sprich, kann er das Geld im vereinbarten Zeitraum zurückzahlen. Das Netz kann per se an dieser Stelle keine Risikobewertungsfunktion übernehmen. 10.000 User sind eben nicht schlauer als 10 User. Das hängt nicht nur mit dem Datenschutz zusammen, sondern auch mit Informationsasymetrien (hat der Kreditgeber wirklich die Hosen runtergelassen oder verschweigt er etwas), Wahrscheinlichkeitsstatistiken (wie wahrscheinlich ist es, dass genau der Typ seinen Kredit zurückzahlen kann) und und und.

An dieser Stelle Abbruch:) Es ist offensichtlich, dass es sich hierbei eben nicht um einfach paketierbare Informationen über ein Gut handelt. Es ist eben kein MP3-File oder eine Hotelbewertung. Man muss Experte sein. Das ist das, was eine Bank eben tagein, tagaus macht. Risiken bewerten. Ein Internetuser hat dazu keinen Bock. Und das war jetzt lediglich ein Punkt in einer langen Prozesskette, damit Geld von A nach B wandern kann. Wir wissen aber mittlerweile, dass auch Banken saudämlich sind, also muss das keine Hürde sein, die unüberwindbar ist:) Smava hat dennoch auf den Mittelsmann Bank als Risikobewerter zurückgegriffen, weil es eben nix Besseres gab. Halten wir aber fest: Das Internet ist als Risikobewertungsplattform nicht besonders gut geeignet. Smava agiert im Netz. Auch das muss man festhalten. Es bewegt sich im Netz. Was tut Smava also im Netz besonders gut, wenn es um Kreditvergabeprozesse geht?

4. Was macht also den Reiz von Smava aus? Wo hängt der Hammer? Social Lending als Alternative zum alten Bankgeschäft? Als quasi Mensch-zu-Mensch Geldvermittler? Eben, einerseits das Wohlgefühl für den Kreditgeber, direkt und unmittelbar Menschen Geld ausleihen zu können, was man ruhig als Gutmensch sozial nennen kann. Insofern der Geber Smava nicht als ein weiteres Renditeobjekt behandelt. Dann zählen andere Motivationshintergründe, die Smava aktiv anspricht („Rendite mit gutem Gefühl“). Smava spricht also Kopf und Bauch an. Na gut, sie möchten gerne beides ansprechen. Nur, ist das nun Fisch oder Fleisch? Keins imho! Um auf 22 Mrd Euro – das berühmte 1% zu kommen – sollte man sich schon entscheiden, was man sein will. Man darf dabei nicht vergessen, dass Smava das Kredit um 1%-Punkt verteuert, denn das ist ihre Provision, es sei ihnen auch gegönnt. Um wenigstens 1 Mio an Umsatz zu machen, müsste man schon 100 Mio an Krediten vergeben. Von den jetzigen 1,7 Mio und den oben beschriebenen Problemen ausgehend, die das Internet nicht einfach so überbrücken kann, ist das ein verdammt weiter Weg, wenn man ein Fisch-Fleisch-Konzept verfolgt. Meines Erachtes lohnt es sich, auch über den Zins nachzudenken, als zentralen Dreh- und Angelpunkt, ob nun als Entgang betrachtet, als Allokation knapper Güter, als… ein Zinssatz hat unterschiedliche Ursachen;) Der Artikel bei der ZEIT kann helfen.

Ich bin mal so fies: Smava wird im berüchtigten Dead-Pool landen, denn schon die Macher sprechen von ihrem Werdegang her ein allzu bänkische Sprache, was sich auf die Strategie auswirkt. Ich nehme Smava nicht ab, dass sie es packen, weil ihnen der Mut fehlt, radikal zu denken, Prozesse rasiermesserscharf auseinanderzunehmen und Punkte zu finden, wo das Web ansetzen kann, um radikal vorzugehen, weil sie auch nicht genügend werbetrommeln und weil sie letzten Endes anderen das Feld überlassen werden müssen, die es besser machen. Und wenn ich mich täusche? Dann bin ich wohl derjenige, der den geringsten Schaden davonträgt, ich hätte nix dagegen, Unrecht zu behalten:) Smava, Glückwunsch zum Ersten, möge es noch viele geben, aber bewegt Euch schneller.

