man kann wunderbar an Twitter erkenne, dass die wenigsten Menschen (ich würde sagen 99.99%) in der Lage sind, zu abstrahieren und geschäftliche Einsatzgebiete zu erkennen, die man angehen kann. So könnte man sich zB fragen „kann ich als angehender Gründer verstehen, warum die User SMS wie bescheuert nutzen oder will ich das einfach nicht verstehen, weil totaler Schrott“. Die größte Gefahr dabei ist, dass man seine eigenen Vorstellungen einbringt und sich sperrt. Und damit Gelegenheiten verpasst. Es ist kein Zufall, dass zB Ibo/Sevenload die Gelegenheit genutzt hat, es ist kein Zufall, dass die Samwers so immens erfolgreich sind. Solche Gewächse sind selten. Sie eint die Fähigkeit, Trends zu erkennen, mit den lokalen Marktgegebenheiten abzugleichen und vaD etwas, das man Bill Gates nachsagt. Die Fähigkeit, Dinge losgelöst von seiner eigenen Person aus allen Perspektiven wertneutral zu betrachten. Ich sag dazu immer denken out of his box:) Unser natürliches Beharrungsvermögen und der antrainierte Wille, angepasst zu denken, sind dabei die größten Killer, Dinge weiter zu spinnen. Das führt dann dazu, dass in jahrelangen Abständen, Web-Innovationen herauskommen. Digg.com ist ein Idealbeispiel. Eine eigentlich sehr simple Anwendung. Gedanklich nimmt man Slashdot, löst sich vom beschränkten, redaktionellen Qualitäsdenken im Newsbereich, implementiert einen supersimplen Votingansatz zwecks Newsfiltering und verzichtet komplett auf den redaktionellen Workflow. Ergebnis: Unleash the news-power:) Für die meisten Menschen ist das ein gedanklicher Quantensprung, auf dem man nie und nimmer kommen würde, wenn man Dinge als gegeben betrachtet und mit den eigenen Vorstellungen wertet. Obwohl die Digg-Mixtur im nachhinein so dermaßen simpel und banal erscheint, dass man sich fragt, warum man selbst nie draufgekommen ist.