mit eLolly.de hat nun (wann?) ein deutsches Startup im Bereich privater Kapitalbeschaffung (Kredite) seine Tore aufgetan und bewirbt auf der Startseite, dass man bereits die o.g. Summe als „aktuell verfügbares Privatkapital“ bezeichnet. Ich tu das jetzt mal unkritisch nicht hinterfragen, sondern verweise vielmehr auf die Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht), die für ihre rigorosen Vorgaben bekannt ist, jegliche Art von Geldgeschäften zu regulieren. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Bafin eines Tages auch bei eLolly anklingelt.
Wie will eLolly seine Brötchen verdienen? Momentan erhebt man eine Registrierungsgebühr iHv 9.95 Euro.
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Überall werben Banken mit Sprüchen wie „der Partner an Ihrer Seite“. Nur selten aber hilft die Bank, wenn man wirklich einmal Geld benötigt. Jeden Tag finden Tausende von Kreditgesprächen statt. Die meisten Anfragen werden abgelehnt und das häufig ohne Begründung. Besonders für Selbständige lohnt sich kaum der Versuch. Wie viele Existenzgründer sind nach kurzer Zeit wieder arbeitslos, weil der „Atem“ nicht ausreicht, bis sich die Geschäftsidee durchsetzt? Wie viele Selbständige gehen insolvent, weil die Bank nicht bereit ist, den Dispositionskredit kurzfristig zu erhöhen? Wie viele Häuser gehen in die Zwangsversteigerung, da finanzielle Mittel kurzfristig knapp sind, aber die Bank nicht hilft? Warum verdienen „Kredithaie“ weiterhin Geld für den bloßen Versuch ein Kreditgeschäft zu vermitteln. Für diesen Versuch werden dann unabhängig vom Erfolg in der Regel 100 € und mehr fällig. Warum werden Lebensversicherungen abgeschlossen, nur um die Chance auf einen Kredit zu erhöhen? Es gibt viele Menschen mit guten Ideen. Es gibt viele Privatleute mit ausreichend Geld, die anderen helfen wollen. Es muss fair zugehen und alle sollen profitieren.
Was mich momentan besonders interessiert:
wer ist der Macher (D.Morina??), wie will man die Ziele, die im About formuliert sind, tatsächlich sicherstellen, wie geht man mit der Bafin um, was werden die Banken dagegen unternehmen, warum kein Blog und und und… ein Haufen von Fragen. Zudem, der Name ist -sorry-total bescheuert.
Aber was noch viel wichtiger ist: als Kapitalsuchender, der also Geld leihen möchte, muss man zahlreiche Angaben machen, wie etwa Nettogehalt, Eigentumsangabe, Familienstand, Lebensversicherung, etcpp… alles Daten, die ich nur einem Priester oder meiner Bank mitteilen würde. Auf der Seite findet sich aber keine Datenschutzerklärung. Nix, keine Hinweise, null, wohin die Daten wandern, wie sie extrem gut gesichert werden etcpp… hallo?
Doofe Frage: ich kenne also weder den Anbieter, noch habe ich Vertrauen zu dem „Startup“ gefasst, soll aber andererseits grundlegende, finanzielle Angaben machen. Mit Verlaub: wäre ich blöd, meine Daten dort zu hinterlassen? Eindeutige Antwort: 100%ig JA! Woher soll ich denn wissen, ob das nicht ein Datensammeldienst ist, der für sehr teures Geld wunderbar die Daten an Finanzvermittler weitergibt? Immerhin sind diese Daten Gold wert! Sorry, eLolly, bitte nochmals die Schulbank drücken oder aber die Seite umgehend einstampfen, ich traue Euch nicht mal 1 Millimeter über den Weg. Und wer im Impressum seine Steuernummer hinterlässt (nicht USTID), zeigt mir persönlich, dass er das Ganze ziemlich ahnungslos angeht, wenn ich demjenigen aus dem Glauben an das Gute im Menschen keinen Nepp unterstellen will.
weitere Infos im Gomopa Finanzforum, nicht gerade vertrauenserweckend, was sich da liest.
via Media Blog (Frank, seit wann bist eigentlich so naiv und gutgläubig, sorry???)