wie manche eventuell bereits schon mitbekommen haben, dass eine Agentur für Ask.com einige Blogger aufgerissen hat, um Werbung für irgendein Quizspiel wegen Betatesterei zu machen (gegen Kohle). Soweit kein Problem, nur berichtet Yamb über merkwürdige Ausprägungen dieser Aktion. So liest man vergnügt in Bezahlte Blogeinträge beim anderen Don?, dass manch einer ziemlich undeutlich bis gar nicht den betreffenden Beitrag als Werbung deklariert.
Beim Don Dahlmann findet sich nix von Disclaimer, bei Oliver Gassner ein leicht verschämter Disclaimer Dieses Posting entstand mit freundlicher Unterstützung von Ask.de, die Inhalte sind meine. – Fragen dazu gern in den Kommentaren , beim Schockwellenreiter kristallklar Dies ist eine bezahlte Aktion von ask.com, beim Nico Lumma Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Ask.de, popkulturjunki hatte es klar deklariert, nur mochte die Agentur seinen Beitrag nicht, also ist der Werbeartikel wieder wech.
Ich kann mich den Worten auf Yamb nur anschließen: Ohne jemandem vorschreiben zu wollen, wie und über was er zu bloggen hat: Wer mir in Blogs nicht gekennzeichnete Werbung unterschiebt, verspielt diesen diffusen Vertrauensbonus, der mich als Leser an ein Blog bindet. Das mag eine komische – vielleicht auch naive – Einstellung sein, schließlich ist mir kein Blogger zu irgendetwas verpflichtet, es ist aber wohl gleichzeitig auch die Basis, auf der der Erfolg und die Authentizitäts-Aura der Blogosphäre basiert.
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Je klarer Werbung deklariert ist, umso weniger Missverständnisse kann es auch geben. Ich verweigere mich einem Zeitungskauf auch nicht, nur weil Werbung drin ist. Völlig ok, solange ich es als solche erkennen kann.
weitere Infos bei nerdcore und Rebellen ohne Markt
Genauso sehe ich das auch. Zumal ich mich frage, wie naiv man sein muß, um als Teilnehmer bei einer solchen Aktion ein halbseidenes Herumgedruckse wie „mit Unterstützung von“ unter den bezahlen Artikel zu kleben und offenbar davon auszugehen, daß keiner der eigenen Leser anderswo in transparenteren Hinweisen von der Aktion erfährt.
Wenn der Leser zum Kunden wird 🙂
Manueller Trackback.
Nur um das mal klar zu stellen….
Ich habe in meinem Blog jetzt schon ab und an über ein paar Marken und Produkte irgendetwas geschrieben. Manchmal negatives und manchmal positives.
Ich habe zum Beispiel über Software, Radiosender, Bierzapfanlagen, Schlachtschiffe, Mobilfunka…
Sehe ich doch ein wenig entspannter. Wir erhalten in letzter Zeit immer mal wieder Anfragen von Agenturen, die uns bitten: „Blog das doch mal“. Natürlich haben wir den Vorteil, dass wir eh über Marketing und Werbung schreiben. Und wenn´s uns dann noch gefällt? Welche Notwendigkeit sollte bestehen die Bilanzen offenzulegen?
Unser einziges Problem: Unsere Kurse werden nicht akzeptiert. 😉
redest Du von Information, Kooperation oder beauftragter Werbung?
[…] Kleiner Nachtrag: Heute finden sich weitere Beiträge zum Thema “Kaufen” im Blogdorf: Bei Nerdcore Bei Küchenhure Bei Basic Thinking […]
Herr Kantel (oder wie der heisst, Schockwellenreiter) hat das Kleingeld vielleicht gerade weniger nötig als die anderen.
Grundsätzlich erwarte ich z.B. vom Handelsblatt eine höhere journalistische Redlichkeit als von der Bild-Zeitung. Beim Gratis-Plocker sind meine Erwartungen selbstverständlich nochmal ein wenig geringer als bei der Bild-Zeitung.
