nachdem sich die Social Networks als eine neue Anwendungsklasse im Netz etabliert haben, ist es natürlich nur konsequent, dass man auch mit Hilfe von Anbieter wie Ning.com, Mixxt.de (early Beta!) oder MyFaible.de selbst ein Social Network starten kann. Ning ist momentan mit Abstand der größte und bekannteste Anbieter, Mixxt und MyFaible sind beide noch sehr frisch. Ach ja, wenn ich noch Power habe, werde ich SixGroups auch noch drannehmen, einen weiteren Anbieter aus D. Schauen wir mal.
Schauen wir uns also mal die einzelnen Dienste an, wie man dort ein SN erstellt und wie es aus Usersicht ausschaut, sobald es fertiggestellt ist. Fangen wir mit dem wohl am wenigsten bekannten Dienst namens „MyFaible.de“ an. Die Startseite ist btw witzigerweise in iPhone/iTunes-Manier gehalten, schauts mal selbst;)
Starten wir gleich mal ein SN. Vorab etwas sehr Löbliches, da ich dort bis dato noch kein Mitglied bin, muss ich mich erstmal registrieren. Die Freigabe der einzelnen Profilfelder ist vorbildlich gelöst imho, hinsichtlich Privacy:
ok, designtechnisch gibts noch eine Verschiebung in den Zeilen, aber dieser Bug lässt sich leicht beheben.
Starten wir aber unser SN:
Neue Stellenangebote
Social Media Manager (m/w/d) ViscoTec Pumpen- u. Dosiertechnik GmbH in Töging am Inn |
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Social Media und Brand Manager (m/w/d NEXTREND GmbH in Flörsheim am Main |
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Praktikum Social Media (m/w/d) NILO in Meerbusch |
Layouteinstellungen MyFaible
Anschließend sucht man sich ein Headerbild und die „Grundfarbe“ aus:
Beim Scrollen durch die Headerbilder: doof, dass es nur einzeilig ist, man muss jedesmal auf den Pfeil nach rechts klicken, nervt. Klickt man zurück, mag das System irgendwann nicht mehr zu den vorherigen Bildern zurück. Verschmerzbar, da man auch nachträglich das Layout anpassen kann.
Startseite/Grundmenue MyFaible
So, ferdisch ist die Seite, das Grundmenue:
Bestehend aus
Admin-Modulen: Allgemeines (Beschreibung + Kategoriezuordnung des Netzes), Layout, Rechtevergabe (was darf Leser, was Mitglied), Forum-Einstellungen, Profil-Einstellungen (eine etwas irreführende Beschreibung für Profilfragen, die einem zu Deinem SN beitretenden Mitglieder gestellt werden)
Leser-Modulen: Startseite, Blog, Forum, Fotos, Mitglieder
Sprich: der Admin befüllt das Blog, das Forum und die Fotogalerie kann auch durch Mitglieder gestemmt werden. Das wars auch schon mit den Grundmodulen eines SNs. Forum+Blog+Bilder, mehr ist da nicht momentan.
Man kann also mehr oder minder in zwei gefühlten Schritten ein eigenes Netzwerk erstellen, der Rest ist halt Feintuning oder man verlässt sich eben auf die Default-Einstellungen. Klasse gemacht schon mal.
Kommen wir zu den einzelnen Interaktionmodulen, die jedes SN ausmachen. Nochmals: Blogs, Foren, Fotos, Links, Files. Gehe dabei auf Blog+Forum ein, Fotos nur am Rande.
Einzelmodule: Blog auf MyFaible
So schaut die Blog-Seite aus:
Eine äußerst rudimentäres Blog, kein Titel, kein Permalink, kein Trackback, no commenting, der Leser sieht lediglich die Einträge chronologisch sortiert, der Admin zusätzlich die Editmaske.
Einzelmodule: Forum auf MyFaible
Das Forum schaut so aus für den Admin (Leser: keine Editansicht)
Auch hier: ein sehr rudimentäre Forum, am irritierendsten ist das Fehlen von Threading und besseren Sortiermöglichkeiten (zuletzt kommentierter Thread oben, in Einzelansicht ältester Beitrag oben)
Einzelmodule: Fotogallerie auf MyFaible
Über das Foto-Modul legen wir mal lieber den Mantel des Schweigens, größte Mankos sind: keine Möglichkeit, Ordner (Alben) anzulegen, keine Kommentierung, kein „social“ Bookmarking
Kommen wir zu den globalen Features
Wie schauen den außerhalb des eigenen SNs die Vernetzungsmodule aus? So sieht zB das Profil eines fremden Users aus:
Angezeigt werden persönlichte Daten, seine Mitgliedschaften in den einzelnen SNs auf MyFaible, seine Buddies und seine letzten Beiträge. Regt doch schon mal einigrmaßen an, sich zu vernetzen und einzelne SNs abzusurfen.
