Beta, was sonst:) Paulsmama ist? Will ein Familiennetzwerk sein, Anwendungsklasse Social Networking. Was ist drin? Mitgliederprofile, Foren, Blogs, Fotos, Familienstammbaum, Freunde und Nachrichten. Soweit Schema-F, was Social Networks eben haben oder auch nicht.
Was fällt mir auf? Man bekommt nach der Registrierung ein Mail mit dem Zugangspasswort. Da man das natürlich ändern will, muss man ins eigene Profil. Das Dumme? Man muss im Profil zwingend Angaben zum Geburtsort, Land, Adresse und Geburtsdatum machen, sonst kann man das Profil nicht speichern. Das halte ich mir Verlaub für ziemlich aufdringlich und gibt schon mal nen ganz fetten Abzug. Gut ist wiederum, dass ich wenigstens gegenüber Nicht-Mitgliedern das Profil sperren kann, dummerweise aber muss ich den Haken dazu in den Einstellungen entfernen, der per default on ist!!! Auch das ist ein dicker Punktabzug. Hey, please respect my privacy! Devise muss lauten: so wenig wie nur möglich nach außen zeigen, alles andere muss der User freischalten. Nicht umgekehrt.
Die Blog-Funktion ist äußerst rudimentär gehalten, aber halb so wild. Was an dieser Stelle auffällt: man kann weder insgesamt noch fürs Blog ein anderes Template auswählen. Was ich für wichtig halte, um der eigenen Individualität Ausdruck verleihen zu können. Und MySpace aber auch Joinr profitieren ungemein davon, dass man gene sein Profil herzeigt, wie schön bunt es ist. Ich unterstelle mal insbesondere weiblichen Usern eine Hang zum Ausleben der eigenen Kreativität. Ein Familiennetzwerk wird insbesondere durch Frauen leben, meine Annahme. Unabhängig davon, dass man immer der Meinung ist, dass nur Kiddies gerne Profile basteln.
Die Stammbaum-Funktionen sind Standard. Aber ähnlich wie auf Verwandt.de sehe ich keine Möglichkeit, nach Verwandten außerhalb meines Stammbaums zu suchen. Nach welchem Algorithmus auch immer.
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Die Fotofunktion ist ebenfalls noch sehr rudimentär: es gibt keinen Uploader, um mehrere Files in einem Rutsch hochzuladen oder aber ne Zip-Funktion. Ebensowenig kann man die Bilder kommentieren, inline auch nicht. Es werden auch nur drei Pics pro Page angezeigt, viel zu wenig, da schielt wohl jemand nach Page Impressions.
Die Help-Funktion ist ebenso so gut wie nicht vorhanden, so frage ich mich, was denn diese Bonuspunkte bedeuten? Es wird zwar erklärt, wann ich Punkte erhalte, aber wieso? Was mache ich damit? So ist an keiner Stelle ein passender Help-Button sichtbar, der dem User hilft.
Was fehlt? Ganz eklatanter Fehler: kein social graph. Social Networks ohne Social Graphs sind wie Suppe ohne Salz.
Welche Interaktionsmöglichkeiten mit den anderen Usern bieten sich an?
Private Messages, Profile der Freunde absurfen (nicht wirklich einladend, fehlt noch eine echte und einfache Surffunktion), Blogs lesen (bezweifel, dass das viele User nutzen werden), Foren besuchen und Fotos anschauen. Die Interconnectivity ist auf PaulsMama relativ durchschnittlich ausgeprägt und wird wie so oft erst durch Netzwerkeffekte interessant. Was zugleich die Gefahr ist, wenn es nicht gelingt, gegen die anderen Familiennetzwerke anzustinken, die momentan wie Pilze aus dem Boden schießen.
