auf dem Barcamp Mannheim ebenso wie letztens auf dem Barcamp Berlin konnte ich in einigen Gesprächen bei den etwas erfahreneren Bloggern (diejenigen, die doch schon etwas bloggen mittlerweile) nicht unbedingt eine Blog-Müdigkeit feststellen, aber der Glanz in den Augen fehlt, wenn man über irgendwelche Blog-Themen spricht. Nach tausenden von Blog-Kilometern hat man sich anscheinend sattgesehen, was die Entdeckungsneugier ob neuer Blogs angeht, was spannende Blog-Artikel, was irgendwelche Plugins bzw Templates und frisch entdeckte Blogger angeht. Ich denke, Ihr wisst, was ich meine. So lockt einen das x-te Daily Soap Blog nicht mehr hinter dem Ofen hervor, das hunderste Stöckchen, der tausendste Kommentarlink (Trackback), die zehntausendste „10 Dinge, die sie immer schon wissen wollten“-Liste. Selbst eine fiese Abmahnung oder DonAlphonsische Tiraden ziehen nicht mehr so wirklich. An Stelle der anfänglichen Begeisterung tritt eine gewisse Abgeklärtheit. Bloggen wird zur Routine, zum Alltag.
Auf der einen Seite ist das prima, denn wenn etwas zum natürlichen Bestandteil wird, ist es eben … etabliert. So wie ein IM-System oder halt Mail für die Älteren unter uns. Und auf der anderen Seite zeigt es sich, ob die Blogtechnik zu einem selbst passt, wie man gerne kommuniziert. Natürliche Auslese sozusagen. Wenn es nach der anfänglichen Begeisterung nicht reicht, um im Alltag als Kommunikationskanal gerne genutzt zu werden, dann ab dafür. Welche Faktoren eine langfristige Nutzung bedingen, darüber bin ich mir noch allerdings im Unklaren. Bei meinem Blog passt das einfach für mich: ich hänge in keinem Social Network ab, brauche diese intensive Nähe nicht, die mit manch einem SN einhergeht (wo mitunter Gruppenzwänge vorherrschen, wie zB in Foren rumlabern zu müssen oder aber Bilder hochzuladen, um dazuzugehören), genieße meine Unabhängigkeit zu einem Anbieter (ob SN oder Bloghoster, spielt keine Rolle), ich bin mit dem Tool variabel genug, es nach meinem Gutdünken anzupassen, ich muss nich synchron kommunizieren (ich hasse diese hektischen Chats), irgendwie fehlt mir am Blog nix, um entsprechend meinem Kommunikationsmuster auf andere Tools ausweichen zu müssen.