lt. Medienberichten soll es nach dem ganzen Hin und Her nun doch ein Spendenprogramm für den OLPC (one laptop per child) offiziell geben: für 399 USD erwirbt man zwei Geräte, davon muss eines gespendet werden. Interessant ist auch die Angabe, dass die Produktionskosten bei rund 200 USD liegen sollen. Wie nicht anders zu erwarten, läuft es ruckelig, denn man kann wohl oW davon ausgehen, dass die großen HW-Hersteller wie Intel nicht gerade bereitwillig einen möglichen Impuls für einen allgemeinen Preisrutsch auf dem Notebookmarkt fördern werden. Aber, die Entwicklung lässt sich eh nicht mehr aufhalten, es scheint ganz so, als ob sich der neue Asus EEE PC zu einem Renner entwicklen wird (200-370 USD soll das Schnuckelchen je nach Ausstattung kosten). Das Interesse ist überall ziemlich hoch, wenn man auf Events mit den Leuten spricht, aber auch im Netz sieht es nicht anders aus, siehe auch Neuerdings.com.
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Über den Autor
Robert Basic
Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.
Gna,.. Den Preisrutsch gibt es bereits: Intel ist bei OLPC eingestiegen — allerdings ohne dass es bislang Folgen für die Hardware hätte. Dennoch sind bei künftigen Iterationen statt des bisher verwendeten AMD Geode auch Intel Mobile Celerons (die Einkern-Version denkbar).
Auch der Asus EEE ist als Reaktion von Asus und Intel auf den OLPC zu verstehen. Die 200$-Version ist übrigens nicht für den Consumermarkt gedacht: Die kleinsten Ausführungen sind nur bei Bulk-Abnahme (keine Ahnung ob 10 oder 100 stückweise) geplant — auftauchen werden sie dennoch über Grauimporteure und Reseller aus dem Bildungsbereich. Ca. 300€ Einstiegspreis für einen praxistauglichen EEE sind demnach relativ realistisch. Immer noch billig genug für einen Anspruchslosen „Immer-Dabei-Rechner“, der sicher auch Chancen im Bildungsbereich hat.
Das Ubuntu-Projekt hat übrigens mit „Ubuntu Mobile“ ein Derivat im Köcher, dass auf 7 bis 10 Zoll mit 800×480 bis 1024×600 optimiert ist, also auf Tablets, die zwischen Nokias N800 und vollwertigen Subnotebooks liegen. Das Potential dieser Distribution scheint mir größer als das der modifizierten Xandros, die mit dem EEE mitkommt.
Ich mache derweil mein altes Subnotebook wieder flott. War seinerzeit teuer genug, das Ding. 🙂
@ mathias
kannst du mir quellen zeigen zu der behauptung, dass es die kleinste version vom eee nur bei bulk abnahmen gibt?
beschäftige mich schon länger ausführlich mit dem auss eee in meinem blog, aber diese info ist mir neu.
davon ab ist schon länger bekannt, dass der einstiegspreis bei etwa 250 dollar liegen wird. die preisliste bei theinquirer kommt da schon etwas überraschend.
Ob der 100-Dollar-Laptop für Kinder in armen Ländern wirklich sinnvoll ist, ist fraglich. Mit 100 Dollar könnte man auf andere Weise mehr für die Bildung tun und günstige Rechner wären in anderen als in Kinderhänden nützlicher.
Das Ganze erscheint mir eher eine Mischung aus international-zentralstaatlich-sozialistischem Großprojekt und Marketing-Aktion von Großunternehmen und professionellen Gutmenschen zu sein.
Siehe auch: http://www.tcsdaily.com/article.aspx?id=112805D
TCS Daily: The Coming $100 Laptop Tragedy
Da ist es weit besser, auf einem freien Markt günstigere Rechner zu produzieren oder die Anwendung und den Vertrieb von gebrauchten Rechnern weiter zu verbessern.
Einen Minimal-Laptop würde ich mir vielleicht auch kaufen.
es steht ja nirgends geschreiben, dass man wegen dem OLPC jetzt jegliche entwicklungshilfe einstellen muss.
man sollte sich auch von der vorstellung verabschieden, solche ein laptop neben einem verhungernden kind in afrika mit blähbauch zu sehen.
zwischen bettelarm und deutschland gibt es noch eine ganze reihe von entwicklungsstufen. das nennt man auch schwellenländer. in dörflichen regionen in thailand könnte der olpc den letzten schub in die infmationsgesellschaft bringen. indien hats bewiesen.
Es wäre besser, den Eltern und Schulen vor Ort die 100 Dollar zu geben und sie selber entscheiden zu lassen, was sie damit für ihre Kinder machen: zum Beispiel Schule bauen, Kinder besser ernähren, Bücher kaufen oder Moskitonetze oder behinderten Kindern helfen oder eben 100-Dollar-Laptops. Weshalb sollte das in Amerika oder Europa entschieden werden?
