der Mann hat nicht nur damals anno 2004 mit seiner Rede für landesweites Aufsehen in den USA gesorgt (diese Rede gilt als Startpunkt für Obamas anhaltende Popularität), er wirbelt heute mehr denn je die politische Szene auf und zeigt sich Hillary Clinton als würdiger Gegner beim Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten. Und er genießt einen ungewöhnlich starken Support seitens der Netzgemeinde. So mag es nicht nicht wirklich verwundern, dass ein mir unbekannter US-Musiker (der anscheinend dort nicht ganz unbekannt ist?) ein Musikvideo angeblich aus eigenem Antrieb gedreht hat. Das auf YouTube und nun im Netz die Runde dreht (via Connected Marketing).
Der Mann ist nicht nur ein brillianter Rethoriker (auch wenn ich ihn fast schon zu dogmatisch finde), sondern auch ein charismatischer Mensch mit interessanten Ansichten (siehe bspw. seine Rede zur US-Außenpolitik). Jetzt kann man natürlich sagen, dass ein Mann alleine das Schicksal einer Nation nicht bestimmen kann, auch wenn ein US-Präsident ungewöhnlich viel Macht für einen demokratischen Staat besitzt. Was mir weniger Sorgen macht ist, dass er vielleicht gar zum Präsidenten gewählt wird, was mir vielmehr Sorgen bereitet ist, dass er die Amerikaner zurückbesinnt zu ihren Grundwerten und ihren Grundpfeilern. Die ich mal so uminterpretieren darf, dass sie geschichtlich gesehen nachträglich betrachtet als eine ungewöhnlich scharfe Form von aggressiven „Mind-Export“ gewertet werden könnten. Ganz so als ob ein Amerikaner nur dann glücklich sein kann, wenn alle nach dem Gusto und den Werten der Amerikaner leben. Diese Haltung empfinde ich für gefährlich und wenig hilfreich. Zumal ausgerechnet diese Nation wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch und militärisch das 20. und wohl auch das 21. Jahrhundert dominiert (auch wenn im wirtschaftlichen Bereich China aufholt, die aber auf der Ebene der Politik, des Militärs und der Gesellschaft noch viel aufzuholen haben werden). So sind für mich Werte, die man anderen aufoktroyieren möchte, nie besonders gute Werte gewesen. Völlig egal, ob man sie als „Gut“ oder „Böse“ bezeichnen mag. Mich deucht es halt eben nicht, dass mir einer mit dem Stars&Stripes-Fähnchen vor der Nase herumfuchtelt und mich damit glücklich machen will. Mich deucht es, wenn jemand was Gutes (oder Böses) im Schilde führt und das Wort und die gedachten Werte in die Tat umsetzt, indem er andere damit zwangsbeglückt, am Ende aber ein Mensch deswegen im Staub liegt. Die Außenhandelsbilanz eines solchen Werteexports wird immer negativ bleiben. Den Preis kann man nur bezahlen, wenn man einen Mann wie Brandt vor dem Mahnmal der Opfer auf Knien sieht. Sowas will ich eines Tages von der US Nation sehen, alles andere ist the same old story, ob Obama oder Bush.
Anyway, ich kann nicht in die Zukunft sehen, aber ich bin gespannt ob Obamas Anspruch auf Offenheit und moralischen Vorbildkompass (das er so gerne immer wieder bekundet) in Washington auch nur einen Cent wert sein wird, wenn er in Amt und Würden ist. Wovon ich ausgehe, dass er Präsident wird. Aber abwarten und Tee trinken.
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