[…] via basicthinking […]
Ich sehe das etwas anders als Axel: Die Bild-Zeitung besteht aus Artikeln mehrerer Redakteure. Es kann ja sein, dass ich einen Lieblingsredakteur habe, von dem ich die Beiträge lese, da sie immer informativ geschrieben sind und seine Meinung – auch wenn Sie nicht mit meiner übereinstimmt – gut dargestellt ist. Nennen wir diesen Redakteur einfach mal Blogger. Lese ich nun einen Artikel, bei dem das Namenskürzel dieses Blogger dahinter/davor steht, dann erwarte ich auch, dass der Artikel von ihm ist. Stelle ich jetzt aber fest, dass der Artikel nicht von ihm ist, frage ich mich zwangsläufig, ob das nicht schon bei anderen Artikel so war, ich das aber eben erst festgestellt habe. Kann ich diesem Blogger nun noch vertrauen? Ich denke nein. Diesmal habe ich vielleicht erkannt, dass es ein Werbebeitrag ist, dass ist aber nicht sein verdienst, sondern meiner. Was ist, wenn der nächste Beitrag auch ein Werbebeitrag ist und ich merke es nicht? Wenn der Blogger nun einen neuen Google-Dienst ausprobiert – weiss ich dann, dass es die Wahrheit ist, die er da schreibt oder würde der Beitrag von Google gekauft um ihren Dienst zu promoten oder wurde er gar von einer anderen Firma gekauft um den Dienst zu diffamieren? Nein, so ein Blog wäre bei mir im Vertrauen unten durch und damit im Papierkorb gelandet. Man stelle sich nur vor, man unterhält sich mit einem Bekannten und kriegt von ihm erzählt wie toll Waschmittel XY wäscht und später erfährt man, dass er 10€ dafür bekam, dass er das zu mir gesagt hat. Fändet ihr das gut? Ich jedenfalls nicht.
@DonKult: Full ack. Aber das heisst für mich noch nicht zwingend, dass ein Blogger keinen Blogeintrag schreiben darf, für den er bezahlt wurde. Einzige, aber zwingende Voraussetzung dazu: Eine Kenntlichmachung des Hintergrundes, wie es zum Post gekommen ist.
Das aktuelle Beispiel zeigt gleichzeitig auf, wie verschieden man den Hintergrund kenntlich machen kann. Als ich z.B. den Post bei Nico Lumma mit dem Hinweis „Disclaimer: Dieser Artikel ist Teil einer Kooperation mit Ask.de.“ gelesen hatte, musste ich schon zuerst überlegen, wie ich das denn nun zu verstehen habe. Bezahltes Bloggen würde ich nicht zwingend als Kooperation betrachten…
[…] Und ewig singen die Wälder, in dem Fall die Bloggersdorfschen Wälder das Lied von der traurigen Welt, die alles kommerzialisiert und damit zu Grunde richtet. Sorry, wenn ich diesmal, wo ich doch sonst gern mal mit polarisiere, wieder einmal die gemäßigte Karte ziehe und so gar nicht pathetisch werden will. René wird es nicht wundern, schließlich basiert sein Artikel, der mal wieder gern zitiert wird, doch auch zu einem kleinen Stück auf einem Zwiegespräch mit mir. […]
[…] Und solch einen Reklamehinweis hats nicht in allen Blogs gegeben, die an der Ask-Aktion mitmachen – siehe Basic Thinking – was zugegebenermaßen unsauber gearbeitet ist. Das darf man und soll man und muss man sogar kritisieren. […]
Ich erwarte eigentlich, dass die meisten (o.k.) Blogger damit eine Intention verbinden. Dies wird in einigen Fällen Kundenaquise, Knüpfen von Netzwerken und ähnliches sein, das auch den Broterwerb unterstützt.
Die Menschheit hat niemals „objektiv“ informiert. Solche romantischen Forderungen würden zwar gut in meine Perzeption der Blogosphere passen, sind aber unrealistisch. Für den Stern war z.B. die Veröffentlichung der Hitler-Tagebücher ein harter finanzieller Schlag. Bei einem Blogger sollten die Auswirkungen wesentlich geringer sein. Der Preis des Redlichkeitsrufs einer Zeitung ist höher als der eines Bloggers. Für eine Zeitung ist mit dem Verlust der Redlichkeit somit mehr Risiko verbunden.