#2, Jan: Ich zitiere mal TheInquirer als halbwegs seriöse Quelle. Dort steht für das kleinste Modell: „is only available on tender“. Das heisst nichts anderes als auf gesonderte Anfrage/Ausschreibung. Das impliziert größere Stückzahlen. Bei der Computex war übrigens noch die Rede von einem Einstiegsmodell mit 1GB Flash zu 200$. In der Inquirer-Liste steht das Einstiegsmodell mit 2GB Flash.
Über alles weitere kann auchich nur spekulieren: Offenbar will man wenigstens für Großkunden aus dem Bildungsbereich die magische 200$-Grenze unterschreiten können. Dabei sollte man auch beachten, dass beim kleinen Modell die Marge des Zwischenhändlers wegfällt.
Ich habe vor Monaten mal bei Asus‘ Pressebüro nachgefragt, wie es mit dem EEE in Europa aussieht. Mir wurde relativ glaubhaft versichert, dass man sich noch nicht auf Specs festgelegt hat. Da dürfte man mittlerweile etwas weiter sein, aber ich glaub’s erst wenn ich es im Regal des Einzelhändlers sehe. Mal schauen, ich werde demnächst mal eine Redaktionssekretärin ein Testgerät anfragen lassen…
wir es ja nur zum teil. hauptziel ist es den olpc an regierungen der entsprchenden länder zu verkaufen. die spendenaktion ist erst dadraus entstanden, dass es plötzlich auch in den industrieländern eine nachfrage nach dem olpc gab.
die es nicht plötzlich gab, sondern von Beginn an heißt diskutiert wurde.
@Alfafox, die Länder entscheiden das in der Tat selbst. Der OLPC wird an die Regierungen verkauft, nicht direkt. Wenn eine Regierung meint, dass das Teil nix bringt, die ordern nicht. Die Chinesen sollen natürlich dabei sein, ihren eigenen OLPC zu kopieren und einzusetzen. Ob es aber genügend Orders geben wird, steht in den Sternen. In der Tat ist das Gefühl da, dass Bildung und Zugang zu Informationen nicht als das Thema erkannt wird, das Menschen hilft, sich eine bessere Existenz aufzubauen. Stattdessen nur die hungrigen Bäuche zu füllen erscheint mir persönlich eine geförderte Beibehaltung des Status Quo. Logisch, wieviele Regierungen gibt es wohl, die nicht wollen, dass ihre Bürger schlauer werden. Kann ja sein, dass man sich dann nicht mehr in Ruhe die eigenen Taschen füllen kann.
@Mattias
danke, das erklärt so einiges.
testgeräte für presse wird es erstmal nicht geben, so wurde mir von asus (bzw. deren agentur flutlicht) erklärt. kann auch sein dass sie nur so lästige blogger damit verscheuchen wollten 😉
#9, Jan: Presse 1.0, ganz klassisch, so mit Papier und Druckerschwärze und so… 🙂
Hi Leute!
Also wenn das für Kinder sein soll werden sie davon bestimmt keine Ahnung haben.
Das ist selbst für mich High-Tech xD.
Tja so ist die eben, die Welt von morgen.
Das Asus EEE ist ein Laptop mit Linux zu einem niedrigen Preis. Nicht mehr und nicht weniger.
Das OLPC ist ein kindgerechter Minicomputer, der ganz auf die aufgaben im Bildungsbereich ausgerichtet ist. Angefangen von der kindgerechten GUI (nix Linux Desktop) bis hin zur neuartigen Mesh-Vernetzung.
Nur weil der EEE, der OLPC und Intels MiniPCKiste (wie nennen die das nochmal) ähnlich viel Kosten, sind sie nicht unbedingt vergleichbar.
@Marnem: Dass auf dem EEE ein abgespecktes Xandros läuft, macht den Computer noch lange nicht „bildungsuntauglich“. Einerseits lässt sich „Sugar“ lässt auch auf andere Hardware portieren (ist ja nur Matchbox mit Eyecandy) und in vielen Fällen, wo Kinder bereits mit Computern sozialisiert sind, ist es fraglich, ob ein komplett anderes UI die Beste Lösung ist. Dann wäre die Matchbox-Ubuntu-Embedded-Geschichte (die einige gängige Paradigmen nutzt) vielleicht keine schlechte Sache.
Asus wird es egal sein, wo die Verkäufe herkommen, wenn die Stückzahlen stimmen. Und wenn Firmen wie Vernier das Gerät als Komplettpaket mit Lernprogrammen aufnehmen, dürften damit alle glücklich sein. Hier in DE freuen sich viele Schulen auch schon auf billige Hardware wie den EEE.
@Mattias
Klar ist das EEE nicht schlecht, noch untauglich, nur hat es imho eine andere Zielgruppe und ist eine andere Geräteklasse.
Ein OLPC würde ich mir zB nicht kaufen, wenn ich damit arbeiten wollte, sondern es wäre ein „Spielzeug“, während das EEE ein Klasse Gerät für uns Nerds ist. Mehr wollte ich garnicht sagen oder gar das EEE verdammen.
@Mattias
Stimmt, Druckschwärze hab ich nicht an meinen Fingern. Leider ist der EEE schon jetzt zu beliebt und man braucht keine Fanblogs zu unterstützen und Werbung machen. Ist halt kein Windows Vista.
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