lese gerade beim Werbeblogger, dass die Werbeagentur Ogilvy bei einer PR Kampagne der Pharmakonzerne u.a. auch Blogger angehauen habe, um sich für die Immunisierung von Gebärmutterhalskrebs stark zu machen. Da es angeblich junge Medikamente auf dem Markt geben soll, die davor schützen. Und die meisten Krankenkassen in D das nicht zahlen, da aber die Kosten um die 500 Euro betragen, kann sich das nicht jede junge Frau leisten (Immunisierung für Altersgruppen unter 20).
Habe etwas gebraucht, bis ich überhaupt geblickt habe, um was es da geht. Soweit die laienhafte Kurzfassung: Bestimmte DNA-Viren sollen Ursache für die o.g. Krebserkrankung sein. Für zwei dieser Viren wurden Medikamente von den Firmen Merck & Co. (Gardasil) und Glaxo (Cervarix) entwickelt. Dabei handelt es nicht um alle gefährlichen Virentypen, sondern nur um zwei (Typ 16 und 18), die für 70% der Gebärmutterkrebserkrankungen Ursacher sein sollen. Damit fallen weitere 16 Virentypen unter den Tisch, die ebenfalls als mögliche Auslöser identifiziert wurden. Soweit erstmal klar? Die Pharmakonzerne sind als paretooptimal vorgegangen, die wichtigsten Auslöser zu bekämpfen.
Next: Nun sind die Pharmakonzerne Merck und Glaxo bestrebt, dass die Kosten der Impfung von den Krankenkassen übernommen werden, noch besser wäre, dass die Impfung zu dem Kreis der Pflichtimpfungen ergänzt wird. Was bei Impfungskosten iHv 500 Euro pro Kandidat natürlich lukrativ erscheint, sollte das funktionieren.
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Bevor das aber passiert, muss wie jedes andere Medikament auch, die Schutz- bzw. Heilwirkung nachgewiesen werden, was aufgrund der heutigen Methodiken Jahre dauert. Dazu gehören natürlich ebenso Untersuchungen auf gefährliche Nebenwirkungen und Abwehrreaktionen des Körpers, die bestimmte Krankheitsverläufe gar verstärken könnten. Soweit ich dem Artikel auf der Seite Gute Pillen – Schlechte Pillen entnehmen konnte, liegen die endgültigen Untersuchungsberichte noch nicht vor. Dennoch betreiben Merck und Glaxo bereits jetzt schon intensives Marketing und Lobbying (nicht nur in D!), um die öffentliche Kostenübernahme zu erreichen, gar eine Pflichtimpfung durchzusetzen. Die beiden o.g. Medikamente wirken lediglich angeblich vorbeugend, aber definitiv nicht heilend, das vielleicht noch ergänzend bemerkt.
So, langsam schließt sich der Kreis. Zurück zu den Bloggern. Ogilvy soll nun Blogger angehauen haben, auf ein Video und eine Petitionsseite hinzuweisen. Siehe dazu den Artikel beim Werbeblogger. Natürlich ist es das Ziel, den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen. Don Alphonso kritisiert ebenso dieses Vorgehen.
Was soll man nun davon halten? Wenn die Wirkung eines Medikaments nachgewiesen ist und die Nebenwirkungen kalkulierbar sind, so ist absolut nichts dagegen einzuwenden, dass Menschen geschützt oder geheilt werden. Ebenso spricht nix dagegen, dass man sich das finanziell leisten kann (egal wie, wir bezahlen die Krankenkassen). Medizinisch gesehen, sind wir größtenteils als Blogger fachlich eine Null und überhaupt nicht dazu in der Lage, den Sachverhalt rational zu überblicken. Daher kann ich mir auch absolut nicht vorstellen, wie man auf die Idee kommen kann, dass man Blogger dazu überreden will, die Kampagne von Merck & Glaxo zu unterstützen. Wichtig ist doch einzig und allein, dass hierbei die entsprechenden Gremien, Komissionen und Fachleute darüber entscheiden, was nun zugelassen wird und welche Kosten übernommen werden. Wir reden ja an dieser Stelle nicht von einem Produkt wie einem iPod, dass auch mal kaputt gehen kann, so what. Wir reden von Menschen, die möglicherweise schwer erkranken. So emotional das auch ist, Blogger haben bei so einer Geschichte nicht viel zu suchen, um sich auf die eine oder andere Seite zu schlagen, solange ein Sachverhalt medizinisch gesehen nicht geklärt ist.
Insofern klar, Ogilvy als Unternehmen muss sich tatsächlich fragen, was für Menschen da in ihrem Management sitzen, die ebensowenig Ahnung vom Sachverhalt haben und dennoch keine Gewissensbisse haben, normalsterbliche Blogger dafür vor den Karren spannen zu wollen. Ihr habt doch nich tatsächlich im Sinn, etwas zu fördern, dessen Wirkung unklar ist, solange die abschließenden Ergebnisse nicht offziell anerkannt vorliegen? Sollen wegen Euch und uns Menschen unnötig erhöhten Risiken (ein Mädchen in Österreich verstorben und ein weiteres Mädchen schwer erkrankt, Ursache kann die Impfung gewesen sein) ausgesetzt werden? Das kann in Eurem Sinn sein. Das Gleiche gilt für die Unternehmen Merck und Glaxo. Geschäft ist Geschäft, Gesundheit ist Gesundheit, aber die letztliche Norm ist Menschlichkeit und Gewissen, an der man Unternehmen ebenso bewertet wie den einzelnen Menschen. Ich erwarte als Mensch wie auch als öffentlicher Blogger eine Erklärung von Ogilvy, Merck und Glaxo zu der ganzen Geschichte, um zu verstehen, wie diese Kampagne zu Stande kam und wie sich der Sachverhalt für einen Laien verständlich darstellt. Ihr wolltet Öffentlichkeit, nun habt Ihr sie auch meinerseits.
Vielleicht noch etwas Persönliches: Da ich selbst bei einem renommierten Pharmakonzern war, hatte ich aufgrund meiner Tätigkeit Einblicke in bestimmte Verfahrensweisen, um sagen wir mal nebulös „Risiken zu dämpfen“, die durch den ursächlichen Tod bzw. schweren Erkrankungen durch die Einnahme von Medikamenten hochwahrscheinlich zurückzuführen waren. Nachdem ich die Unterlagen gelesen hatte, musste ich fast wortwörtlich kotzen und empfinde nur noch Verachtung vor diesem Laden. Die angewandten Methoden würden selbst einem Mafiakonzern gerecht, insofern musste ich mich bemühen, den obigen Artikel einigermaßen objektiv, sachlich zu formulieren, das ich den Menschen schulde, die an der o.g. Krankheit laborieren bzw. möglicherweise zur Risikogruppe gehören.