via deutsche startups

Ach ja, beim Trommeln kann ich helfen, gibt ein schönes Lehrvideo, mit echten Schweizern natürlich, den Meistern des Geldhandels:

Videolink
Wenn Ihr so gut wie die Schweizer seid, habt Ihr es gepackt. Synch with the Net-Drums, feel the rhythm:))

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

17 Kommentare

  • Hmm,
    für den Deadpool bringt Smava

    a) zu viel langem Atem, sprich VC mit – damit sind die nächsten 2-3 Jahre gesichert unabhängig von der burn rate
    b) zu gute Renditen für die Anleger

    Es krankt – wie Du schon sagtest – an der notwendigen kritischen Masse
    Von den 28.000 Mitgliedern aus der Pressemitteilung sind ca. 650 aktive Anleger und ca. 450 aktive Kreditnehmer, siehe Analyse unter
    http://www.p2p-kredite.com/smava-wird-1-jahr-alt-bisher-gute-rendite_2008.html

    Interessant ist auch, dass nur 50 Top-Anleger über 40% des Gesamtkreditvolumens finanzieren

    Aber in letzter Zeit nimmt das an Fahrt auf, sprich das Volumen wächst deutlich schneller.

    Und Riesenvorteil von Smava: Im Gegensatz zu Prosper haben sie die Ausfälle bisher unter Kontrolle (sprich im erwarteten Rahmen)

  • Naja, die 1,7 Mio. bringen Smava wohl nur einen Umsatz von 17.000 Euro. Bei sicherlich nicht unerheblichen Kosten. Und 1, 7 Mio. Kreditsumme sind wirklich ein Witz. Da muss jetzt schon noch erhebliches Wachstum kommen. Ich persönlich sehe Smava mittelfristig auch im Deadpool, aber mal abwarten.

  • elolly … sorry, aber das ist … wie kommste drauf? Hängst Du mit drin? Ich halte elolly, um es vorsichtig auszudrücken, für nicht empfehlenswert. Such mal im Netz.

  • Ein weiterer negativer Punkt ist, dass smava relativ komplex ist. Für mich als Anleger ist es nur schwer nachzuvollziehen, wie sich die Rendite zusammensetzt. Ich glaube da muss man schon im Bank Business drin sein, damit man kapiert, wie sich die einzelnen Abschläge für Risiko, Pooling usw. zusammensetzten, und was dann am Ende vielleicht übrig bleibt. Ich tippe mal schwer darauf, dass die 40% Top Anleger zum Großenteil beruflich auch irgendwie in der Finanzwelt zu finden sind. Und für viele der restlichen Anleger wie mich ist smava erstmal ein Versuchsballon der sich beweisen muss.
    Folglich werd ich in 2 Jahren mich mal kurz hinsetzen und die Rendite meiner 2 mitfinanzierten Kredite berechnen, die wirklich rausgekommen ist, und ich glaube bis dahin werd ich bei smava nicht sonderlich aktiv sein.

  • Die Grundidee finde ich sehr gut. Prosper und Zopa zeigen, dass das funktionieren kann. Unser deutscher Kreditmarkt ist sehr stark reguliert. Die institutionalisierte Vergabe von Krediten ist heikel. Bei Erfolg schießt die Bankenlobby dagegen (Stichwort: Bankgeschäfte ohne Lizenz).

    Erfolgversprechend ist das dann, wenn es um das reine Vermitteln von privaten Krediten (nicht Privatkredite) untereinander geht. Deutsche Bank Research beobachtet diese neuen Wege im Web sehr genau (Bereich E-Research). In wie weit das bei uns in Deutschland möglich ist, wage ich nicht zu sagen. Bankenlobby, Regularien und Managementfähigkeiten der Betreiber spielen dabei eine große Rolle.