Wie kommt man sonst auf andere SNs? Wenn man eingeloggt ist, über fremde Userprofile bzw. das eigene Userprofil, etwas unglücklich imho. Immerhin handelt es sich doch um ein Meta-SN wenn man so will, da sollte so ein Punkt unbedingt eigenständig in der Navigation abgebildet sein, so daß man ihn umgehend von überall erreichen kann. So schauts die Maske aus, wenn man auf den „versteckten“ Menuepunkt kommt:
eingeteilt in Kategorien, jedoch werden die einzelnen SNs nicht nach Aktivität oder Anzahl Mitglieder sortiert angezeigt, bad.
Ach ja, zum Abschluss die Startseite eines SNs, das etwas mehr Mitglieder hat:
Was fehlt MyFaible definitiv? Standard = NewsFeed der einzelnen Buddies!
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Kommen wir zu Mixxt.de
Einer der Macher dürfte vielen Bloggern bekannt sein, Oliver Ueberholz. Den hat Gruenderszene vor Kurzem zusammen mit einem weiteren SN-Hosting Anbieter „SixGroups“ video-interviewt:
Mixxt vs. Six Groups – Die Gründer Oliver und Bahne im Doppel-Interview
Am Ende des Mixxt-Abschnitts findet Ihr eine Mail von Oli zum Start von Mixxt.de, spannende Einblicke in das Werden von Mixxt. Vorneweg: Mixxt ist early beta, ich würde also an dieser Stelle nicht so intensiv auf das momentan sehr karge, baukastenartige Layout achten;)
Starten wir ein SN auf Mixxt. Vornweg, auch hier ist es mit einem Klick nicht erstellt, man muss rund 8 Steps durchmachen
Grundschritte Mixxt
Startmaske Mixxt:
Was positiv auffällt: man kann sich unabhängig des SN-Labels eine freie, beliebige Subdomain inkl. Länderdomain (!) aussuchen. Klasse. Kein Wunder: Mixxt.de fährt einen internationalisierten Ansatz, konzentriert sich also von Beginn an nicht nur auf Deutschland. Spannend wird hierbei die Frage sei, wie man denn die einzelnen SNs trennen möchte bzw. ob überhaupt, da ein Sprachenmischelmaschel vielen Communities nie gutgetan hat.
Modulbaukasten Mixxt
Next, der Modulbaukasten, mittels Drag&Drop muss man die einzelnen Features, die man haben will, aus der Sidebar in den „Contentbereich“ ziehen.
Wer Ning kennt: leicht kopiert:) Besser wäre es an dieser Stelle imho gewesen, drei Grundsets anzubieten + manuelles Customizing optional.
Layouteinstellungen Mixxt
Danach legt man das Layout fest, nach Belieben anpassbar, ink. CSS
Im Gegensatz zu MyFaible etwas optionsreichhaltiger. Was zum Start nicht unbedingt notwendig ist.
Zum Abschluss das Rechtemanagement:
Oli zu einem speziellen Punkt via Kommentar: Immerhin ist mixxt der einzige Dienst, der neben den recht anonymen Netzwerken mit Spitznamen auch Echtnamen Netzwerke anbietet. Das macht viele Netzwerke erst möglich, die eben professioneller Natur sind und eher auf Organisation abzielen.
Startseite fertige SN-Seite auf Mixxt
Und so sieht dann mein SN aus, spiegelt das wider, was ich oben beim Modulbaukasten ausgewählt hatte inkl. der Anordnung der einzelnen Elemente:
Welche Module stehen den Lesern zur Verfügung? Wiki (Schema-F Funktionen), Events (das System nervt ohne Ende, sobald ich einen Ort wie Berlin angebe, den es dann nicht kennt und in einer eigene Submaske einige Datenfelder dazu auszufüllen sind… unnötig imho, Ort + Straße sollte doch auch reichen…) und Forum. Das Forum ist ok, entspricht den Standards. Ist nur bisserl vom Navigieren doof. Man muss ausgehend von der Startseite „Forum“ die einzelnen Forenkategorien annavigieren, statt es wie bei Ning zu lösen (s.u.). Dazu gibts noch einen Bereich Mitglieder und die Startseite eben. Thats it.
