Von dieser Woche an übernimmt die Münchner Firma Evisco die Federführung für Angela Merkels Videoblog.. Vorstand von Evisco ist der Schwiegersohn des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, Jürgen Hausmann.. „Es werden sich Dinge ändern“, kündigte Evisco-Vorstand Götz Schulz-Temmel an. „Wir überlegen natürlich, wie das Ganze peppiger gemacht werden kann.“ Zudem sollten die Merkelvideos hochwertiger produziert werden und leichter zugänglich sein.
Aus 18 Bewerbern wurde anhand eine klaren Punktesystems die Agentur mit dem besten Konzept ausgewählt….. Na klar – das war ein ganz ehrlicher Wettbewerb zwischen Gleichen – glauben wir das halt auch noch …..
Naja. Selbst wenn. Mal ehrlich: wenn man ein Projekt zu vergeben hat, dann fragt man eben gern mal Leute, die man kennt. Das Beziehungsnetzwerk. Da ist ja erst einmal nichts gegen zu sagen.
Warten wir mal ab, ob das Ding gut wird. Falls ja kann es meinetwegen auch der Papst produzieren.
Na klar, wenn die den Papst produzieren schaue ich genauso weg, wer schaut sich denn so einen Müll freiwillig an? Sollnse doch den Scheiss verschlüsseln für 3,50 im Monat… Mörkel-Fiddeo-Pootkasst, jeder Homeshoppingsender ist spannender…
Also wenn das für 6.500 Euro pro Folge (!!!) nicht gut wird, dann kann man das in Zukunft auch über die Agentur für Arbeit ausschreiben. Deren Webprojekt war finanziell ein ähnliches Desaster. Immer raus mit den Steuergeldern, irgendwie holen wir das alles schon wieder rein.
Kurz zur Erinnerung: Der Video-Podcast der Kanzlerin ist noch keine 100 Tage alt! Es ist m.E. immer wieder erstaunlich, wie vorschnell und z.T. mit welcher Schärfe aus den Reihen der deutschen Blogosphäre Kritik an solchen Experimenten geübt wird, ohne dass man den Beteiligten vorher zumindest ein bisschen Zeit eingeräumt hätte, ihren Rhythmus zu finden.
Es passt nicht wirklich zusammen, Politikern einerseits andauernd vorzuwerfen, sie lebten hinterm Mond, was den Einsatz und die Nutzung des Web angeht, andererseits jedoch über jeden kleinen Gehversuch herzufallen, mit dem sich jemand aufs Eis wagt.
Gerade im Bereich Politik und Bürgerbeteiligung bietet der Einsatz von Social Software eine Menge Potential. Es steht zu hoffen, dass Angela Merkel nicht die letzte ist, die sich darauf einlässt.
@Tim
Dass der Podcast gemacht wird, finde ich gut. Wie er gemacht wird, finde ich nicht gut. Wie teuer er produziert wird, finde ich skandalös.
Was Qualität und Machart betrifft, gibt es zweifellos noch eine Menge Raum für Steigerungen. Warten wir ab, was sich da in den nächsten Monaten tut und wie lernfähig die Kanzlerin und ihr Team ist.
Der in der Presse genannte Betrag scheint mir allerdings nicht völlig aus der Luft gegriffen zu sein. Bei einem Stundensatz von netto EUR 100,- kommt man auf etwa 30 Personentage für Konzeption und vier erste Ausgaben.
Evisco und die berühmten 6.500 Euro pro Ausgabe….
In den Kommentaren bei Robert Basic sind mal wieder die berühmten „teuren!“ 6.500 Euro pro Ausgabe des Kanzerlinnen-Podcastes ein Thema sowie das Zitat von „Vorstand von Evisco ist der Schwiegersohn des bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoib…
Dass der Podcast der dt. Bundeskanzlerin ein wenig professioneller produziert wird als – nur als Beispiel – meine, das erwarte ich dann doch. Über das rechte Maß kann man immer streiten, klar, aber dass man die Frau Dr. Merkel nun halbwegs professionell in Szene setzt, das erwarte ich dann schon.
6.500,-Euro pro Folge – da dreht selbst Pro7 seine Telenovelas billiger 😉