    Bei der Grundidee gebe ich aber dem alten Bill Gates, von dem ich sonst nicht gar so viel halte recht: „Banking is essential, Banks are not.“

  • Sehr geehrter Herr Basic, sehr geehrte Diskutanten,

    das angerissene Thema rund um Smava & Co. Ist ein sehr interessantes und muss unbedingt aus Sicht der Internet-Welt genauer betrachtet werden. Warum? Weil sich ansonsten im Marktsegment „Finanzdienstleistung“ an Innovation verdammt wenig tut. Soll bedeuten: Die Finanzwirtschaft hat zwar „damals“, in den 90er Jahren sehr schnell kapiert, wie man dank des Internets die Aufgaben und damit den Aufwand an den Kunden abtreten kann, hat aber nie vom Herzen her verstanden, wie man den Kunden ernst nimmt und ihn im Rahmen der Erstellung einer FinanzDIENSTLEISTUNG integriert.

    1. Internet und Finanzdienstleistung gehören generell zusammen. Geldthemen können über das Netz perfekt bedient werden.
    2. „Web 2.0“ wiederum erweitert diese Möglichkeiten radikal. Meine These: Die Idee von Raiffeisen kann im Rahmen eines vernünftigen Konzepts komplett auf neue, bessere Beine gestellt werden.

    An dieser Stelle muss ich erläutern, wer ich bin. Mein Name ist Matthias Kröner, ich war der Mitbegründer und Vorstand der Direkt Anlage Bank (1993 bis 2002) und habe danach eine Firma gegründet, die sich heute FIDOR AG nennt. Wir verfolgen konsequent das Thema web 2.0 in Verbindung mit Finanzdienstleistung. Ob wir das gut machen, überlasse ich gerne dem Expertenurteil. Nur, diese Idee mit Raiffeisen etc., die werden wir auf Basis der http://www.fidor.de konsequent verfolgen. Ich bitte dies nicht als Werbung zu verstehen, ich denke nur, dass die Erläuterung meines Hintergrunds notwendig und fair ist.