Kommen wir zu den globalen Features
Wie komme ich nun von meinem SN auf andere SNs? Man muss dazu auf die Startseite und von dort aus kann man sich entweder die „Featured SNs“ anschauen oder aber die Tagcloud nutzen.
Userprofil auf Mixxt
Und wie sehen Userprofile aus? Im Gegensatz zu MyFaible recht kümmerlich imho:
Größtes Manko: ich sehe nicht, in welchen SNs der User Mitglied ist.
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Zwischenfazit
Im Großen und Ganzen wirkt MyFaible gegenüber Mixxt.de etwas userfreundlicher für den Non-Geek, die Vernetzung („Buddies entdecken, Buddies kontaktieren, Freundschaften schließen) untereinander fällt bei MyFaible imho etwas leichter, auch das Entdecken anderer SNs. Die Module (Forum, Blog, Foto) bei MyFaible sind nicht wirklich ausgereift und auch nicht sehr ansprechend umgesetzt worden. Gut, dafür ist die Forenstartmaske bei Mixxt auch nicht das Gelbe vom Ei (bei MyFaible ist das besser gelöst, Anzeige der Subforen + Anzahl Topics&Antworten), Fotogalerien scheints keine zu geben (Riesenmanko imho, kommt aber noch später mit rein, s.u.), das Eventmodul ist zwar ok, doch das mit dem Ort nervt und das Wiki ist halt … ein Wiki:). Zentral erscheint mir aber, dass das gesamte Vernetzungsgefüge von MyFaible eher dazu führt, dass sich User SNs anschließen und virtuelle „Freunschaften“ knüpfen. So oder so, beide Anbieter müssen noch zulegen, um mit Ning ungefähr auf gleicher Augenhöhe mitzuspielen. Zugegeben, das ist auch höllisch schwer, wenn man nicht nur ein Modul, sondern gleich 3-4 Module aufsetzt. Dazu eine Startseite pro SN, Userprofile, SN-Übersichten und und und… nette Aufgabe, aber wer hat gesagt, dass Instant-SNs ein Ding sind, das man einfach so hinbekommt?
Was beide einigermaßen gut hinbekommen haben: man kann in der Tat im Handumdrehen ein SN erstellen. Das ist ja schon mal die Grundlage für alles Weitere. Obwohl sich Mixxt.de mit dem Drag&Drop der einzelnen, verfügbaren Module keinen Gefallen getan hat, da dürfte es möglicherweise beim Standarduser etwas Probleme geben, wenn er an diese Stelle kommt. Einfacher wäre es wie gesagt, drei Grundtemplates anzubieten, die diese Features in einer bestimmten Anordnung bereits enthalten. Außerdem muss man noch betonen, dass es MyFaible schafft, mit zwei Grundschritten bei der Erstellung eines SNs auszukommen, indem man die Feintunings smarterweise aus dem zentralen Erstellprozess herausgenommen hat. Mixxt ist da ordentlicher, beamtischer, will vom User in 8 Schritten gepimpt werden. Warum sind 2 besser als 8 Steps? Ganz einfach, man gibt dem Ersteller halt nur zwei Chancen vorzeitig auszusteigen:)
Was beide äußerst schlecht umgesetzt haben: wie lade ich denn User zu meinem SN ein? Ich meine damit nicht einmal die Invite-Funktion per Mail (die beide Anbieter natürlich beherrschen), sondern bestehende [!] User aufs SN zu locken. Wäre mit interest-profiles und/oder selftagging durchaus lösbar, man muss also nicht einmal auf Push-Funktionen zurückgreifen, wenn man den Usern passende, neue SNs unaufdringlich präsentiert, natürlich nicht nur einmal, sondern dauerhaft. Das hat zB Xing fast exzellent mit dem Suchagenten gelöst, wenn der nicht unnötig komplex wäre, was die Anzahl der Felder angeht. Idee: Drei Tags angeben, den User dabei fragen, ob man ihm dazu passende SNs automatisiert anzeigen soll (auch per Mail?), roger. Tags verlinkbar machen, Trefferseite zweigeteilt (User + SNs).
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Oli Ueberholz zum Start von Mixxt.de
Bei Mixxt ist das aber halb so wild, denn es handelt sich um eine frühe Beta, ganz interessant ist hierbei das, was mir Oli per Mail zu Mixxt hat zukommen lassen:
– mixxt startet die „Half-Closed“ Beta
– mixxt ermöglicht ad-hoc Social Networks und Communities, die ohne technischen Kenntnisse zusammen geklickt werden können. Oder auch: Klick Dir Dein eigenes Social Network in 3 Minuten!
