Sonstiges

Blogs: Fremd- vs Eigenvermarktung

wie bereits damals bei der Untersuchung der Blog-Einnahmen gesehen, gibt es große Unterschiede zwischen Blogs. Manche haben trptz Traffic/Bekanntheit geringe Einnahmen, während andere mit weniger „Mitteln“ viel mehr erreichen. Das hängt unmittelbar mit der Erfahrung des „Bloggers“ zusammen, der je nach Know How und Connects natürlich mehr Einnahmen aus dem Blog herausholen kann (Affiliate-Mittel und Direktwerbung/Sponsoring vaD).

Da wir aber in D bis dato keinen erfahrenen Blog-Vermarkter haben (nur Adical, aber die sind erst geschlüpft), sind all diejenigen Blogger auf sich alleine gestellt, die aufgrund Unerfahrenheit in die Röhre schauen (inkl. meiner einer).

Ausweg? Use the power, Luke!
Hatte doch vor einiger Zeit erzählt, dass ich mich aus verschiedenen Gründen von Google-AdSense verabschieden möchte. Statt aber nun irgendeinen Affiliate-Ersatz zu finden, läuft die Kiste anders. Das Blog wird sich selbst vermarkten. Weil ich aber kein Vermarkter bin, der tagtäglich nix anderes tut, als Kontakte zu knüpfen und Webseiten professionell zu vermarkten, überlasse ich das … Euch:)

Im Zuge des Redesigns des Blogs wird eine dritte Spalte (Sidebar) hinzukommen. Dort werden 3 Bannerpositionen zur Verfügung stehen. Größe irgendwas um 160/180 (Höhe) zu 100/140 (Breite). Die man auf Monatsbasis als Minimum-Zeitraum buchen kann. Keine Flashanimationen, no Animated Gifs, just statischer Text, Text/Grafik oder nur Grafik. Hinzukommt eine Bannerposition (Größe irgendwas ums klassische 468×60) oberhalb des ersten Artikels auf der Startseite wie auch oberhalb eines Artikels in der Einzelartikelansicht. Ebenfalls kein animated bullshit.

Ich kanns nicht alleine vermarkten, also seid Ihr jetzt dran: Wer mir einen Werbenden vermittelt, erhält exakt 33.33% der Einnahmen. Bucht also jemand für 12 Monate das Banner im Top-Bereich und man einigt sich auf zB 12.000 Euro (zu billig? logisch..), erhält der Vermittelnde 1/3 davon ausgezahlt. Das wären dann nach Adam Riese exakt 4.000 Euro.

Auf was ich mich nicht einlasse?
Wenn mir eine Firma kommt, die ich nicht ab kann, dann kann sie mir auch 100.000 Euro bieten, darauf habe ich schlichtweg keinen Bock. Das sind idR irgendwelche Finanzvermittler-Firmen, Adress-Sammler (meist Gewinnspiel-Schrott) oder Adultfirmen. Hängt halt von der Firma ab, was die da konkret anbieten. Wenn Sony kommt und unbedingt für nen TV (passt zwar nicht) Werbung machen will, so what, go for it, hab kein Problem mit Sony. Ebensowenig lasse ich mich auf Traffic-Diskussionen ein (TKP Verhandlungen). Ich bin nicht RTL oder T-Online, die massiv Page Impressions durch eine eklige Seitennavigation erkünsteln. Ich gehöre zu den best verlinkten Blogs im deutschsprachigen Raum und das ist was, weniger der Traffic, das ist old media Schwachsinn. Und auf No-Comments Deals lasse ich mich auch nicht ein. Wenn zB Nintendo hier werben würde und die einen ekligen Blog hinstellen (ach..), hindert mich das Null, darüber herzuziehen. Das sage ich dann aber auch vorher, damit keine Misverständnisse auftreten. Wenn die werbende Firma aufgrund des näheren Kontakts unbedingt einen redaktionellen Beitrag (weil sie halt was Cooles anzubieten meinen) abliefern möchte, schaue ich mir das an, ob das irgendeinen Leser interessieren könnte. Wenn ja, kommts drauf und wird auch als fette Werbung deklariert, wenn mich der Artikel nicht juckt, no chance. Aber: man kann in 99% der Fälle davon ausgehen, dass mich das wenig interessieren dürfte. Es sei denn, ich darf die Firma besuchen und mich dort über das unterhalten, was mich interessiert (was macht Ihr in „Web2“, Virtual-Space, gegen Global Warming etcpp).

Fragen?
Was ist, wenn dieses „Open Source“-Vertriebskonzept nicht funktioniert hinsichtlich Eigenvermarktung? Das weiß ich dann, wenn es soweit ist.

Was ist, wenn die Vermittler dadurch erfahren, was ich verdiene? Ja, was soll sein? Wo ist das Problem?

