Sonstiges

Citizen Fun

im Rahmen des Startupweekends saßen Oliver, Roland, Italo (auf dessen Gründung komme ich noch in einem späteren Beitrag) und ich am Sonntag zusammen und haben uns abseits der Edelbild-Prozesse den Kopf gemacht, wie man möglicherweise dem bisherigen Edelbild-Produkt etwas emotionaleres Leben, sprich Fun einhauchen kann. Herauskam zunächst folgendes, visuelles Konzept, das an die Sonntagsausgabe der Hamburger Morgenpost angelehnt ist, erstellt von Till Haunschild, der rasend schnell in die Photoshop-Tasten reingehauen hat, um eine schnelle Skizze unserer Vorstellung zu erstellen, wie das wohl aussehen könnte. Dient einerseits als kleiner Einblick, was wir alles so getrieben und andererseits, was mir viel wichtiger ist, für ein Sharing einer Idee:
citizen fun
Ich habe einige Bereiche rot umrandet, andere in blau. So ist zB die Headerzeile ein Bereich, der aus der Zusammenarbeit mit der Community entsteht. Jetzt denken wir mal zB an eine Citizen Journalism Projekt (andere Aufhänger sind ebenso denkbar).

Man könnte bspw. die Schlagzeile einer Tageszeitung als Grundlage nehmen und von der Community eigene, abgewandelte Schlagzeilen kreieren lassen. Man stellt dazu den Usern ein Texteingabefeld wo auch immer zur Verfügung. Das kann die Startseite (Ajax…) oder eine Unterseite sien.

Die einzelnen Headlines kann man durch einen simplen Mechanismus voten lassen. Indem man sich auf dieser Seite per Slider verschiedene Headlines anzeigen lässt, bis man die passende Schlagzeile gefunden hat, die einem am besten gefällt. Also fast schon wie Hot or Not.

Ebenso geht man bei den Bildern vor, die andere eigens hochgeladen haben. Erneut via Ajax auf der Startseite itself oder aber auf einer Unterseite. Man slidet bis zum passenden Bild durch und klickt auf OK.

So hat man zu einem bestimmten Zeitpunkt eine eigene, user generated Ausgabe einer „Tageszeitung“, zumindest die erste Seite. Andere User können ja dennoch weiterhin durchsliden und sich ihre eigene Tageszeitung damit zusammensetzen.

Sprich: es gibt diese Startseite als Anlaufseite, dann zB eine Unterseite zur Eingabe von Texten / Hochladen von Bildern. Man kann sich nun weitere, kleinere Zusatzfeatures dazudenken, wie etwa das „bookmarken“ von verschiedenen Startseitenvarianten für sich selbst und seine eigenen Buddies, die man dann auch via Mail weiterleiten kann. Man muss auch nicht unbedingt eine Tageszeitung als Impulsgeber für Headlines und Fotos nehmen, man könnte das ebenso mit komplett eigenen Inhalten stemmen. Auch wenn eine Anlehnung an tagesaktuelle Ereignisse reizvoller und aktivierender erscheint. Und die blauen Areale? Denkt doch selbst weiter ab jetzt:))

Wenn man so will, ist das eine Art Heirat zwischen einer echten Tageszeitung und den typischen Social Newssites wie zB Digg. Die in dem Sinne keine echte Startseite mit einem visualisierten Inhalt hat. Erinnere ich mich zurück an Spreeblicks „Du Bist Deutschland“-Gegenkampagne (tausende von Fotos auf Flickr), war das Fun pur. Auf jeden Fall finde ich diese Form der „visualisierten Contentaggregation“ nicht mal so blöd. Die man prima nutzen kann, um einer Community einen weiteren Schuss Fun und kreative Interaktion zu verleihen. Das ließe sich btw oW auch mit einer Schnittstelle zu Twitter realisieren. Man nimm sich die eigenen Tweeds und streamt diese in der Headline durch. Beliebig viele Abwandlungen möglich, um auch eine gewisse Art von Commodity zu erreichen (Wenn du schon twitterst, dann sende es doch auch dahin…). Gegenmeinungen?

Warum das nix für Edelbild ist? Einerseits war nicht mehr genügend Zeit am Sonntag, solche Nebenideen noch aufzunehmen (das Konzept war angepasster in Richtung schönere Bilder, also anders als oben beschrieben), andererseits hatten eine Reihe von Businesskaspern aufgrund der reinen grafischen Stilmittel Bedenken, man könnte sich doch ne Abmahnung von der Bild am Sonntag einfangen. Spielte konzeptionell aber keine Rolle, was man später bei einer reinen Execution typischerweise dann an Markenrechten beachten müsste. Es wäre eh ein eigenes Layout geworden. Anyway, das ist irrelevant.

siehe auch
Arbeitsproben / Werbeblogger
Edebild am Sonntag / Soistdas

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

3 Kommentare

  • Finde die Idee echt gut und um ehrlich zu sein auch um längen besser als das Edelbild Konzept, aber das ist ja quasi nebenher entstanden… insofern…
    Was ich mich allerdings frage, ist, wie kann man den Nutzen einer solchen ersten Seite ins Internet überführen? Ich meine, die Leute lesen die Mopo weil klein, verständlich und natürlich Themen drin sind wozu man jetzt keinen IQ über 130 braucht – in Summe also eine einfache Lektüre die man on the go lesen kann. Aber im Internet bewegt man sich ja nunmal anders bzw. liest anders wieso dann so ein Format?!

    Aber lass uns mal drüber schnacken!

  • witzig, bei uns heißt das „schnackeln“:)
    Wegen dem Format: die Stichworte Du Bist Deutschland + Spreeblick + Flickr deuten auf die Erkenntnis hin, wie stark ein visualisierter 1:1 Bezug zu ebenfalls visuellen Geschehnissen / Anlässen sein kann.