– mixxt war usprünglich als whitelabel Lösung für größere Unternehmen und Konzerne geplant. Deshalb wurde besonderer Wert auf Skalierbarkeit, Sicherheit und Individialisierung gesetzt
– mixxt ist für Privatpersonen und kleine Gruppen genauso wie für Brand Networks und geschlossene unternehmensinterne Netzwerke gedacht
– mixxt bietet kleinen Gruppen die Möglichkeit, sich online zu treffen, auszutauschen und zu organisieren. Aber eben in ihrer eigenen Community, wo sie selbst alles bestimmen können. Z.B. für einen Verein, Jahrgang, Ort, (Nischen-)Interesse oder ein Treffen.
– Für Unternehmen, Agenturen und Freelancer ermöglicht mixxt eine wesentliche Kostenersparnis und kann somit für kleine oder kurzlebige Netzwerke genutzt werden. Z.B. um eine Kampagne zu begleiten oder für eine Veranstaltung.
– Um für Nischen noch attraktiver zu werden und anderen hoch spezialisierten Diensten zu weiteren Usern zu verhelfen, wird es eine API geben. Damit kann speziellen Wünsche schnell, einfach und kooperativ nachgekommen werden.
– mixxt besteht aus 4 Gründern und wird verstärkt durch fünf Freelancer
– Unser (erstes?) Büro ist im schönen (und etwas kleinen) BonnEin paar schöne Interna, weil Du ja gerne etwas mehr weißt:
– Wir haben nach langem Testen uns dazu entschieden, ein eigenes Framework zu nutzen. Es heißt LAMDA und kam direkt aus Christians Birne.
– Wir waren vielleicht ein wenig zu wählerisch mit den Investoren und haben lange gebraucht, das für uns optimale Team zusammenzustellen. Das wäre mit anderen Investoren vielleicht schneller gegangen, aber wir wollten genau diese hier!
– Die Entscheidung für unser eigenes Framework kam erst Anfang 2007, weshalb wir den alten Code über Bord schmeißen mussten
– An vielen Stellen hatten wir die Wahl zwischen „Schnell, raus raus raus!“ und „Nein Oli, das muss man sauber, fundiert und mit einer Menge Hintergedanken machen!“ (Ich war meistens für das „raus raus raus!“) Bsp: Internationalisierung: Meistens nutzt man als ID für die Sprachbausteine einfach den englischen Text und matcht ihn auf die restlichen Sprachen. Aber das würde z.B. mit chinesischen Texten nicht funktionieren, weil die noch viel feiner differenzieren und „Bearbeiten“ nicht immer an jeder Stelle gleich heißen würde. Wäre aber überall nur ein „Edit“ zum matchen da, könnten wir nicht überall differenzieren. Also musste ein ID System von uns selbst her, was aber direkt mal 20 Tage kostet. Ergebnis: Wir können alle Sprachen einbringen, und egal wie fein granuliert die Grammatik einer Sprache aufgebaut ist, immer den richtigen Text darstellen. Ha! Exotische Fremdsprachen bringen dochetwas 🙂 Man unterschätzt schnell, wie wichtig so ein Linguist oder ähnliches sein kann. Wir hätten direkt 2 gründlich befragen sollen, bevor wir an soetwas coden. Aber sie sind jetzt auch gründlich ausgequetscht.