Was ist, wenn adical viel besser läuft? Dann freuen sich Adical und die fremdvermarkteten Blogs. Ich bin kein Freund davon, sich anderen Netzwerken anzuschließen, ist mehr ein Bauchgefühl.

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

18 Kommentare

  • Dieses Bauchgefühl kenne ich. Bei Fremdvermarktung (ist auch ’ne Form von Outsorcing) kommen bei mir so gewisse Assoziationen auf.

    Andererseits: Nicht Jeder hat die Fähigkeit zur Selbstvermarktung. Mir geht diese Fähigkeit total ab. Von daher würde ich Fremdvermarktung nicht grundsätzlich dämonisieren. Es bleibt halt nur ein unangenehmes Bauchgefühl.

  • die kommen immer zum Monatsanfang, mach dir wenig Kopp, was warum wann kommt. Da könnte ich ganz andere Zusammenhänge so wie magische Zahlenforscher herstellen:)))

  • Wie bescheiden ist denn das? Selbst fast kostenlos würde keiner hier werben, weil er nicht weiss, wer das liest. Zielgruppe, Alter, Geschlecht, Sozialstatus, Interessen usw.

    Wenn ich angenommen einen Kunden von uns auf die Möglichkeit aufmerksam machen wollte, dass er im beliebtesten blog Deutschlands werben kann, würde er sofort antworten: Gib mir mal die Mediadaten. Bei Events- und anderen „Aktionen“ ist das anders, da hier ja auch ein virales Element drin liegt. Da zähöt erstmal der traffic und die Vernetzung mit der blogosphäre. Aber nur banner?

  • @Tim: es wird doch keiner gewungen auf Blogs zu werben!? aber ich denke es gibt genug (vielleicht auch andere blogs) die wissen welches potenzial in blog-advertising schlummert.

    @robert: „Wenn die werbende Firma aufgrund des näheren Kontakts unbedingt einen redaktionellen Beitrag (weil sie halt was Cooles anzubieten meinen) abliefern möchte, schaue ich mir das an, ob das irgendeinen Leser interessieren könnte.“

    >> ist das nicht schon ein schritt, den du bei anderen bemängelt hast?

  • Na jetzt kann ja mal der grossartige Franz Huber zum Zuge kommen und zeigen, was er drauf hat. Bin gespannt und denke, wenn FH es wirklich drauf hat, dann ist Robert bald reich 😀

  • das die Chance dazu 100%-99% beträgt, dass die was Spannendes im redaktionellen Bereich zu bieten haben, wird das wohl wie schnell passieren? Aber man muss es dazu sagen, da Kontakte seit jeher dazu führen, dass man manchmal Futter bekommt, der einem dann doch gefällt. So auch die ganzen Startup-Beiträge. Ich liebe das Thema, wenn jetzt aber eines hier wirbt, dann kann ich darüber nicht mehr schreiben? Dann lieber gleich explizit klarmachen, was mich interessiert und was nicht.

    @Tim, Du glaubst doch nicht mal ansatzweise im Ernst, dass ich meine Leser zu Datenvieh deklassiere? Genauso würde sich das für mich anfühlen. Alles hat seine Grenzen, und das ist meine.

  • Datenvieh? Jeder, der seine Publikation mit Werbung anreichert verkauft ein Stück weit seine Leser.

    Mediaplanung nennt man das wohl. Der nette Oberblogger Basic, konkurriert mit anderen Medien und Werbeformen. Der Kunde will wissen, wofür er das Geld ausgibt. Die guten Preise sind nur zu erzielen, wenn man diesen Mehrwert, in Form von Mediadaten auch liefern kann.

    Wer sich in dieses Geschäft begibt, muss mit den Regeln leben. Daher sind blogvermarkter, die das business kennen, gar keine schlechte Idee. Nur brauchen auch die mehr Daten als nur visits und technorati-links.

  • 🙂 Herrlisch … ich wusste, das ein solcher Schritt von Robert einen klassischen Vermarkter in den Wahnsinn treibt. Was für eine Frechheit, Vermarktung OHNE die ach so geliebte, seit Jahren fest umklammerte Krücke Mediadaten. Auf Monatsbasis, noch nicht mal TKP-bezogen. Und Vorschriften zu den Bannerformaten will er auch noch machen, dieser Basic … FRECHHEIT.

  • Bedenke bitte, dass die geringen Werbeeinnahmen bei einigen Blogs nicht zwingend mangelnde Selbstvermarktungsfähigkeiten bedeuten, sondern durchaus auch mangelnde Lust und ethische Gründe haben kann. Nicht jeder möchte Werbung auf seinem Blog haben, selbst wenn er könnte.

  • Interessante Debatte. Einige Gedanken sind mir neu, aber das ist gut so. Neue Denkastöße sind immer gut. Danke dafür, Leute!