Mein Lieblingsblog (Hani Suleimans Bile-Blog) würde auch über bestimmte Dinge nie negativ schreiben (z.B. Orion), aber ich stell auch keine unrealistischen Forderungen.
[…] Update 12.07.2006: Nun ist das Problem des fehlenden Disclaimers bei bezahlten Blog-Beiträgen doch ziemlich schnell in Deutschland angekommen: Für den Markteinstieg von Ask.com wurden Blogger dafür bezahlt, dass sie darüber schreiben. Jedoch wurde teilweise gänzlich auf einen Hinweis, dass für den Beitrag bezahlt wurde verzichtet oder es wurde von Kooperationen ect. gesprochen. [via Robert Basic] […]
[…] Werbung in Weblogs erzürnt derzeit die Gemüter. Ich will hier jetzt aber kein Wort über die Opel- oder die Ask-Kampagne verlieren. Mir geht’s um die Kommentar-Kampagne von “TopYellow” – auch wenn für viele Kommentar-Spam sicherlich ein alter Hut ist. […]
Blogs und Werbung. Wo sind die Grenzen?…
Darf ein Blog kommerzielle Inhalte haben? Darf man Vorschriften oder Empfehlungen dafür abgeben? Sollte es gar einen Kodex für den Umgang mit werbenden oder werblichen Inhalten in Blogs geben? Einen Kodex der eine glasklare Trennung von Inhal…
Lieber Marketingverantwortlicher bei ask.com……
… tschuldigung, ich misch mich mal ungefragt ein.
Nein, jetzt kommt keine Erklärung, wie wir als Marketing Blog mit ner Anfrage wie der Euren umgegangen wären. Das haben wir hier schon gemacht.
Ich wollt Dir lediglich mal sagen, dass du da in d…
[…] Der deutsche Ableger der Suchmaschine Ask versucht sich in Guerilla-Blog-Marketing und bezahlt eine handvoll prominenter deutscher Blogger dafür, dass sie auf ihren privaten Blogs etwas zum „Ask.com Beta Challenge“ schreiben. Ask.de sucht nämlich preiswerte Beta-Tester (Die Kosten ergeben sich aus den Guerilla-Maßnahmen und den ausgelobten Gewinnen) die ihren deutschen Suchservice durchtesten. […]
[…] – Werbung und Blogs – 19 (-) […]
[…] Eigentlich landen Comicrezensionen ja auf der anderen Seite und Agitpop bleibt Comicsperrgebiet, aber in diesem Fall war ich bei dem Comic ein wenig involviert (habe dabei geholfen ein paar Fehler in der englischen Version auszumerzen) und gelte deshalb nicht mehr als wirklich neutral dem Comic gegenüber. Also: Rezi kommt auf Agitpop, wo ja von vornherein kein Neutralitätszwang, sondern ungefilterte, ungerechtfertigte Meinungsmache herrscht. (”Yo, Tom Cruise: You suck!”) Ich wollte das mit dem “involviert sein” aber trotzdem noch kurz der Fairness halber erwähnen, damit man sich selber ein Bild davon machen kann, wie weit man mir hier vertrauen möchte. Gerade in Zeiten wie diesen. Und jetzt kommen wir zur Rezi: […]
[…] Das Thema Weblogs und Werbung ist umstritten. Die an den hohen Erwartungen gemessen enttäuschenden Ergebnisse von bezahlten Blogbeiträgen zeigen wieder einmal, dass sich Erfolgsmodelle aus den USA nicht immer problemlos nach Deutschland übertragen lassen. […]
Ich sehe dies sehr ähnlich. Die plumpe Vorgehensweise mancher Firmen muss echt bestraft werden. Sollten es „wertvolle“ Informartionen sein – über die es sich lohntr zu diskutieren – gerne. Hab mich auch mal etwas ausführlicher zu diesem Thema in meinem Blog ausgelassen – wen es interessiert 😉
Immer locker durch die Hose Atmen…