– Auch das „Product Management“ / Marketing lief bei uns anders: Wir haben 25 use cases identifiziert, die als theoretische Zielgruppen in Betracht kommen. Dann sind wir echt hingegangen und haben uns aus jeder Zielgruppe mindestens drei Vertreter im sehr erweiterten Bekanntenkreis zusammen gesucht und befragt. Was wollt ihr, bringt euch das was? was ist euch wichtig, was erst einmal nicht so? und so hatten wir zumindest auch einen riecher für bereiche, die wir persönlich nicht kennen. Mittlerweise haben wir 44 Use Cases, aber wir versuchen immernoch soviel zuzuhören, wie wie können.mixxt bietet jetzt direkt:
– Ein eigenes Social Network – Eigene Subdomain oder eine eigene Domain – Freies Design (9 Themes, Konfigurator oder eigenes CSS) – Realnamen oder Spitznamen Netzwerke – Fein granulierte Privatsphäre-Einstellungen – Individualisierte Profile für die Mitglieder – Forum Modul – Wiki Modul – Event Modul (Teilnahme-, Absage- und Interessentenlisten; wiederkehrende Termine uvm.) – Ein Login & ein Passwort für alle Communities. Nie wieder 1000e an Passwörtern! – Zugriff auf Mitteilungen und Freundschaftsanfragen von jeder Seite aus – Englische und deutsche Sprache (bald folgen weitere)
Demnächst bei mixxt:
– Globale Netzwerkverwaltung – Globale Freundesverwaltung – Bilder Modul – Verschiedene Rechtevergaben (Admin, Moderatoren, Community Manager) – mehr white labeling Möglichkeiten und ein Haufen weiterer Module
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nun zu Ning.com, die nicht nur Marktführer sind, sondern auch funktional, vernetzungstechnisch und designtechnisch mit Abstand den Ton angeben. Ning war im Aug 2005 an den Start gegangen und zu Beginn eine Art von Baukasten für Webprogramme. Idee war, dass man als Normalsterblicher über das Zusammenmischen von Modulen eine eigene Webplattform für Videos, Foren, Bilder und was weiß ich was auf die Beine stellen konnte. Das Experiment ging mehr oder minder völlig in die Hose, bis man sich eben auf das Hype-Thema Social Networking konzentrierte und einen eigenen Weg abseits von MySpace und Facebook fand. Heute will Ning rund 125.000 SNs hosten, allerdings schlägt auch hier die PowerLaw Distribution zu: wenige SNs haben markant viele Mitglieder, die meisten SNs haben nicht mal 10 User.
Schauen wir uns zunächst an, wie die Erstellung eines SNs ausschaut, obs zügig oder langwierig zu erstellen ist. In der Sidebar rechts findet man folgenden Bereich:
Das sind die Einzeschritte:
Die eigentliche Startmaske:
doof ist bei der Sprachauswahl, dass man nur ganz wenig zur Auswahl bekommt. Für einen Marktführer erwarte ich weitaus mehr, aber typische US-concenttric Sicht eben. Kann den CopyCats nur recht sein.
Modulbaukasten Ning
Diesen Modulbaukasten kennen wir ja schon, Drag&Drop, allerdings wird im Gegensatz zu Mixxt dem User bereits ein fertiges Set präsentiert:
Layoueinstellungen Ning
Dann die Layout-Auswahl, Haufen teils wirklich überzeugend aussehender Templates (fettes Pfund für Ning…), inkl. einer Advanced-Option für Designfeinschmecker, die alles selber anpassen wollen:
Profilfragen Ning
Und dann wie bei Mixxt / MyFaible der für mich immer noch merkwürdig anmutende Punkte „Profilfragen“ (Fragen, die ein sich dem Netzwerk anschließendes Mitglied ausfüllen kann bzw. muss, je nach Einstellung des Admins).
Startseite eines SNs auf Ning
Fertig ist die Sauce, dadaaaa… mein eigen Netzwerk
achtet mal auf die „grüne“ Box, das ist eine kleine Hilfestellung mit Handlungsempfehlungen, was man jetzt als nächstes tun kann. Prima, Mixxt/MyFaible, copy this;)
So schaut die komplette Startseite aus:
Reichhaltig? Nicht mal sooo unbedingt überfrachtet, denn im Zentrum steht der NewsFeed des Social Networks. Wer hat was wann gemacht. Standard? Sollte es sein, yep:] Zusätzlich kann man diese Startseite mit Hife von allen möglichen Widgets bestücken. Zumal Ning.com seit Beginn an bei der OpenSocial-Initiative von Google mitmacht. Austoben ohne Grenzen sozusagen, solange es halt was bringt.
Jedes Social Network besteht aus folgenden Modulen:
Startseite, MyPage (eigene Seite des Mitglieds), Members, Forum, Gagdets, Groups, Photos, Videos, Invite, Manage [admin only]
Das Forum-Modul:
besser als bei Mixxt und MyFaible gelöst. Anzeige der Forenkategorien, recent Postings, etcpp. Zusätzlich gibt es einen praktischen Unternavipunkt, nomen est omen: My Discussions
Das Foto-Modul,
zunächst einmal die Upload-Funktion:
ein Foto:
und die eigentliche Fotoübersichtsseite:
achtet mal auf die Punkte „My Albums“, „My Photos“, „All Albums“, „MyFavorites“. Alles klar? Zudem ist jedes Foto kommentierbar auch taggable. Das ist ein imho komplettes Fotomodul, das kaum noch Wünsche offen lässt. Gut, wenn es jetzt noch ein „inline editing“-Funktion wie auf Flickr oder StudiVZ gäbe, dann könnte man es fast perfekt nennen.
