sagt der berühmteste Finanzinvestor namens Warren Buffet zwar nicht, dessen Wort für manch einen Gesetz ist. Wollen wir jedoch hoffen, dass das nicht so schnell passiert:
Nehmen wir mal an, Gutenberg hätte die Druckerpresse nicht erfunden und das Nachrichtengeschäft hätte sich gleich im Internet entwickelt. Wenn heute jemand käme und sagte: ‚Ich habe da eine großartige Idee. Lass uns alle Nachrichten auf Papier drucken. Wir werden Rotationspressen die Nacht über laufen lassen und die fertigen Zeitungen mit einer Lastwagenflotte im Land verteilen, damit die Leute am Morgen lesen können, was am Tag zuvor passiert ist.‘ Würden Sie in die Idee investieren?
via Turi
Interessanter Artikel – vor allem wenn man bedenkt, daß die „Rationalisierungswelle“ bis jetzt wohl nicht auf katastrophale Anzeigenrückgänge zurückzuführen ist, sondern(vorrangig) auf eine hohe Rendite. Schon bemerkenswert, daß zahlreiche liberale Verleger bereit sind, ganz „erz-kapitalistisch“ Profite von +15% vor Steuern einzufahren – Respekt !
Man darf auch nicht vergessen, daß zahlreiche „Große“ in der Tat sämtliche Konkurrenz in ihren Lokalmärkten abgewürgt haben und – was ich nun wirklich beurteilen kann – mit vergleichweise teuren Anzeigen ihre Kunden ins Internet „vertrieben“.
Ansonsten fällt halt das Jammern der Journalisten auf über den angeblichen Kostendruck (Qualität) – von „Inhalten“ ist gar nicht mehr die Rede. 🙂
[…] Ein neues Medium hat ja bisher noch nie ein vorher Bestehendes ersetzt – Aber oft verändert und das gründlich. Wer nicht umdenkt, stirbt. […]
Wer will eigentlich noch Zeitungen haben?…
…
Die Frage ist nur, ob wir ohne Gutenberg und die Buchpresse überhaupt da wären, wo wir sind.
Nebenbei ist Buffets „war wäre wenn“ allenfalls als rhetorische Stilblüte geeignet, nicht aber als ernsthafter Beitrag zu einer Diskussion über die Entwicklung des Zeitungsmarktes.
Ich lese viel im Internet, freue mich aber, wenn ich am Wochenende eine gute (!) Zeitung lesen kann. Und das wird vielen anderen Menschen ähnlich gehen. Insofern kann die Antwort der Zeitungsverlage auf den Druck des Internets nur eine qualitative sein.
(Vielleicht macht es eben Sinn, die LeserInnen ernster zu nehmen als das oft der Fall ist.)
Buffetts Aussage erinnert an das ZBB – Zero Base Budgeting – in dem tatsächlich gefragt wird, was man tun würde, wenn man heute alle Entscheidung „neu“ treffen müßte.
Wo wären wir heute mit unserer kulturellen Entwicklung in Europa, wenn wir nicht die allmächtige katholische Kirche mit ihrer Bestrafung von Ketzern gehabt hätten … 😉
Zeitungen und Bücher haben einen Sinn, wenn es um „das Haptische“ geht und wenn mit dem Medienkonsum Erinnerungen und Gefühle verknüpft sein sollen. Es bleibt allerdings bemerkenswert, das „immer nur“ gejammert wird, statt uns plöden Lesern klarzumachen, wo der wirkliche Nutzen der Zeitung liegt … merkwürdiges Marketing. 🙁
Again: Zeitungen haben klotzig verdient und die liberalen Verlegerfamilien tun das noch immer – kein Grund für Journalisten (!) nach dem zahlenden Leser und dem werbenden Unternehmen zu rufen.
[…] Basic hat im Beitrag fällt weniger Bäume auf den Artikel Sparen, bis die Leser gehen? in der “Zeit” hingewiesen1. Als […]