    3. Grundsätzlich halte ich die Idee eines peer-to-peer lendings für super. Wir hatten in unserem Haus schon vor Jahren – gemeinsam mit dem VC Wellington – diese Idee (ZOPA) geprüft. Letztlich ist Wellington dann auch eingestiegen.
    4. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es eine „typisch angelsächsische“ Idee ist. Dort haben wir einen anderen Kredit-Markt, wir haben eine andere Kreditkultur und wir haben andere Kreditkosten. Ich darf in diesem Zusammenhang nur erwähnen, dass die Weltwirtschaft genau unter dieser Art der Kreditwirtschaft zu leiden beginnt (subprime entspringt genau der gleichen Kultur: „Überschuldung zu horrenden Kosten macht nichts, solange damit die wirtschaft befeuert wird…“)
    5. An dieser Stelle habe ich ein gesellschaftliches Problem: Wir müssen die Leute dazu bringen, auf Guthaben-Basis zu investieren, zu konsumieren. So schwer das auch sein mag, so bremsend dies auch auf ein Wirtschaftswachstum (Binnennachfrage) sein mag.
    6. Der konsequente Community Ansatz von Prosper gefällt mir unter den diskutierten Konzepten mit am besten. Nur: In Deutschland komplett nicht umsetzbar. Der Deutsche an und für sich würde sich nie ins Netz stellen – mit Bild – um sich für eine Umschuldung zu bewerben. Eine Umschuldung von 17% Kreditkartenzinsen auf 12% prosper-Geldgeber-Zinsen. So sieht da nämlich die Realität aus.
    7. Damit einher geht die Anmerkung von satyasingh, nämlich die Anmerkung zur Regulierung des deutschen Finanz- und damit auch Kreditmarktes. Ich denke nicht, dass die Bankenlobby da massive Probleme hat – ohne genau zu wissen, wer das sein soll, denn die genannten Zahlen sind nicht einmal ein Gespräch am Kopierer einer Bankenetage wert und interessieren wenn dann nur den Werkstudenten. Viel wichtiger ist hierbei a. die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie b. der Einlagensicherungsfonds. Letzterer ist sozusagen ein „Club der Auserwählten“. Denn hier wird stark darauf geachtet, dass keine „schlechten“ Banken das Gesamtsystem belasten (erinnert Euch an Herstatt!! – daher kommt das) Kontrolle macht insofern schon Sinn und wenn die Kontrolle nicht ausgeübt wird, dann kann man genau jetzt erkennen, was passiert – ich erinnere erneut an das subprime(subcrime)desaster. Also: Kontrolle tut not. Das BAFin wiederum hat grundsätzlich Bedenken bei Internet-Innovationen. Nicht weil man es nicht grundsätzlich wolle, aber das Netz unterstütz die Möglichkeit, regulatorische Grenzen zu umgehen. Das geht’s eher um Themen und Befürchtungen rund um Geldwäsche etc.
    8. Aus retail-Vermarktungsgesichtspunkten muss man sagen, dass die Modelle alle sehr komplex sind – da gebe ich Xooyoo vollkommen recht. Es sind keine Massenkonzepte. Das muss man feststellen. Der Investor muss sehr viel an Zeit aufwenden, um eine minimale Overperformance heraus zu bekommen. Nicht gut. Denn vor allen Dingen der Geldgeber ist anspruchsvoll, was solche Dinge angeht.
    9. Zum Risiko: Eine Bank poolt die Risiken, überpüft die Einzel-Risiken je Kreditnehmer und macht daraus – um es grob zu sagen – eine Mischkalkulation. Je geringer die Masse ist, auf der ich das mache, desto gefährdeter ist das Gesamtkonzept und damit der Marktplatz.
    10. Der Deutsche Markt zeichnet sich darüber durch eine gewisse „Effizienz“ aus. Wer kreditwürdig ist, der bekommt einen Kredit zu super-Konditionen. Risikoreiche Kreditnehmer sollten auch bei Smava und Co. keinen Kredit bekommen, denn auch dies gefährdet das Gesamtsystem. Dabei greift Smava meines Wissen auf die gleichen Risiko-Einschätzungs-Kriterien zu wie klassische Banken – und arbeitet dabei auch mit einer Bank zusammen – soweit mir das bekannt ist. Insofern ist da der Unterschied nicht soooo wahnsinnig groß.
    11. Worauf man achten sollte ist ein ganz anderer Punkt: Meines Wissens nach verdient ZOPA das meißte Geld mit einer Kreditausfall-Versicherung. Nun, das hat hierzulande die Citibank auch gemacht, mit dem dementsprechenden Verbraucherschützer-Feedback. Was wiederum bedeutet, dass die Natur des Geschäfts nicht die Zinsdifferenz ist, sondern eine Versicherungs-Provision. Und da habe ich immer ein wenig ein – na ja – Grummen im Bauch…
    12. grundsätzlich sehe ich ein großes Potential für solche Plattformen im Stiftungs- und Wohltätigkeitsbereich. Hier bekommt das Ganze einen anderen Anstrich, es hat eine positive Konnotation und kann wesentlich einfacher vermittelt werden. Unnötig zu erwähnen, dass wir mit einer Stiftung in deren Beirat ich bin, derzeit ein solches Konzept verfolgen…. 😉

    Das soll an dieser Stelle mal reichen…. Gerne stehe ich zu weiteren Diskussionen bereit: http://www.fidor.de – ich versuche mich da auch im bloggen – was einem ex-bank-vorstand natürlich unheimlich schwer fällt und bin dort auch auf unserer beta-seite natürlich und stehts zu erreichen… in der zwischenzeit alles gute.

    matthias

  • Mio vs. Mrd
    Ich glaube unter Punkt zwei muss es Mio und nicht Mrd heißen, wo es um die Kreditsummen der Deutschen Bank geht.
    Gruß Kermit.

    Edit: Mein Fehler. Entschuldigung. Stimmt doch. Peinlich, peinlich…

  • Echt übel.
    Wenn man sich mal genauer betrachtet wie solche zahlen überhaupt zustande kommen. Unmöglich.
    Und alles seriöse Unternehmen…

    Der stille Leser Mastel