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Stolz, Nationalstolz, Patriotismus und Fußball

hatte mich nach der Niederlage von Deutschland dahingehend geäussert, dass dieses Land möglicherweise noch viel länger von den Erlebnissen profitieren wird, als es manch einer nur auf den Fußball-Event als solchen begrenzen möchte. An vielen anderen Stellen poppten parallel ähnliche Blogartikel hoch. Die Positionen könnten nicht unterschiedlicher sein.

Eine Frage blieb dabei, soweit ich es überblicken kann, unbeantwortet, zumindestens nicht ausführlich beantwortet: Wozu überhaupt stolz auf sein Land sein? Was soll das bringen? Wozu braucht man das überhaupt? Birgt nicht schon die Tatsache, dass mehr als ein Mensch zusammensteht die latente Gefahr, dass sogleich der Reflex des Deutschen zum Sonnengruß ausgelöst wird (ich spar mir die Ironietags jetzt)? Schon die Tatsache, dass man darüber redet, verleiht einem einen gewissen braunen Teint. So wie bei einem Urlaubsfoto, auf dem zwei Männer alleine zu sehen sind, die müssen ja Homo sein. Endl.de hat sich damit nunmehr befasst und ein wunderbaren Artikel veröffentlicht: Die Sache mit dem national stolz

Über den Autor

Robert Basic

Robert Basic ist Namensgeber und Gründer von BASIC thinking und hat die Seite 2009 abgegeben. Von 2004 bis 2009 hat er über 12.000 Artikel hier veröffentlicht.

13 Kommentare

  • Am stolzesten auf ihr Land sind doch immer die Leute, die selbst nichts zu Stande bringen.
    Die weitgehende Abschaffung der Ladenschlussgesetze im Zuge der WM empfinde ich allerdings als eine großartige Errungenschaft, viel wichtiger als all die dummen Fähnchen.

  • Am stolzesten auf ihr Land sind doch immer die Leute, die selbst nichts zu Stande bringen das sehe ich allerdings komplett umgekehrt 🙂 Aber erklär mal Deine Theorie.

  • @Robert

    Nazi war Deine Interpretation, nicht meine. Die Amerikaner vertreten ihre „aggressive Außenpolitik“ nicht für vergleichbare Werte wie dies die Nationalsozialisten taten.

    Aber das Instrument mit dem die Nation geeint wird und unter dessen Fahne sie eingeschworen wird um das „Gute“ (den American Way of Live) zu verteidigen und zwar über „Präventivkriege“ ist u.a. der Nationalstolz und der Schulterschluß aller die so denken via Fähnchen.

    Ich betrachte diese Riten generell kritisch.

  • Stolz hin Stolz her. Ich kann im Ausland den Menschen offen in die Augen sehen, wenn ich sage I’m from Germany. Und dann sprudeln die gleich los, ah! Bier, Seppelhosen, Mercedes, Goethe, Autobahn, Fussball und erzählen, wo sie schon in Deutschland waren oder wo sie mal hin möchten – man versteht sich halt. Ich denke das ist wichtig. Man braucht nicht immer ein Fähnchen, aber es ist auch schön, wenn Millionen solcher Fähnchen zeigen, dass die Fans wie ein Mann/Frau hinter unserer Nationalmannschaft stehen. Warum denn nicht? Ich denke, Deutschland hat sich bei dieser WM hervorragent präsentiert und die Menschen werden sich gerne erinnern und wiederkommen.

    Ach ja, 9 + 1 = 10, weil des da oben abefragt wird. 😉

  • Was macht ihr eigentlich so ein Heck-Meck um die Fähnchen? Könnt Ihr euch kein Stück für die anderen freuen? Könnt Ihr kein Gemeinsinn für eine Sache entwickeln?

  • Die Party ist vorbei, es lebe die Party….

    Angeregt von Robert Basics Artikel zu Stolz, Nationalstolz, Patriotismus und Fußball mache ich mir ein paar Gedanken über unser nationales Selbstverständnis……

  • […] Nachtrag 07.07.06, 09:45 Uhr: Über Robert (www.basicthinking.de/blog[2]) bin ich noch auf einen empfehlenswerten Artikel über “die Sache mit dem Nationalstolz” gestossen, in dem vielleicht noch etwas deutlicher wird, warum und auf was “wir” stolz sein könnten (siehe auch http://www.endl.de): Ich will hier keinen neuen Nationalismus, ich will eine differenzierte Sichtweise darauf, dass Zugehörigkeitsgefühl und ein daraus abgeleiteter „€œStolz“€? nicht nur Schattenseiten sondern auch viel Positives hat. Es ist schwierig, den Stolz zu kanalisieren, so zu kanalisieren, dass keiner der oben beschriebenen negativen Effekte entwickelt wird („€?sich überheben“€?) – aber das sollte ja nicht entmutigen, nur weil es schwer ist. […]

  • Muss man stolz sein, um mit seinem Land zu fiebern?

    Ich bin recht froh, dass andere einfach mit ihrem Land fiebern, auch wenn das viel Grund gäbe, nicht auf es stolz zu sein – während ich als Deutscher mir Gedanken machen muss über die Aufwallungen meines Patriotismus.

    Wenn ich auf i.ch-b.in Jochens und meine Artikel zum Thema Deutschland mit denen von Daniele für Italien vergleichen, dann ist das leider erschreckend repräsentiv. Auch in diesem Sinne hat dann (leider) Italien zu recht gewonnen – so beschissen es in ihrem Land in Sachen Korruption und drohendem Zwangsabstieg auch aussehen mag…