Groups?
Da war doch was. Man kann in jedem SN eine eigene Gruppe erstellen:
Diese Gruppen dienen der Untereilung eines SNs in kleinere Interessensgruppen. Innerhalb einer Gruppe kann man lediglich diskutieren, mehr ist nicht drin. Und, man kann Member dieser Gruppe werden. Wenn man so will, erstellt der Admin einzelne Foren, die Community kann mit Hilfe einer Gruppe jedoch ihr eigenes Süppchen kochen.
MyPage von Ning
Und nun zu einer weiteren Besonderheit nebst den Gruppen, die Ning von den anderen Mitstreitern abhebt, die „MyPage“:
Es handelt sich dabei im weitaus mehr als nur ein eigenes Kurzprofil. Es bildet sämtliche Aktivitäten des Members eines SNs ab, bietet dem Mitglied zudem das Betreiben eines eigenen Blogs. Im Gegensatz zu MyFaible betreibt also nicht der Admin das Blog, sondern jedes Mitglied für sich. Kann, muss nicht, klar. Zudem: Wie man sehen kann, ist es möglich, der Seite ein eigenes Aussehen zu verpassen.
Videomodul
Auf die Videoseite gehe ich nicht separat ein, sieht der Fotoseite ähnlich. Dumm ist nur, dass man nebst dem Upload eigener Videos (was ja ok ist) nur das Einbinden von Videos via YouTube/Google Video ermöglicht (embedded code kopieren). Andere Videoplattformen sind außen vor. Schlecht!
Kommen wir zu den globalen Elementen:
Man kann als Ning-User nach Belieben nach SNs suchen
Na ja, nach Belieben ist gelogen: entweder findet man eins über die „Popular“-Anzeige oder aber man nutzt die Tagcloud in der Sidebar. Auch hier fehlt eine Feinsuche nach bestimmten Merkmalen, für einen Marktführer wie Ning ist das also ganz übel gelöst. Bin da sehr enttäuscht.
Was ist aber mit dem Vernetzen über das Absurfen von Userprofilen? User-to-User und User-to-Network? Auch das fällt ziemlich mies aus. Userprofile werden nämlich nicht zentral abgelegt [ning.com/UserProfil], sondern stets nach dem Muster [Ning.com/Network/UserProfil]. Sprich: wenn ich „Kumpels“ finden will, muss ich einem Netzwerk beitreten. In den einzelnen Userprofilen wird nicht hinterlegt, in welchen anderen SNs der User ebenfalls Member ist. Wird man Mitglied eines fremden Netzwerks, wirds dann total bescheuert: man muss jedesmal aufs Neue eine Maildresse angeben, ein Foto auswählen, etcpp. Statt dass Ning den User beim Beitritt fragt, ob man seine bestehenden Daten verwenden soll oder er eine individuellen Profildatensatz erstellen will. Nicht, dass ich es schlecht finde, dass man zig individuelle Profile haben kann, mies finde ich das umständliche Einpflegen. Summa summarum zwingt Ning die User, sich immer nur über die einzelnen SNs zu vernetzen, übergreifend geht das nicht. No way, das ist für mich ein ganz dicker Minuspunkt, der das sonst ingesamt exzellente Bild doch sehr stark abschwächt.
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Fazit:
die Anbieter unterscheiden sich nicht wirklich extrem, an die Reichhaltigkeit der Features und auch der sehr guten Anordnung der einzelnen Elemente von Ning kommt aber keiner auch nur annähernd heran. MyFaible erlaubt als einziger Anbieter eine SN-übergreifende Vernetzung der User untereinander und erleichtert es damit erheblich, Mitglieder für SNs zu generieren. Je nachdem, was man also bevorzugt, sollte man sich an das sehr einfach gehaltene MyFaible halten oder aber an Ning, mit immensen Abstrichen beim personal networking über die SNs hinweg. Und Mixxt? Na ja, geben wir ihnen das early-Beta Bonusbärchen und warten ab, was aus der doch sehr kantig-eckigen Plattform noch wird. Die Bewährungsprobe mit den Barcamps hats ja schon mal bestanden (gehostete Lösung für Barcamp Berlin und Köln).