US-Gouverneur Spitzer musste abtreten, da er sich eine Edelprostituierte aufs Hotelzimmer bestellt hatte. Soweit unverständlich, denn jeder möge doch seinen Spaß nach Gusto haben. Dumm war dabei „nur“, dass Spitzer den Saubermann gespielt hat: Spitzers Fall ist besonders pikant, hatte er doch bei seinem Amtsantritt 2006 versprochen, den Bundesstaat aufzuräumen. In seinem früheren Amt als Justizminister und Generalstaatsanwalt von New York sprengte er der New York Times zufolge 2004 mindestens zwei Prostituiertenringe und sprach mit „Abscheu und Wut“ über diese Verbrechen. Prostitution ist in New York wie in den meisten US-Bundesstaaten illegal.
Nun könnte man sagen, ok, das ist USA, die sind da alle leicht plemplem. Sex ist ein Tabuthema, auf der anderen Seite werden dort weltweit die meisten Pornos produziert und nahezu jedermann hat ne Waffe zu Hause. Schräge Nation:))
In Deutschland kann sowas nicht passieren. Na ja, wenn man das liest, muss es auch hier noch viel zu viele Spießer geben, Welt Online:
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Birgit Auras wollte eigentlich bloß Werbung für ihre Mode machen, nun hat sie eine bundesweite Diskussion entbrannt. Wegen freizügigen Fotos musste sie die Kandidatur fürs Kommunalparlament aufgeben…. Die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Margit Giszas, konfrontierte Auras vor einigen Wochen damit, dass Beschwerden aufgetaucht seien. Einige Parteimitglieder störten sich an den freizügigen Bildern, ein 20-jähriger Kandidat sagte sogar aus, nicht mit Auras gemeinsam auf der Liste der Kandidaten stehen zu wollen.
Birgit, scheiß auf diese Spießer, die sind keinen Penny wert. Diese Partei ist für den Boppes. Sorry. Und hey, für die Bilder musst Dich nicht mal ansatzweise schämen oder gar entschuldigen.
via PR Blogger
Das ist keine Parteienfrage, das ist eine Frage, wie man etwas gemeinsam (!) verkaufen soll. Da spielen dann eben nicht mehr nur die eigenen Wertefragen eine Rolle, die man erklären kann oder nicht. Sicherlich ist Politik ein Stückweit ein verlogenes Spiel, aber wenn man sich für eine Gemeinderatsliste aufstellen lässt, sollte man die Nebenwirkungen halt vorher kennen und einschätzen, ob man mit dem Programm der Liste konform gehen kann oder nicht.
Gut geschrieben, was mich nur wundert ist die Kategorie unter der du den Beitrag abgelegt hast.
Soo lustig finde ich das gar nicht 😉
Hm… also so schick find ich die Bilder jetzt nicht…
Und fraglich ist auch der Umgang mit Photoshop/Paint:
http://www.designstudio-auras.de/page_1158848107951.html
„Spießer everywhere“. .. ist schon richtig formuliert.
Man darf ja nicht vergessen, daß die eine oder andere Partei einmal „solche Fotos“ auch gerne als „sexuelle Erniedrigung der Frau“ verstanden wissen wollte.
Geheuchelt wird überall aber ich kann #1 nur Recht geben … unabhängig vom ästhetischen und technischen Urteil von #3… daß man, wenn man sich bestimmte (!) „Tugenden und Werte“ auf die Fahne geschrieben hat, diese(!) tunlichst nicht verraten sollte.
… das wäre ja so, also ob der Ehemann einer trotzigen Kämpferin für den Sozialismus das Familieneinkommen durch Betrag erhöhen wollte.
hat grad mal jemadann 1000€ ? 😉
Ich finde die Fotos weder abstoßend noch besonders anzüglich. Da machen sich die Damen und Herren Parteikollegen doch echt lächerlich.
In Deutschland sieht man alles doch ein wenig zu verkrampft. Der 20-jährige Kandidat , der nicht zusammen mit Frau Auras auf der Kandidatenliste stehen möchte hat das doch in seiner eigenen Hand. Er kann doch ganz einfach seine Kandidatur zurückziehen.
Das Problem, das Spitzer hat, ist nach meinem Erkenntnisstand (von der CNN-Berichterstattung parallel zur Mississippi-Vorwahlnacht) nicht nur das der Scheinheiligkeit bezügl. der Inanspruchnahme von Prostitution, für die er sich vielleicht noch mit Eingeständnis eines „misdemeanor“ erholen könnte, sondern dass er sich für die Vertuschung seiner Zahlungen einiger Stückelungstaktiken bedient hat, die im Kampf gegen Geldwäsche und organisierte Kriminalität illegalisiert worden sind. Er hat juristisch das größere Verbrechen begangen, um das kleinere zu vertuschen.
autsch
Naja. Geschmackvolle Aktfotos sehen anders aus.
„…Der 20-jährige Kandidat , der nicht zusammen mit Frau Auras auf der Kandidatenliste stehen möchte hat das doch in seiner eigenen Hand….“
Vielleicht deshalb.
Bezüglich Spitzer: Dadurch dass er sich ne Prostituierte zumindest in einem Fall von New York nach Washington DC bestellte, verstieß er auch gegen den sog. „Mann Act“ von 19schießmichtot, der das Über-die-Grenze-bringen von Prostituierten verbietet und eigentlich mal gegen die Sklaverei gedacht war. Berühmte Angeklagte: Charlie Chaplin und Charles Manson *lol*
crazy…
Das sind zwei paar Stiefel, Robert.
Einmal wird einem professionellen Spießer der Spieß zurück in seinen Rachen geschoben, samt anhängender Doppelmoral und der Senator von NY ist betroffen und ein andermal, ja ein SPD-Ortsverein….jooooo
Ginge das in Büdingen mit den Fotos im Netz? *duck
Frag doch mal beim Ortsverein. Elternvertreter in der Schule nicht vergessen zu befragen…seufz
Spießer sind doch auch geil, oder wie war die Sparkassenwerbung nochmal? lol
*lol*
Meine Augen….
scnr
Meiner Meinung nach verrät gerade die SPD in letzter Zeit so ziemlich jedes Prinzip, das sie – gerade für jüngere Wähler – so lange attraktiv gemacht hat: Ehrlichkeit, Fortschrittlichkeit, Offenheit für Neues.
Die parteiinterne Nacktfotodiskussion läuft auf „Germany´s next Topmodel-Niveau“ – da hat die arme prüde Heidi Klum, obwohl sie ja selbst auch erst durch Bodypainting-Fotos wirklich bekannt wurde, erneut ähnliches losgetreten. Ich dachte, wir wären im 21. Jahrhundert ein wenig weiter, aber so ist das nunmal.
Bisher blieben immer noch die Grünen als Alternative. Da die jedoch in Hamburg sich wiederum – nur aus Machtgründen??? – der konservativen CDU an den Hals werfen, könnte auch diese Altervative bald dahin sein. Warum, liebe Parteistrategen, wenden sich sonst so viele Menschen den Linken zu? Die Agenda 2010 ist da jedenfalls nicht der (einzig) springende Punkt.
[…] die konservativen, rückgratlosen Bedenkenträger im Parteiensystem die Hosen voll haben.via Halten wir im Bewusstsein, dass die Tabuisierung nackter Haut ein zivilisatorischer Prozess ist. Es […]