Sonstiges

Das Selbstverständnis der Presse

eine sehr schlüssige Darstellung, was Presse eigentlich sein soll, was sie leisten und wo sie im Kampf um die Onlinevormacht nicht mitbieten sollte.

via Frank Huber, der sich die Mühe gemacht hat, aus der FTD den Artikel zusammenzufassen, scheinbar nicht online?)

Lutz Meier von der FTD beschreibt in einem Artikel vom 31.10.2006 mit dem Titel „€œVerwirrte Zwitter“€? die Lage der klassischen Medien wie folgt: „€œFast alle Medienhäuser kommen von der Publizistik. Erst später sind sie zu Zwittern geworden: Einerseits ist es ihr Geschäft, dem Publikum unverzichtbare Inhalte zu versprechen und dafür Geld zu verlangen. Zugleich leben sie davon, mit den Inhalten Zielgruppen zu gewinnen, um sie an Werbekunden zu verkaufen. Dieses Zwitterdasein führt angesichts der digitalen Revolution in die Identitätskrise. Medienhäuser müssen sich deshalb überlegen, wofür sie da sind: Sind sie zuerst Aufmerksamkeitsaggregatoren, die eine Marktposition im Werbegeschäft brauchen? Oder ist es ihre Existenzgrundlage, Information und Unterhaltung so zu sammeln, ordnen und aufzubereiten, dass sie für das Publikum einen Wert darstellen?“€?

In erstgenanntem Bereich liegt nicht die Kernkompetenz der Verlage. Und viel schlimmer, so Meier: „€œ“€¦ es wäre ehrlich zu sagen, dass es dazu führen kann, dass Redaktionen überflüssig werden und die Verlässlichkeit von Information zum relativen Wert.“€? Daher ist der zweitgenannte Bereich der scheinbare Ausweg: „€œDruckerzeugnisse in ihrer jetzigen Form haben keine große Zukunft. Die Medien müssen also mit ihren Inhalten auf digitale Plattformen. Dort konkurrieren sie direkt mit dem, was freischwebende Medienproduzenten bieten, etwa Blogs, und auch mit kostenlosen Seiten. Der Mehrwert der gebotenen Information muss demnach unmittelbar erkennbar sein. Wie dieser dann zu Geld gemacht wird, ist erst die zweite Aufgabe…

Sein Fazit: „€œDas Beispiel zeigt, wie sich Medien trotz aller herablassenden Sonntagsreden über die Mängel von Blogs und Gratiswebsites von ihrer eigenen Stärken entfernt haben. Wer aber die eigene Identität verliert, der ist tatsächlich dem Ende meist nahe.“€?

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

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