Also mach ich mal Schluss, insgesamt ein Schema-F Social Network, das noch an vielen Ecken verbessert und weiterentwickelt werden muss. Was die reinen Funktionen angeht. Möglicherweise ist das nicht so wichtig, wenn Jens Kunath aufgrund seiner -ja, ich weiß, er weiß es, das war nicht immer sauber- Erfahrungen sein Vertriebsgen einbringt. Wie gesagt, wenn es gelingt, dass man die Netzwerkeffekte aktivieren kann, kann die Plattform selbst noch so durchschnittlich sein. Warum dann aber so negativ? Wieso negativ? Ich bin lediglich ehrlich, wie ich diese neue Webseite betrachte. Sie hebt sich durch nichts von anderen Social Networks der B-Klasse ab und sie muss es zugleich, da andere ebenso am Start stehen. Es geht jedoch nicht um den Innovationspreis. Das ist ein Schmankerl und Gefahr zugleich, dass die User das nicht kapieren, weil zu bleeding edge. Und Social Networks sind ja nun weiß Gott nicht etwas, was da draußen die Altersgruppe Familie kennt, wie das funktioniert und Paulsmama zielt eben auf diese Gruppa ab. Insofern auch der Gedanke, dass so eine Plattform unter Umständen wesentlich einfacher sein muss als komplexere Networks eines Schlages von Facebook oder Myspace. Ist aber nur ein Gedanke. Anyway, grundlegend wichtige Features wie simple, aber brutal starke Interconnectivitiy und das Simulieren von öffentlichen Leben fehlt. Eben der Social Graph aber auch Chatfunktionen, von mir wegen Twitter, den Mütter haben nicht ewig Zeit, dass ne asynchrone Antwort reinkommt und das Baby verhungert währenddessen:)
Ich gebe der Plattform einzig und allein nur deswegen eine größere Überlebenschance, weil Jens eine Vetriebssau ist, was nicht mal ansatzweise negativ gemeint ist. Doch eine Frage habe ich zum Abschluss: ist das nun wirklich ein Social Network für Familien? Nur weil Paulsmama sich so darstellt? Ich hatte mal vor einiger Zeit etwas über die Individualisierung der Social Networks geschrieben (verdammte Hacke, ich finde den Link nicht). Paradebeispiel: Netzathleten ist ein Social Network für Sportler. Das beinhaltet ziemlich deutlich Funktionen, die Sportler zusammenbringen. Paulsmama beinhaltet außer dem Familienstammbaum per se nichts, was die virtuellen Berdüfnisse einer Familie abdeckt. Darüber würde ich etwas genauer nachdenken. So ist Paulsmama rein funtkional betrachtet ein Neutrum als Social Network. Es wäre doch schön, wenn man das, was man verkauft, mit dem Produkt übereinstimmt. So kann ich eine Newsseite gerne als Blog verkaufen, wenn das denn was bringt. Aber für smart halte ich das nicht. Denn es erhöht unweigerlich zwei Kostenfaktoren: die Marketingkosten, eine Webseite als das zu platzieren, was sie sein will und das Erreichen interessanter Netzwerkeffektplateaus kostet ungemein mehr. Leichter wäre es, wenn das Produkt besticht und die User von sich aus eine Seite empfehlen.
Ach ja, nein, ich habe nicht die Weisheit der Social Networks gefressen, ich bin lediglich ein kleiner Pisser, der versucht, sich offen über das auszutauschen, was ich meine, über diese recht neue Anwendungsklasse gelernt zu haben. Immerhin wird uns das noch lange im Netz begleiten und es werden noch zahlreiche neue Social Networks entstehen. Insofern ist alles, was ich da oben geschrieben habe, selbstverstänlich anzuzweifeln, dazu ist doch das Blog da. Wenn man sich nicht austauscht, stirbt man dumm. Das wäre aber dumm, da sich Social Networks an die anpassen müssen, die man bedient. Foren haben eine Universal-GUI, die man auf jedes Thema übertragen kann. Ich bezweifle hingegen, dass Social Networks eine Universal-GUI haben, die man schematisch kopieren kann. Das liegt daran, dass Social Networks Personen in den Vordergrund stellen und diese explizit vernetzen. Aber Mixxt.de wird doch genau diesen Ansatz gehen? Eine out of the Box Lösung für jedermann, damit ein jeder wie bei Foren sein eigenes Social Network aufbauen kann. Was soll ich dazu sagen? Standardisierte Social Networks, die recht umfangreich verschiedene Module für verschiedene Use Cases abdecken, also sowas wie das alte PhpNuke? Eine Lösung für alle? Schwer, ganz schwer zu sagen, da imho Social Networks noch nicht den Standardisierungsgrad wie Foren erreicht haben, die aber nur einen Use Case abdecken. Blogs sind doch aber auch standardisiert und vernetzen Menschen? Ja, dialogisch. Doch der User hat gezeigt, dass er ein Blog aufgrund seiner Bauweise für unterschiedlichste Zwecke nutzen kann. Fotoblogs, Podcasts, Videoblogs etcpp… also doch Standardisierung? Ok, ok, ich halte meine Klappe;))
Weitere Familienseiten, beta, web2.0, social networking irgendwas: netmoms, mamily, Mamiweb, FamilyOne und verwandt.de. Siehe mehr dazu auf deutsche startups und my media mirror. Oder halt Technorati bemühen.