der zweite Teil sozusagen von Games und Realismus. Wir schauen mal in die nicht allzu ferne Zukunft. Wir denken uns jetzt ein Game, das grafisch nicht mehr von der Realität zu unterscheiden ist, gar eigens heruntergerechnet werden musste, damit es sich noch nach Game anfühlt. Beim Game soll es um einen Polizisten geht, der einen Serienkiller jagt. Bombastische Handlung, bombastische Sounds, bombastischer Spannungsbogen, kein Unterschied mehr zu einem Kinofilm. Nun aber sei die Gameindustrie soweit, dass man NPCs („non player character“) ein reaktives und lernendes Eigenleben einhauchen kann. Der böse Serienkiller reagiert also unmittelbar auf Dich. Und zwar so gut, dass Du nicht mehr weißt, ob das nun tatsächlich noch einfach nur eine Figur aus etwas Code und Pixeln ist. Mit der Zeit lernst Du diese Person kennen, Du kannst sogar seine Motive nachfühlen, ihn verstehen. Im Gegensatz zu heute also weit entfernt von dem blöden NPC, der gerade mal Multiple Choice Antworten geben kann und vorhersehbar reagiert, weil der Code einfach nicht mehr hergibt, als lediglich 5-10 Parameter zu beachten. Dennoch ist es das Ziel, ihn auszuschalten. Zum Schluss stehst Du vor ihm, musst ihn abknallen, sonst geht das Kind drauf, das er schützend vor sich hält. Er bettelt und weint um sein Leben, er zeigt echte Reue, doch Dein Auftrag lautet „kill him by any costs“. Auf der anderen Seite weißt Du, wenn Du ihn jetzt um die Ecke bringst, dass Deine Frau (natürlich auch ein exzellent simulierter NPC, den Du Dir nach Deinen Vorstellungen zu Spielbeginn zusammenbasteln musstest) draufgehen wird. Er hat sie dummerweise entführt und hält sie als Faustpfand irgendwo in einem Erdversteck verborgen. Nach 48 Stunden wird ihr die Luft ausgehen und sie wird elendig ersticken. Was tust Du?
Ich denke, wir werden in Zukunft Games erleben, die aus heutiger Sicht dazu führen, dass Menschen echt gemeinte Todesanzeigen im Netz aufgeben werden, dass ihr heissgeliebter NPC draufgehen musste. Wird man diese Games dann noch immer als Fun bezeichnen? Wird es dazu führen, dass man bewusst einem NPC nicht so gut simuliert, damit sich der Spieler nicht zu sehr reinsteigert? Wird es Initiativen geben, dass virtuelle, lernende Wesen ein Anrecht auf Leben haben? Wird es Regeln geben, die Gamedesigner zwingen, sich an echte Gesetze zu halten, damit Spielererlebnisse nicht zu sehr an der Moral und Ethik rütteln? Solche Situationen wie oben zum Schutz des Spielers verbieten?
Das Kernproblem (was sich andererseits nicht so darstellen muss) sehe ich aus heutiger Sicht wie folgt: Wir bzw. viele wünschen sich intelligente, lernende und sich anpassende virtuelle „Wesen“ bzw Programme herbei. Doch je menschlicher diese Programme reagieren, desto schwieriger wird es, damit als Mensch umzugehen. Obwohl man weiß, dass dieses Wesen lediglich eine Ansammlung von Codes und digitalen Werten ist. Hey, will ich morgens mit der Kaffeemaschine verhandeln, dass sie verdammt nochmal Kaffee kochen soll und nicht mit mir über Gott und die Beschaffenheit des Universums sprechen soll? „Hey, Rob, ich hab die Lösung, ich weiß, wo das Universum endet, soll ich es…“ *knipps* und schon ging die rettende Lösung für die Menschheit mit einem Knopfdruck dahin:)
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