anlässlich der Festnahme und Verurteilung (4 Jahre Knast) eines Bloggers und meines Artikels über den wachsenden Einfluss der Blogs, den man nicht unterschätzen sollte und sich als Blogger nicht verstecken muss, äussert sich Fob-Marketing wie folgt:
Meinungsfreiheit ist auch das Lebenselexier der Völkerverständigung innerhalb der Blogosphäre. Während man den Bloggern hierzulande das Leben (nur) durch Gesetzesauflagen erschwert, hat man in Ägypten nun ein Exempel statuiert und den ersten Blogger für vier Jahre ins Gefängnis gesteckt, nachdem man ihm zuvor bereits die Studienerlaubnis entzogen hatte. Was einem in ägyptischen Gefängnissen passieren kann, wurde uns gerade gestern in den Nachrichten vor Augen geführt. Grausam. Sofern man von einer „Macht der Blogger“? sprechen kann, wurde dieser in Ägypten ein mächtiger Riegel vorgeschoben. Viele versuchten dem Blogger zu helfen, keiner konnte bisher etwas erreichen. Der Meinungsfreiheit in Ägypten scheinen enge Grenzen gesetzt zu sein. Wie wird sich Ägypten in solchen Schranken weiterentwickeln (können)?
Das kann ich Dir nicht verraten, wie es sich weiterentwickeln wird. Aber was ich Dir sagen kann, dass Dank des Netzes und natürlich auch der Blogs solche Videos (s.u.) die Willkür und Brutalität von Staatsorganen schonungslos offenlegen. ACHTUNG, diese Videos sind nix für Menschen, die etwas sensibler sind, aber ich halte persönlich nichts davon, sie nicht zu verbreiten, weil man damit Bürger in Rechtsstaaten verschrecken könnte:
Diese Szene zeigt angeblich einen Polizisten in Ägypten, der eine Frau anscheinend mit einem Gurt misshandelt:
(Videolink)
diese Szene zeigt angeblich einen ägytischen Polizisten, der eine Person wiederholt und recht kräftig ohrfeigt:
(Videolink)
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Man muss deutlich dazusagen, dass man nicht exakt weiß, ob diese Videos gestellt oder echt sind. Wer sie gedreht hat und um welche Personen es sich dabei handelt und was der Anlass der Misshandlung ist. Das ist imho aber unabdingbar. Nehmen wir aber an, dass die Videos aus dieser Blog(!)-Quelle echt wären (mit teils wesentlich extremeren Videos, wie gesagt, Achtung…), kann man sich die zunehmenden Auswirkungen vorstellen. Auf eine sehr indirekte Art und Weise.
Dabei geht es nicht nur um das Image, das dauerhaft im touristischen Sinne geschädigt wird (fahre ich nach Ägypten? Nein, hatte ich bis dato nicht vor, jetzt sowieso nicht mehr, siehe da….), sondern auch um die mögliche Zunahme der Verbreitung solcher Videos im öffentlichen Netz (und nicht auf bestimmten Seiten, die teils absolut grausame Videoszene mitunter aus Kriegen zeigen, die sich unendlich weit weg von den Genfer Konventionen bewegen und die nur kranke Hirne aus Lustgründen oder krankhafter Neugier besuchen oder Menschen wie mich, die psychisch gefestigt sind und daran glauben, dass es zur Pflicht gehört, um sich auch darüber zu informieren). Die Verbreitung erfolgt Dank der Blogs, YouTubes und MySpaces dieser Welt. Die zunehmende Vernetzung wird staatlich unterstütze Repressalien und Gewaltanwendungen verstärkt bloßstellen. Sprich, ich als Blogger kann natürlich nicht verhindern, dass in Ägypten Menschen misshandelt werden. Nicht allein. Ich bin nur ein Tropfen, der den Stein höhlt. You know…
Politische Agitation, nennen wir es mal so, geschieht auch über eine Vernetzung der Blogs. Nebst vielen weiteren Kanälen. Blogs verschaffen jedoch Öffentlichkeit, manchmal sogar Schutz… ich habe Geduld, ich habe das Bewußtsein, dass ich etwas mitändern kann und ich habe die Hoffnung, dass es positive Auswirkungen hat. Wer wegschauen möchte, gerne (jede Person muss das für sich entscheiden), wer nicht, hat via Blog die Möglichkeit dazu, hinzuschauen.
Ach ja, noch eins, solche Netz-Videos können auch in ganz anderer Hinsicht fatale Folgen haben: es ist ja nicht so, dass man die beteiligten Personen nicht erkennen kann. Und die Bekannten/Verwandten des Opfers werden bei sich drehenden Machtverhältnissen möglicherweise die Rechnung mit dem „Staatsdiener“ begleichen, bevor es überhaupt zu einer Verhandlung kommen kann. Ich gehe davon aus, dass es auch hierzu bestimmte Kodizes geben wird, die ihre Anwendung finden werden, damit sich Blogger klarmachen können, was sie uU bewirken. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu verklausuliert.
Dies war nicht der erste Fall! Nach Angaben von Reportern, wurden bereits 2006 insgesamt 3 Blogger ins Kittchen geschickt!
Klasse geschrieben, trotz recht brisantem Thema. Ich wollte eigentlich vermeiden, schon wieder was bei Dir zu posten. Aber ein bisserl Feedback, dachte ich, könnte nicht schaden. 😉 Mérci.
Im schlimmsten Falle kann es ja passieren, dass durch einen Blogeintrag eine Lawine entsteht, die in Lynchjustiz gipfelt.
Gerade in solchen „Wackelstaaten“ ohne Rechtssystem unseres Kalibers, könnte dann auch den Tätern Unrecht geschehen.
Klar ist es schlimm, wenn die Staatsgewalt/Autorität mißbraucht wird, aber deswegen muß man noch lange nicht Gleiches mit Gleichem vergelten.
Robert hat ja nicht gesagt, dass man auch die Täter schlagen sollte, sondern dass man derartige Geschehnisse offen legen sollte, damit sich jeder selber ein Bild darüber machen kann.
Und wenn jeder weiß, wie es in derartigen Gefängnissen zugeht, werden sich diese 2x überlegen, wie sie ihre _Mitmenschen_ behandeln.
Ich wollte nur die schlimmste anzunehmende Folge von solchen Veröffentlichungen aufzeigen.
Aber trotzdem sind solche Videos zu begrüßen, da sie die Wirklichkeit auch unverblümt zeigen. Ganz ohne „Rosa-Rot“-Filter. Vielleicht wirken sie als Initialzünder für eine „neue Aufklärung“.